Die Erdschanze
Zur Römerzeit war die Saalburg ein Kastell, das der Bewachung eines Limesabschnitts im Taunus diente. Die erste Anlage auf dem Saalburg-Pass, eine kleine Erdschanze für ca. 80 bis 100 Mann, entstand um 83 n. Chr., als der römische Kaiser Domitian gegen den germanischen Stamm der Chatten Krieg führte. Zur Sicherung der eroberten Gebiete legten die Römer einen Postenweg an, der von Türmen aus überwacht und gesichert wurde. In ziemlich regelmäßigen Abständen errichteten sie Kastelle, in denen die Soldaten untergebracht waren, die die Grenze zu bewachen hatten. Mit der Zeit wurden neue Anlagen gebaut und der zunehmenden Größe der Besatzung angepasst.
Das Holzkastell
Etwa um 90 n. Chr. entstand ein Holzkastell von 80 mal 84 Metern. Die Stärke der Truppeneinheit betrug etwa 120 bis 160 Mann. Das Kastell zeigte die typische Anlage eines römischen Militärlagers mit Truppenunterkünften, Ställen, Verwaltungs- und Vorratsgebäuden. Bei der Errichtung des jüngeren, größeren Kastells wurde es eingeebnet. Um 135 n. Chr. wurde die 2. Raeterkohorte auf die Saalburg verlegt. Diese Truppe, die ursprünglich aus der römischen Provinz Raetia - am Alpenrand, südlich der Donau - stammte, war etwa 500 Mann stark und bestand aus Reitern und Fußtruppen.
Das Kohortenkastell
Die Soldaten errichteten ein neues Kastell von 147 mal 221 Metern. Um 200 n. Chr. - in seinem letzten Ausbauzustand - bestand das Lager aus einer gemauerten Wehrmauer und Innenbauten aus Stein und Holz. Vor dem Haupttor lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus. Ein Dorf mit Handwerker-, Händler- und Wirtshäusern schloss sich an. Auch lebten hier aus dem Militärdienst entlassene Soldaten mit ihren Familien. Zeitweise dürften in Kastell und Dorf bis zu 2000 Menschen gelebt haben. Nach verlustreichen Kämpfen der Römer gegen germanische Stämme wurde der Limes um 260 n. Chr. aufgegeben. Die Soldaten und die Bevölkerung verließen ihren Stand- und Wohnort auf dem Taunuspass. Kastell und Lagerdorf verfielen.
Die Ausgrabung
Die verfallenen Mauern des Kastells dienten im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein als Steinbruch. Der Zerstörung wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts Einhalt geboten. Zur Mitte desselben Jahrhunderts fanden die ersten archäologischen Untersuchungen statt. Verstärkt wurden die Ausgrabungen im Zusammenhang mit der Erforschung des Limes, seiner Kastelle und Wachtürme am Ende des 19. Jahrhunderts vorangetrieben. Von 1894 an leitete der Architekt und Altertumsforscher Louis Jacobi aus Bad Homburg die Ausgrabungen.
Erforschung
Das Kastell und seine unmittelbare Umgebung ist damals vollständig ausgegraben worden. Die Ergebnisse stellten für die damalige Zeit eine bedeutende wissenschaftliche Leistung dar. Manche Fragen, die sich seinerzeit bei den Grabungen stellten, würden sich mit der heutigen Grabungstechnik natürlich besser klären lassen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II., der sich schon als Kind bei seinen Besuchen in der Kurstadt Bad Homburg für die Ausgrabungsarbeiten interessiert hatte, veranlasste 1897 den Wiederaufbau des alten Römerkastells. Mit den Arbeiten zur Rekonstruktion wurde ebenfalls Louis Jacobi beauftragt.
Die Rekonstruktion
Auf den antiken Fundamenten des einstigen Römerkastells entstand so in den Jahren zwischen 1897 und 1907 die Rekonstruktion des Saalburg-Kastells. Dabei orientierte Louis Jacobi sich an den Bauformen antiker Vorbilder, so dass die heutige Anlage einen annähernd originalgetreuen Eindruck einer römischen Militäreinrichtung bietet. In den Räumen des wiederaufgebauten Kastells wurde das Saalburgmuseum und ein Forschungsinstitut untergebracht. Neben den Mitteln, die der Kaiser für das Projekt bewilligte, ist die Rekonstruktion auch den Spenden vieler Privatleute aus dem In- und Ausland zu verdanken.
So und nun ein kleiner Rundgang
Zur Römerzeit war die Saalburg ein Kastell, das der Bewachung eines Limesabschnitts im Taunus diente. Die erste Anlage auf dem Saalburg-Pass, eine kleine Erdschanze für ca. 80 bis 100 Mann, entstand um 83 n. Chr., als der römische Kaiser Domitian gegen den germanischen Stamm der Chatten Krieg führte. Zur Sicherung der eroberten Gebiete legten die Römer einen Postenweg an, der von Türmen aus überwacht und gesichert wurde. In ziemlich regelmäßigen Abständen errichteten sie Kastelle, in denen die Soldaten untergebracht waren, die die Grenze zu bewachen hatten. Mit der Zeit wurden neue Anlagen gebaut und der zunehmenden Größe der Besatzung angepasst.
Das Holzkastell
Etwa um 90 n. Chr. entstand ein Holzkastell von 80 mal 84 Metern. Die Stärke der Truppeneinheit betrug etwa 120 bis 160 Mann. Das Kastell zeigte die typische Anlage eines römischen Militärlagers mit Truppenunterkünften, Ställen, Verwaltungs- und Vorratsgebäuden. Bei der Errichtung des jüngeren, größeren Kastells wurde es eingeebnet. Um 135 n. Chr. wurde die 2. Raeterkohorte auf die Saalburg verlegt. Diese Truppe, die ursprünglich aus der römischen Provinz Raetia - am Alpenrand, südlich der Donau - stammte, war etwa 500 Mann stark und bestand aus Reitern und Fußtruppen.
Das Kohortenkastell
Die Soldaten errichteten ein neues Kastell von 147 mal 221 Metern. Um 200 n. Chr. - in seinem letzten Ausbauzustand - bestand das Lager aus einer gemauerten Wehrmauer und Innenbauten aus Stein und Holz. Vor dem Haupttor lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus. Ein Dorf mit Handwerker-, Händler- und Wirtshäusern schloss sich an. Auch lebten hier aus dem Militärdienst entlassene Soldaten mit ihren Familien. Zeitweise dürften in Kastell und Dorf bis zu 2000 Menschen gelebt haben. Nach verlustreichen Kämpfen der Römer gegen germanische Stämme wurde der Limes um 260 n. Chr. aufgegeben. Die Soldaten und die Bevölkerung verließen ihren Stand- und Wohnort auf dem Taunuspass. Kastell und Lagerdorf verfielen.
Die Ausgrabung
Die verfallenen Mauern des Kastells dienten im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein als Steinbruch. Der Zerstörung wurde erst Anfang des 19. Jahrhunderts Einhalt geboten. Zur Mitte desselben Jahrhunderts fanden die ersten archäologischen Untersuchungen statt. Verstärkt wurden die Ausgrabungen im Zusammenhang mit der Erforschung des Limes, seiner Kastelle und Wachtürme am Ende des 19. Jahrhunderts vorangetrieben. Von 1894 an leitete der Architekt und Altertumsforscher Louis Jacobi aus Bad Homburg die Ausgrabungen.
Erforschung
Das Kastell und seine unmittelbare Umgebung ist damals vollständig ausgegraben worden. Die Ergebnisse stellten für die damalige Zeit eine bedeutende wissenschaftliche Leistung dar. Manche Fragen, die sich seinerzeit bei den Grabungen stellten, würden sich mit der heutigen Grabungstechnik natürlich besser klären lassen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II., der sich schon als Kind bei seinen Besuchen in der Kurstadt Bad Homburg für die Ausgrabungsarbeiten interessiert hatte, veranlasste 1897 den Wiederaufbau des alten Römerkastells. Mit den Arbeiten zur Rekonstruktion wurde ebenfalls Louis Jacobi beauftragt.
Die Rekonstruktion
Auf den antiken Fundamenten des einstigen Römerkastells entstand so in den Jahren zwischen 1897 und 1907 die Rekonstruktion des Saalburg-Kastells. Dabei orientierte Louis Jacobi sich an den Bauformen antiker Vorbilder, so dass die heutige Anlage einen annähernd originalgetreuen Eindruck einer römischen Militäreinrichtung bietet. In den Räumen des wiederaufgebauten Kastells wurde das Saalburgmuseum und ein Forschungsinstitut untergebracht. Neben den Mitteln, die der Kaiser für das Projekt bewilligte, ist die Rekonstruktion auch den Spenden vieler Privatleute aus dem In- und Ausland zu verdanken.
So und nun ein kleiner Rundgang