Thorolf
erfahrenes Mitglied
Angeregt durch den Fred über das alte Freibad in Soest von Kollege Schmunkmueller stelle ich hier mal das Schwimmbad am Lessingplatz in Kiel vor. Eine Ruine ist es zum Glück nicht - aber zumindest aktuell ein Lost Place. Innenaufnahmen habe ich aktuell leider nicht - man kann ja nicht ahnen, dass nach dem letzten Besuch die Halle ein paar Wochen später geschlossen wird...und beim Tag des offenen Denkmals war ich leider auch nicht in Kiel :evil: Die Außenaufnahmen sind von heute :wink:
Der Bau des Hallenbades am Lessingplatz -daher der Name Lessinghalle- direkt neben dem Hohenzollenpark (heute: Schrevenpark) im Zentrum Kiels begann 1934 und kostete 511.000 RM, was nach einer Quelle heutzutage 1,75 Mio. € Kaufkraft bzw. 4,3 Mio. € Baukosten entspräche. Es gab ein recht interessantes Motto, warum Kiel ein solches Bad benötigte:
"Dem Alter zur Labe, den Schwachen zur Stärkung, den Starken zur Übung, der Jugend zur Ertüchtigung, zur Lust und Lebensfreude uns allen zur Gesundheit."
1935 wurde das Bad feierlich eröffnet...wie die Feierlichkeiten ausgesehen haben kann man sich sicherlich vorstellen :roll:
Ende 1944 wird die Lessinghalle bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, der Wiederaufbau beginnt 1950 - die Neueröffnung findet am 29.03.1953 statt.
Das Bad gliedert sich in in den Eingangsbreich, links die Herren- und rechts die Damenumkleiden sowie dahinter die Duschräume.
In der Haupthalle ist zu 3/4 das normale Schwimmbecken mit 4 Bahnen und einem 3 Meter-Sprungturm. Im hinteren Bereich ist ein Kinderbecken.
Eine Besonderheit ist der Innenhof des Bades, der bis vor vielen Jahren als Liegewiese mir Garten genutzt werden konnte.
Ende der 80er Jahre kamen in Kiel die ersten Diskussionen um ein größeres und moderneres Freizeitbad auf, welche um das Jahr 2000 ihren Höhepunkt hatte. Folge waren nur notdürftige Reparaturen an der Wasseranlage und dem Gebäude selbst. Beliefen sich die Sanierungskosten zunächst auf 6 Mio. €, lagen sie 2008 bereits bei über 10 Mio. € für das Denkmalgeschützte Bad.
2008 war es dann so weit: Nach Ende der Sommersaison wurde im Oktober der Badebetrieb eingestellt. Grund: Die Wasseraufbereitungsanlage, vor allem die Chloranlage, arbeitete nicht mehr zuverlässig und die mangelnde Isolierung trieb die Betriebskosten in unglaubliche Höhen.
Die Folge war klar: Etliche Kieler Schulen mußten den Schwimmunterricht streichen (teils bis heute nur eingeschränkt wieder eingeführt) und auch die Schwimmvereine guckten in die Röhre.
Die Lessinghalle wurde danach vereinzelt für Großpartys genutzt - die erstaunlicher Weise keine Schäden im Inneren des Gebäudes hinterlassen haben sollen. Aber auch für das ein oder andere Kunstprojekt der Kunsthochschule Kiel wurde sie "aktiv" aber auch als Ausstellungsraum genutzt. Seit 2010 ist eine andere Nutzung aber nicht mehr vorgesehen um eine eine Nutzung als Bad wieder zu ermöglichen...
Die Zukunft ist immer noch unklar...was auch daran liegt, dass die zwei weiteren Bäder in Kiel (Olympiazentrum Schilksee und Schwimhalle Gaarden/Ostufer) ebenfalls saniert werden müssen und es so einen Trend zu einem Neubau eines Gesamtbades für Kiel gibt. Es soll zwar kein "Spaßbad" sein...bei Baukosten von über 25 Mio. € kann man sich aber seinen Teil denken...vom Zustand der Unischwimmhalle mal abgesehen - aber das zahlt ja eigentlich das Land :roll:
Der Bau des Hallenbades am Lessingplatz -daher der Name Lessinghalle- direkt neben dem Hohenzollenpark (heute: Schrevenpark) im Zentrum Kiels begann 1934 und kostete 511.000 RM, was nach einer Quelle heutzutage 1,75 Mio. € Kaufkraft bzw. 4,3 Mio. € Baukosten entspräche. Es gab ein recht interessantes Motto, warum Kiel ein solches Bad benötigte:
"Dem Alter zur Labe, den Schwachen zur Stärkung, den Starken zur Übung, der Jugend zur Ertüchtigung, zur Lust und Lebensfreude uns allen zur Gesundheit."
1935 wurde das Bad feierlich eröffnet...wie die Feierlichkeiten ausgesehen haben kann man sich sicherlich vorstellen :roll:
Ende 1944 wird die Lessinghalle bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, der Wiederaufbau beginnt 1950 - die Neueröffnung findet am 29.03.1953 statt.
Das Bad gliedert sich in in den Eingangsbreich, links die Herren- und rechts die Damenumkleiden sowie dahinter die Duschräume.
In der Haupthalle ist zu 3/4 das normale Schwimmbecken mit 4 Bahnen und einem 3 Meter-Sprungturm. Im hinteren Bereich ist ein Kinderbecken.
Eine Besonderheit ist der Innenhof des Bades, der bis vor vielen Jahren als Liegewiese mir Garten genutzt werden konnte.
Ende der 80er Jahre kamen in Kiel die ersten Diskussionen um ein größeres und moderneres Freizeitbad auf, welche um das Jahr 2000 ihren Höhepunkt hatte. Folge waren nur notdürftige Reparaturen an der Wasseranlage und dem Gebäude selbst. Beliefen sich die Sanierungskosten zunächst auf 6 Mio. €, lagen sie 2008 bereits bei über 10 Mio. € für das Denkmalgeschützte Bad.
2008 war es dann so weit: Nach Ende der Sommersaison wurde im Oktober der Badebetrieb eingestellt. Grund: Die Wasseraufbereitungsanlage, vor allem die Chloranlage, arbeitete nicht mehr zuverlässig und die mangelnde Isolierung trieb die Betriebskosten in unglaubliche Höhen.
Die Folge war klar: Etliche Kieler Schulen mußten den Schwimmunterricht streichen (teils bis heute nur eingeschränkt wieder eingeführt) und auch die Schwimmvereine guckten in die Röhre.
Die Lessinghalle wurde danach vereinzelt für Großpartys genutzt - die erstaunlicher Weise keine Schäden im Inneren des Gebäudes hinterlassen haben sollen. Aber auch für das ein oder andere Kunstprojekt der Kunsthochschule Kiel wurde sie "aktiv" aber auch als Ausstellungsraum genutzt. Seit 2010 ist eine andere Nutzung aber nicht mehr vorgesehen um eine eine Nutzung als Bad wieder zu ermöglichen...
Die Zukunft ist immer noch unklar...was auch daran liegt, dass die zwei weiteren Bäder in Kiel (Olympiazentrum Schilksee und Schwimhalle Gaarden/Ostufer) ebenfalls saniert werden müssen und es so einen Trend zu einem Neubau eines Gesamtbades für Kiel gibt. Es soll zwar kein "Spaßbad" sein...bei Baukosten von über 25 Mio. € kann man sich aber seinen Teil denken...vom Zustand der Unischwimmhalle mal abgesehen - aber das zahlt ja eigentlich das Land :roll: