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Kriegsgefangenenlager 1945 in Brilon

buelent

erfahrenes Mitglied
Die Kurzfassung:

Das Kriegsgefangenenlager in Brilon war ein provisorisches Sammellager für die Deutschen Soldaten, die innerhalb des grossen "Ruhrkessels", im Grossraum Paderborn- Siegen von der 1. US Armee gefangen genommen worden waren.
Die berichtenden Kriegsgefangenen kamen bei Menden, Iserlohn und Balve- Neuenrade in Gefangenschaft.
Der Zeitpunkt ihrer Gefangenschaft war Mitte April 1945.

Bei Brilon (Sauerland) gab es zwei Lager. Ein kleineres mit 5000 - 8000 Gefangenen in der nähe des heutigen Sägewerks Kraft.
Und ein grosses mit ca. 50.000 gefangenen welches in den Aawiesen lag.
Viele Kriegsgefangene wurden schon nach wenigen Tagen vom kleinen ins Lager Aawiesen verlegt, andere wurden aus dem Lager Aawiesen in eine längere Gefangenschaft nach Remagen oder Rheinberg transportiert.
Eingepfercht auf Lastwagen bis zu 70 Mann. Die Amerikanischen Soldaten machten sich einen Spass daraus die Kurven mit möglichst hohem Tempo zu durchfahen. Was das für die Menschen auf der Ladefläche bedeutete muss ich hier nicht erklären denke ich....

Das provisorische Sammellager Brilon erstreckte sich über einen Zeitraum von Anfang April bis Mitte Mai 1945.
Wann die ersten Gefangenen im kleinen Lager untergebracht wurden und die Letzten das Lager Aawiesen verliessen lässt sich leider nicht mehr feststellen.
In diesm Zeitraum, der sich ungefähr über 6 Wochen erstreckte war das Wetter sehr unterschiedlich. Litten die soldaten anfangs durch ungewöhnlich hohe Temperaturen mehr unter Durst, so machte ihnen später das typische Briloner Aprilwetter stark zu schaffen.
Es regnete tagelang, dazu kamen Schneeschauer.
Die Nächte waren kalt und feucht. Unter freiem Himmel liegend wurden viele Kriegsgefangene Krank, kamen ins Lazaret oder verstarben.

Manche wagten - das Zuhause nur wenige hundert Meter oder einige Kilometer vor sich- die Flucht.
Nicht vielen gelang sie.
Nach Augenzeugenberichten wurden mindestens zwei auf der Flucht von Amerikanischen Wachsoldaten erschossen.
Einigen ist sie aber auch mit Hilfe von mutigen Briloner Bürgern gelungen.
Bauern aus Brilon brachten mit Wasserfässern auf Kuh,- oder Pferdewagen Trinkwasser zu den Lagern.
Als die Amerikaner von den Fluchtversuchen in leeren Wasserfässern erfuhren wurde die Trinkwasserversorgung auf diesem Weg verboten.
Es musste eine Schlauch-Rohr-Leitung zu den Aawiesen gelegt werden.

Die Gefangenen mussten Hunger, Durst und die Menschenunwürdigste Behandlung erleiden.
Sehr viele liessen in den Aawiesen ihr Leben. Ihnen sei gedacht....





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Kriegsgefangenenlager Brilon


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Gedänkstätte

Quelle:Erinnerungen an das Kriegsgefangenenlager Brilon 1945 Schulgemeinschaft der Eduard- Pape- Schule Brilon
 
Danke führ den Bericht. Die Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen ist einfach nur traurig, und macht mich immer wieder wütend :twisted:
 
Ja, ist es. Wenn du weißt wo du bist, und dein Haus sehn kannst es gibt nichts schlimmeres ausser dann noch Feste die man mit der Familie zusammen feiert, z.B. Weihnachten alleine und eingesperrt zu verbringen.
 
Es war gar nicht nötig, soviele Soldaten verhungern zu lassen.
Man hatte genug Nahrungsmittel.
Es war einfach Nachlässigkeit.
Die Rheinwiesenlager waren auch total unmenschlich und jenseits der GENFER KONVENTION.
Ein naher Verwandter war in Bad Kreuznach und kam nur aus Mitleid
der anderen Gefangenen mit dem Leben davon weil er noch so jung war.
Dort waren auch Verwundete, die unter freiem Himmel schlafen mussten.
Eigentlich haben die Soldaten ja nur das gemacht, was die anderen auch gemacht haben."Krieg ist unmenschlich ,weil er von Menschen gemacht ist."
 
Die gegner von einst und die freund von heute hat unsere jungens nur solange gut behandelt, solange wir zugriff aus seine gefangenen hatten. Da wär bei nem kostenzug für deutsche gefangene genau so den ami gefangenen das essen verweigert worden. Aber bei kriegs ende war eben der ami und der franzmann usw. am drücker.
 
Mein Vater war da auch in Gefangenschaft. Er hat es aber,auf grund seiner eintetuwierten Blutgruppe im Oberarm, vorgezogen abzuhauen.
 
Ist ja Interessant !! Lebt dein Vater noch ich würde gern mal auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen um Ihn zu Interviewen ...

Ich weiss, dass es Amerikanische Wachsoldaten gab, die durch die Reihen gegangen sind und jeden SS´ler auf der Stelle erschossen haben...
Da ist dein Vater zum Glück entkommen...

Weisst du zufällig in welchem Lager er war ? Möhnestrasse oder Aawiesen ?
 
Ich weiss das in Bad Kreuznach unter anderem auch SS Interniert war.

Das Tatoo unterm Arm hatte er auch.
Dann gabs ne extra Portion Prügel.
Informationen aus erster Hand sind halt immer noch viel mehr wert als aus irgendwelchen Büchern.
 
Ja, das sind schon wahre Helden. Aber wehe die Jungens in Schwarz sind den Amis an der Front begegnet da haben se dann Kniegas gegeben. Aber an den entwaffneten Gefangen da kann man mal Sieger spielen. Wie in abu ghraib. Naja die schießen zum Glück nicht mehr zurück. Und durch so ein Verhalten werden immer mehr Leute auf der Seite der glücklichen Befreiten zum Selbstmordattentäter.
Wahre Größe sieht anders aus.
 
Ja das ist eine Traurige Geschichte aber Greueltaten an Deutschen Gefangenen oder Massenvergewaltigungen von Alliierten besonders der Roten Armee hat es ja nie gegeben ! Sorry sollte das zu Politisch sein Löscht es einfach
 
buelent schrieb:
Ist ja Interessant !! Lebt dein Vater noch ich würde gern mal auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen um Ihn zu Interviewen ...

Ich weiss, dass es Amerikanische Wachsoldaten gab, die durch die Reihen gegangen sind und jeden SS´ler auf der Stelle erschossen haben...
Da ist dein Vater zum Glück entkommen...

Weisst du zufällig in welchem Lager er war ? Möhnestrasse oder Aawiesen ?
Leider lebt mein Vater nicht mehr. Er ist vor 7 Jahren im Alter von 76 gestorben,aber seine Erinnerungen leben in Mir weiter.
Kurz gefangen war er in den Aawiesen. Als er aber sah was mit seinen Kameraden geschah ist er mit 5 kameraden aus seiner Div, der LAH, abgehauen. Mein Vater war bestimmt kein Nazi sondern Soldat. Was der Leitspruch der SS "Unsere Ehre heißt Treue" in der Realität bedeutet hat habe ich durch Ihn außführlich erfahren
 
@Taunusbär
Ja dieser Spruch war mehr als nur ein Satz..... in keiner anderen W-Gattung gab es einen solchen Zusammenhalt wie in dieser... und das bis über das Kriegsende hinaus...Es gab ein ganzes Netzwerk

Es gab Lager in denen erstmal die Arme geprüft worden sind. Aber zum Schluss des Krieges sind die Angehörigen nicht mehr tätowiert worden. Die Tätowierung diente auch nur einer schnellen Versorgung im Falle einer Verletzung! Jeder bekam seine Blutgruppe tätowiert. Mein Opa hatte auch eine solche Tätowierung. Nach seinem Tod habe ich mich geärgert das ich ihn nicht mehr gefragt habe. ABER es gibt die möglichkeit die Akten einzusehen. Das wollte ich jetzt mal in Angriff nehmen.
 
Mein Beileid Taunusbär entschuldige bitte, ich wollte nicht pietätlos sein.. in erster Linie ist man Soldat alles andere ist für die Schreibtisch-hocker... ich freue mich auf das Treffen im April, da darf ich dich genauer interviewen hoffe ich...
 
Ja mach das und halte uns auf dem Laufenden.
Mein Vater hat sich nach dem krieg im laufe der Jahre mit sehr viel objektiver Literatur über die SS eingedeckt. Dir Bücher habe ich alle geerbt. Manchmal bestelle ich bei dem Verlag auch mal ein Buch,muß man halt damit rechnen das eine Kopie der Bestellung direkt an den Rollstuhlfahrer geht
. :wink:
 
buelent schrieb:
Mein Beileid Taunusbär entschuldige bitte, ich wollte nicht pietätlos sein.. in erster Linie ist man Soldat alles andere ist für die Schreibtisch-hocker... ich freue mich auf das Treffen im April, da darf ich dich genauer interviewen hoffe ich...

So habe ich das auch nicht empfunden. Mit dem Teffen habe ich so meine Probleme. Ich bin leider Beruflich nicht so leicht abkömmlich und kann deswegen wahrscheinlich nur spontan entscheiden ob ich komme.
 
Tja, sicher sind die unsere Soldaten nicht immer gut behandelt worden . Aber mal im ernst, sind wir mit den Russen, Briten, Amis besser umgegangen ? Noch in den letzten Kriegstagen ist in Essen folgendes passiert . Man hat 3 britische Piloten die aber schon vorher längere Zeit gefangen waren ,vor einem aufgebrachten deutschen Mob die Hobeisenbrücke hinunter geworfen. Einer der Piloten zeigte noch das Bild seiner Tochter und seiner Frau und flehte noch darum leben gelassen zu werden. Man trat im nur ins Gesicht und riss im an den Haaren. Also zimperlich sind wir auch nicht mit Gefangenen umgegangen, obwohl wir auch die Haager Landkriegsverordnung und die Genfer Konventionen unterschrieben hatten. Diese wurden aber am meisten von unserem Volk im 2. Weltkrieg gebrochen, weil man sich daran nicht gebunden gefühlt hatte. Ich will nicht sagen, dass sich unsere damaligen Kriegsgegner natürlich besser benommen hätten, bei Leibe nicht !!!

Ich will mit diesem Beitrag aber auch keinem wehtun , oder kränken. Ich wollte nur mal objektiv darstellen, dass unser Volk nicht ganz unschuldig war.

Gruß Christoph
 
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