Anny H. schrieb:
Vllt sind das einfach nur Platzhalter für Plakate lach-
Anny hat recht.
Was du oben zeigst,sind die verkleideten Nischen in denen früher Schaukästen hingen.
Ich glaube, sie waren früher auch beleuchtet, kann mich aber nur noch dunkel dran erinnern.
Dahinter sind auch nicht der Stückgut Tunnel,aufgegebene Räume ,vermutete Bunker ect.
Wir sprechen hier vom
NEUEN Hauptbahnhof.
Der Alte HBF lag am Ende des Bermudadreieckes, ca. 650m entfernt,siehe hier
http://www.historisches-ehrenfeld.de/bildergalerie-bahnhof.htm
und der Güterbahnhof lag unten zwischen der Blumenstraße, und dem Bereich Moritz Fiege Brauerei, Bachstraße
Warum Alter und Neuer HBF?
Der Alte wurde während des Krieges fast vollständig zerstört,da er neben dem Bochumer Verein lag, Bereich obere Stahlindustrie
1947 – 1948 bereits erfolgte die Festlegung neuer Bahnanlagen
Man wollte dann per Ratsbeschluss vom Juni 53 den alten City-näher legen ,alles sollte in 10 Gehminuten erreichbar sein.
Das gesamte Straßennetz wurde auf den neuen Bahnhof ausgerichtet.
Der Autoverkehr konnte nun schneller abfließen, da er an zwei Ausfallstraßen Richtung Süden liegt und durch den Innenring an alle anderen Ausfallstraßen angeschlossen ist.
Der erste Spatenstich erfolgte dann im Februar 1954.
Architekt vom neuen Bahnhof war H. Ruhl, damals erst 22 Jahre alt.
Die Bahnhofs Gebäude selbst wurde von 1954 bis 1957 unter der Leitung von „Wilhelm“ oder besser Helmut Bangen errichtet.
Am 12. Oktober 1955 fand die feierliche Grundsteinlegung für das Empfangsgebäude statt.
In einer Zeitkapsel wurden dazu im westlichen Keller Bilder der alten Bochumer Bahnhöfe, ein Modell des neuen Bahnhofes sowie Fahrkarten von Bochum nach Hamburg, München (Rückfahr-Karten) und Bonn eingemauert.
Auch drei Bochumer Zeitungen vom 12. Oktober 1955 sind enthalten
Am 30. Mai 1957 nahm man den provisorischen Betrieb auf,um 4.25 Uhr fuhr der erste Zug.
Drei Tage später, am 2. Juni 1957, feierte Bochum die Elektrifizierung der Strecke mit Verkehrsminister Seebohm.
Es wurden insgesamt ca.250 000 Kubikmeter Boden bewegt, um die Höherlegung des Bahndammes auf 2,1 km Länge, um mehr als 4 Meter, zu realisieren.
Die Gründungstiefe ging bis auf 12 bzw. 15 m runter.
War nötig, da der Bereich wesentlich tiefer lag.
Zunächst wurden die großen Bauwerke errichtet.
Dazu gehören die zwei Straßenunterführungen Wittener Straße mit deinen Schaukästen,sowie die Unterführung Universitätsstraße.
Natürlich auch die zehn Gleis- und zwei Bahnsteigbrücken, Personen-, Gepäck- und Posttunnel und die Stützmauer zwischen den Bahnsteigen und dem Gebäude.
Vorbild hierfür soll der Bahnhof Roma Termini gewesen sein.
Die Bochumer Stadtfarben Blau und Weiß prägten damals die Bahnsteige, die Außenfassade der Glashalle und der Gebäude bot ein kontrastreiches farbliches Wechselspiel.
Anfangs war sogar ein Hubschrauberlandeplatz geplant,da die Stahlkonstruktion der Halle eigentlich überdimensioniert ist.
Das geschah aber absichtlich,um die Glaskonstruktion der Vorhalle hervorzuheben.
Das Vordach hat eine Breite von 46,50 Meter und ist 24 Meter tief und wiegt über 600 Tonnen
Man zeigte dem Architekten allerdings sofort den Vogel,war wohl doch zu futuristisch für unsere Stadt damals. lach-
Was lag vorher dort auf dem Gelände ?
Am heutigen Standort der Bahnanlagen befand sich früher die Scharpenseel- Brauerei.
Sie wurde im Krieg völlig zerstört.
Weiter lagen dort auf einem Hügel hinter dem Bahnhof Schrebergärten und ein Friedhof, auf dem sich christliche und jüdische Gräber befanden.
Die ca. 800 Gräber wurden verlegt nach links in den Kortum-Park (Aral-Park) an der Wittener Str., der Hügel wurde angeglichen und abgetragen.
Dort sind auch heute noch große Gruften von bekannten Familien z.b Fiege.
Durch Probebohrungen ging man Gerüchten nach, dass sich unter dem Bauplatz Luftschutzbunker befinden sollten.
Die fand man auch, leider sind meine Bilder davon abhanden gekommen bzw. unbrauchbar
In einem Eimer stehend ließen sich Arbeiter durch einen nur einen Meter Durchmesser aufweisenden Schacht in das Stollensystem hinab.
Sie entdeckten verzweigte Gänge von etwa 150 m Länge, die teils erst im Rohbau standen, teils bereits ausgemauert waren.
Ein Teil davon waren die alten ausgebauten Eiskeller der Scharpenseel Brauerei.
Es fanden sich dort Bänke und Stühle, aber auch Schuhe und Kleider, die die Benutzer nach der letzten Entwarnung vergessen hatten.
Diese Gegenstände wurden dem Fundbüro übergeben.
Die Bunker verfüllte man mit Beton. bzw. Füllgut, weil sie die Standsicherheit des HBF erheblich gefährdeten.
Lasst Bilder folgen: roll-
Zuerst der Bahnhof früher,als er grade fertig war.
Anhang anzeigen 8
Wenn man links hinten schaut,erkennt man noch das alte Stellwerk und die Fläche der Hauptpost mit der alten Bebauung.
hier ein Blick aus dem Bahnhofshotel von 1957 auf den Busparkplatz, hinten ist links das alte Stadtbad, das Stadtwerkehaus mittig und rechts das alte Arbeitsamt auf der Postkarte zu sehen.
Das hier ist der Hang auf der Seite mit deinen Schaukästen während der Bauphase 2,aufgenommen oben aus den Obergeschoss heutiges Mac D.
Du kannst deutlich erkennen,das er stärker ausgelegt war für einen späteren Bahnhofsausbau mit einem weiteren Gleis,was allerdings nie erfolgte.
Und nein, der „Eingang“ unten ist kein Zugang zu einem Schutzbau,sondern nur ein vorgeplanter Raum für späteren Ausbau.
Du erkennst hinten noch das alte Gebäude im Kortum Park ,was heute noch steht
Der Bahnhofsbau erfolgte in drei Bauphasen,währen der gesamten Zeit lief der Bahnverkehr aber weiter !
Hier ein Bild aus den drei Bauphasen.
Links rot ist der Gepäcktunnel, mittig der Personentunnel zu den Gleisen und rechts der Posttunnel.
hier die geplante Endphase.
so sah die Bauplanung für den Vorplatz aus .
Hier jetzt der heute Zustand
Wie man erkennen kannst ist der gelbe Posttunnel nicht so nah an den blauen Bereich Wittener Str. wie ihr meint.
Was mich verwundert ist die Aussage, das der Tunnel die Straße unterquert.
So ist mir das nicht bekannt und wiederspricht allen mir vorliegenden Plänen. ratlos-
Dort gibt es Versorgungs und Wartungsgänge,in Längsrichtung der Straße,aber auch Große Kanalisation.
Wenn dort ein Gang die Straße queren sollte, muss er schon sehr tief liegen .
Mit mindestens 8-10m Überdeckung, somit läge er aber ca. 17m unterhalb der Bahngleise :?: :?:
Alle alten Stollen wurden allerdings dort verfüllt, und neue Schutzräume von 1975 liegen auf der andern Seite des Bahnhofes, im Parkhaus, ausgelegt auf 2662 Schutzplätze.
Lasse mich aber gerne überzeugen,das der Gang dort so existiert.
in unserem ehemaligen Dorf ist ja nichts unmöglich grins
übrigens, " Dorf Bochum" , so sah es früher aus .
das Modell kann man besichtigen im Stadtarchiv,Wittener Str.45 .ca 300 m oberhalb des hier besprochenen Bereiches