Bunker-NRW

Willkommen auf bunker-nrw.de! Wir sind die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns dreht sich alles um verlassene Gebäude, Häuser, Fabriken, aber auch Bergwerke und ähnliches. Wir freuen uns auf dich!

Wind und Wassermühlen

Ich sachma so, die Kappe könnte original sein, nur bei dem Flügelkreuz habe ich da echt Bauchschmerzen.

Nicht nur, dass VorFlügel und Segelgatter fast gleich groß sind; auch die sonst typische Biegung der Segellatten fehlt hier.
Selbst wenn da mal Segel draufgespannt würden, rein aerodynamisch käme die garnicht in Drehung.

Schönes Beispiel einer reichlich misslungenen Restauration.

Grüße,S4Mog
 
Auf dem Rückweg von der Lokdrehscheibe in Löhne, kam ich kurz vor der Autobahn noch an einer schönen Windmühle vorbei..

Infos: http://www.windmuehle-exter.de

IMG_9309-001.JPGIMG_9311.JPGIMG_9310.JPGIMG_9386.JPG
 
An der Windmühle entdeckte ich ein altes Gerät zur technischen Ausstattung von Mühlen, von der Firma Atorf & Propfe, einer ehemaligen Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt aus Paderborn, mit Herstellung von Schlagmühlen (Hammermühlen), Plansichter, Turbinen, Turbinenlaufräder und Turbinenregler.. Professor-

IMG_9327.JPGIMG_9330.JPGIMG_9329.JPGIMG_9334.JPGIMG_9331.JPG
 
Diese Mühle in Exter an der A2 hat vor einigen Jahren nach einem vom Sturm verursachten Brandschaden eine neue Kappe bekommen.

Um die Entstehung des Kappenbrandes zu beschreiben, muß ich als Mühlenfachmann mit langjähriger Wind- und Wassermüllereierfahrung weiter ausholen.

Auf der gußstählernen Flügelwelle, an der die Mühlenflügel befestigt sind, sitzt ein großes, zumeist hölzernes Zahnrad, Kammrad genannt. Dieses steht in dauerhaftem Eingriff mit der senkrecht in der Mühle verlaufende "Königswelle". Auf das Kammrad wirkt eine drehrichtungsgebundene Bandbremse , die aus mehreren Holzteilen besteht. Diese bremst nur durch ihr Eigengewicht und die "Wickelwirkung" auf das Kammrad. Um die Bremse zu lösen, ist das Bremsband mit einem langen Hebel verbunden, der aus der Rückseite der Kappe heraussteht. Durch Ziehen eines an diesem Hebel befestigten Seiles von Umlauf / Galerie/ Wall der Mühle wird die Bremse gelöst und durch einen Sperrklinke in gelöster Stellung festgehalten.
Zum Bremsen der drehenden Mühle wird der Bremsbalken aus der Sperrklinke gelöst und durch vorsichtiges Anlegen der Bandbremse diese bis zum Stillstand gebremst.

Die Bremswirkung der lose aufgelegten Bremse reicht bei stillstehender Mühle und "blanken" Mühlenflügeln (ohne Segel) etwa bis dauernder Windstärke 7.
Sind die Mahlgänge nach Feierabend zusätzlich an die Königswelle eingekoppelt, ist die Blockierwirkung zumeist bis Windsärke 9 gewährleistet.

Viele Hobbymüller haben zusätzlich durch lösbare feste Verbindungen zwischen Kammrad und Kappe eine "Sturmsicherung" eingebaut.
Ich habe mehrere Mühlen besichtigt, wo man sich mit Spanngurten behilft; in anderen wurden große Stahlrohre auf zwei Zähne des Kammrades gesteckt.

Bei der Mühle in Exter war nur eine minimale Sturmsicherung des Kammrades gegeben, zudem stand der Winddruck der Sturmfront frontal auf die Flügel.
Durch das Arbeiten des Kammrades (Drehung der Flügel) gegen den Spanngurt scheuerte dieser durch, so dass die Mühle nur noch durch die Bandbremse auf dem Kammrad gehalten wurde. Die Flügelwelle drehte das Kammrad langsam gegen die Bandbremse, die dieser Beanspruchung nicht gewachsen war.
Da Holz auf Holz rieb, entstand Wärme, die bis zur Selbstentzündung der Holzteile von Kammrad und Bremse führte.

Da die Mühle weit ab liegt, wurde der Kappenbrand erst bemerkt, als das Feuer von der Kappe auf die im Mühlenturm leingebauten hölzernen Etagen und Bauteile übergriff.

Das eigentlich übliche Verfahren, eine "freigelaufene" Mühle wieder einzufangen; also durch Drehen des Flügelkreuzes aus dem Wind heraus, abzubremsen, konnte hier nicht angewendet werden.
An der Mühle in Exter befindet sich eine Windrosette, die die Kappe auf mechanischem Wege immer genau in den Wind dreht. Diese Mechanik kann nur in der Kappe selbst ausgekoppelt werden. Dort befindet sich eine weitere Mechanik, die das manuelle Drehen der Kappe ermöglicht.
Das Ein- und Auskoppeln dieser Mechaniken ist aber nur bei stehender Mühle gefahrlos möglich.
 
Auf meiner Tour zum Schloss Hämelschenburg bis nach Hameln/Weser entdeckte ich auch wieder eine schöne alte Mühle. Sie steht in Tündern am Weserbogen, einem Ortsteil von Hameln. Der "Erdholländer" wurde 1883 erbaut und befindet sich im Besitz der Familie Lampe. Professor-

IMG_1130.JPGIMG_1132.JPG

In Sichtweite der Windmühle Tündern auch das Kernkraftwerk Grohnde an der Weser.. silly- kopfwand-

IMG_1137-001.JPG
 
Das Warnschild "Tabakrauchen in der Mühle"...so eines hätte ich gerne.... daumen- daumen- daumen- zunge-

evil- evil- evil- evil- evil-
 
Die ist gerade frisch restauriert worden. Und angemalt, wie man sehen kann. Bin schon oft da gewesen, wenn ich zum nahen Piesberg wollte...
 
Schöne Mühle, die mir auch bekannt ist.

HALLO ADMINS!!!

Kann mal jemand den Tread umbenennen in "Wind und Wassermühlen allgemein" oder für Wind und Wasermühlen ein neues Oberthema in "Ruinen" oder ähnlichem aufmachen?

Das Thema ist m.M. nach viel zu umfangreich, als das man es nur so nebenbei laufen lassen sollte.

Grüße, S4Mog
 
Den Thread kann ich umbenennen, komplett neue Rubriken lassen sich nicht so einfach kreieren.
Die bisherigen Post-Überschriften des Threads bleiben leider.
 
Irreführend ist für mich der Oberbegriff "Ruinen - Industrieruinen", denn die meisten Mühlen sind alles andere als ruinös. Sollte aber eine Umbenennung zu viele Komplikationen ergeben, kann ich es verstehen, wenn man drauf verzichtet.
 
In eine andere vorhandene Rubrik schieben wäre kein Problem.
Nur halt eine neue Rubrik machen ist recht aufwändig, wenn ich Dennis recht verstanden habe.
 
Zurück
Oben