Da Mazedonien sich friedlich von Rest-Jugoslawien gelöst hatte, gab es dort, anders als in Bosnien-Herzegovina keine Kriegshandlungen.
Von weitaus größten Teilen der (ethnisch albanischstämmigen) Bevölkerung wurden die NATO-Truppen freundlich begrüßt.
Wir konnten uns dort ohne Einschränkungen frei bewegen, Waffen wurden zwar mitgeführt, aber nur ein G36 pro KFZ.
Es gab Dienstbetrieb wie zuhause, also auch "Dienstschluss" um 17.00 Uhr. Danach durfte man sich in Zivilbekleidung in und ausserhalb der Kaserne bewegen. Der einzige Unterschied war, dass der Dienstbetrieb auch am Wochenende stattfand.
Die ersten Toten, die wir bei der KFOR hatten, starben bei Verkehrsunfällen, so Oberfeldwebel Kay Jürgensen, der mit seinem Schneeräumfahrzeug Ende Oktober 1999 von der Straße abkam und in eine Schlucht stürzte, oder Oberfeldwebel Uwe Lodyga, der bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall in seiner Freizeit im Mai 2000 verstarb.
Diesen Fall habe ich besonders in Erinnerung, da dieser zur LogBrigade in Tetovo gehörte.
Für die "Gefallenen" der Auslandseinsätze der Bundeswehr siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesf%C3%A4lle_bei_Auslandseins%C3%A4tzen_der_Bundeswehr
Lediglich in Skopje gab es schon in der Anfangszeit geringe Reibereien mit übermütigen Jugendlichen, die an AMpelkreuzungen sich an KFOR-Fahrzeuge anhängten oder bekletterten. So genannte "No-Go-Areas gab es zumindest in der Anfangszeit der KFOR-Truppen in Mazedonien nicht.
Von Kameraden meiner Stammeinheit, die schon das erste Kontingent 1999 und den Einmarsch ins Kosovo mitgemacht hatten, hatte ich Berichte gehört, das die Deutschen weniger als Besatzer denn mehr als "Befreier" empfangen wurden.