Bunker-NRW

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Feldlager Prizren Kosovo 2000/01

Danke für eure sehr interessanten Bilder und die spannenden Berichte! Großen Respekt an unsere Soldaten, ihr macht einen super Job!
 
So, hat doch noch geklappt mit dem einscannen!
Bilder von meinem KFOR Einsatz demnächst hier!
 
Dann geht es los!

Ich war von Februar bis Juni 2000 im Feldlager Tetovo in der Logistik-Brigade in der Betriebsstoffversorgung eingesetzt.
Wir hatten im FL Tetovo die stationären Stromerzeuger und Feldheizgeräte sowie von einer teilweise angemieteten Tankstelle am Ortsrand Tetovos Kraftstoffausgabe an Mil-KFZ aller beteiligten Nationen, sowie im Log-Lager "Berg Erebino" Streomerzeuger, Kühlaggregate, Feldheizgeräte und LKW und Panzer mit Betriebsstoffen zu versorgen.
Dazu standen uns mehrere MAN 5to GL mit Tankaufbau zur Verfügung. Versorgt wurden wir von Thessaloniki aus.

Im Feldlager Tetovo waren der Stab LogBrigade, Instantsetzung, Versorger MVG, EVG, NVG und das Feldlazarett untergebracht. Dies teilweise in festen Gebäuden, Containerdorf, Zeltstadt und neu errichteten Hallen.
Der Umschlagplatz der Versorger sowie die Feldpost waren im ehemaligen Komplex des "TETEX"-Textilkombinates untergebracht.
Munition, schweres Gerät und weitere NVG lagerten im Mun Depot "Berg Erebino".

Von Tetovo aus wurde die gesamte Logistik des deutschen KFOR-Kontingentes erledigt.
Der Großteil an Gütern kam per LKW von Thessaloniki ( Griechenland), Schwergut und Container per Bahn, geringe Mengen wie Feldpost und dringende Ersatzteile per Luftfracht nach Skopje.

Zudem war ich wie oben bereits geschrieben, freiwillig in Prizren.

Insgesamt habe ich in den drei Monaten über 40 Dia-Filme a 36 Bilder durchgezogen, von denen ich euch ab dem nächsten Beitrag eine kleine kommentierte Auswahl vorstellen werde.
 
Die Anreise nach Skopje erfolgte mit dem LTG 61 von Penzing aus, mit einer "Trall" in Mischfracht.
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Flugplatz Skopje, hier die große Version der Trall, die "Herkules"6.jpg6b.jpg6c.jpg
 
Von Skopje, der Hauptstadt von Mazedonien (Formerly Yugoslavian Republic of Macedonia) per KFZ nach Tetovo.
Machen wir einen Rundgang durch die Kaserne, in der die Bundeswehr zu Gast bei der Mazedonischen Armee untergekommen war.7.jpg8.jpg9.jpg10.jpg11.jpg12.jpg13.jpg13b.jpg
 
Richtig coole Fotos.. Schönen Dank dafür.
War '98 im BeobPzArtBtl 71 Dülmen. Versorger bzw. Transportzug.
Kameraden von mir sind damals auch dorthin versetzt worden.
Die Storys hab ich heut noch im Kopf.
 
Noch mehr Tankstelle und dann ab zum Aussenlager "Erebino".
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Der Tankstellenhund, etwa ein halbes Jahr alt21b.jpg
Auf dem Weg nach...22.jpg
Mein Arbeitsgerät, 5to GL mit Tankaufbau24.jpg24b.jpg
Das Lager war Sammel- und Abstellplatz für alles schwere Gerät:25.jpg27.jpg28.jpg
 
Das Umfeld des Kraftstoffausgabepunktes wurde auch in Eigenarbeit gestaltet, hauptsächliche Planung und Bauleitung kam von mir.
Wir hatten an einem angegrabenen Splitterschutzwall im Lager Erebino unseren Standort, befestigt mit Pionierschnellstraßenteilen.
Auf halber Höhe befand sich ein terassenartiger Absatz, den wir schnell zu nutzen wussten.
Eine Treppe aus vorhandenen Steinen und Beeteinfassungen aus Trockenmauern waren schnell errichtet. Pflanzen aus der Umgebung wurden dorthin umgesetzt.
Bald war ein Sonnenschutzdach errichtet.
Auch etliche Tiere fanden sich ein.
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Smaragdeidechse, von Hand gefangen. Es war noch nicht warm genug...40.jpg41.jpg
Schildkröten und Schmetterlinge überall42.jpg43.jpg
 
Politiker besuchten uns immer wieder gerne, hier der damalige Ministerpräsident und ehemalige BmVg, Volker Rühe45.jpg46.jpg47.jpgVolker Rühe im Gespräch mit dem Kommandeur Oberst Walther

Ein Ausflug nach Tetovo, wenn dafür Zeit blieb...49.jpg50.jpg51.jpg

Von Tetovos Altstadt blieb nach dem schweren Erdbeben von Juli 1963 nicht viel übrig, es wurde im kommunistischen Baustil wiederaufgebaut, nur wenige alte Bauten wurden wieder errichtet.
 
Auf zum Arbeitseinsatz nach Prizren.
Eindrücke von der Fahrt dorthin, Prizren und dem Feldlager:52.jpg53.jpg54.jpg55.jpg56.jpg57.jpg58.jpg59.jpg60.jpg61.jpg62.jpg63.jpg
 
Und zum Schluss noch ein Ausflug nach Skopje.
Im Mai 2000 wurde eine Kompanie Panzerhaubitzen nach Mazedonien verlegt, als deutliche Drohgebärde an die Kosovaren.
Es war das erste mal, dass die Bundeswehr mit solch großem Geschütz auffuhr.

Über den Seeweg nach Thessaloniki verlegt, dann per SLT nach Tetovo gebracht, und im Lager Erebino zwischengeparkt, kam die Munition in einer zweiten Fuhre per Bahn.
Mit dem Spieß fuhr ich dann nach Skopje, um die begleitenden Soldaten des Munitionszuges zu versorgen. Dabei einstanden einige wenige Bilder der Mazedinischen Eisenbahn MZ (Makedonski zeleznici). Von Thessaloniki bis Skopje führte eine Elektrolok der Reihe 461 den Zug, danach übernahm eine Diesellok der Reihe 667 aus russischer Herkunft den Zug bis Tetovo.
Es fanden sich auch Überbleibsel aus deutscher Herkunft, so Wracks von VT 98 und mehrere Güterwagen im Bahnwerk in Skopje.74.jpg75.jpg76.jpg67.jpg68.jpg69.jpg70.jpg72.jpg73.jpg
 
Soweit für das Destillat aus meinem KFOR EInsatz.
Da wir uns in Mazedonien im befreundeten Ausland befanden, war eines ganz wichtig:
Dienstschluss und Zivilkleidung!
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Grüße, S4Mog
 
Da Mazedonien sich friedlich von Rest-Jugoslawien gelöst hatte, gab es dort, anders als in Bosnien-Herzegovina keine Kriegshandlungen.
Von weitaus größten Teilen der (ethnisch albanischstämmigen) Bevölkerung wurden die NATO-Truppen freundlich begrüßt.
Wir konnten uns dort ohne Einschränkungen frei bewegen, Waffen wurden zwar mitgeführt, aber nur ein G36 pro KFZ.
Es gab Dienstbetrieb wie zuhause, also auch "Dienstschluss" um 17.00 Uhr. Danach durfte man sich in Zivilbekleidung in und ausserhalb der Kaserne bewegen. Der einzige Unterschied war, dass der Dienstbetrieb auch am Wochenende stattfand.

Die ersten Toten, die wir bei der KFOR hatten, starben bei Verkehrsunfällen, so Oberfeldwebel Kay Jürgensen, der mit seinem Schneeräumfahrzeug Ende Oktober 1999 von der Straße abkam und in eine Schlucht stürzte, oder Oberfeldwebel Uwe Lodyga, der bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall in seiner Freizeit im Mai 2000 verstarb.
Diesen Fall habe ich besonders in Erinnerung, da dieser zur LogBrigade in Tetovo gehörte.
Für die "Gefallenen" der Auslandseinsätze der Bundeswehr siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesf%C3%A4lle_bei_Auslandseins%C3%A4tzen_der_Bundeswehr

Lediglich in Skopje gab es schon in der Anfangszeit geringe Reibereien mit übermütigen Jugendlichen, die an AMpelkreuzungen sich an KFOR-Fahrzeuge anhängten oder bekletterten. So genannte "No-Go-Areas gab es zumindest in der Anfangszeit der KFOR-Truppen in Mazedonien nicht.

Von Kameraden meiner Stammeinheit, die schon das erste Kontingent 1999 und den Einmarsch ins Kosovo mitgemacht hatten, hatte ich Berichte gehört, das die Deutschen weniger als Besatzer denn mehr als "Befreier" empfangen wurden.
 
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