Bunker-NRW

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Schuppenfund

Habe auch diverse Dominit Akkulampen aus den 50er J. in meinem Fundus... :P

Würde mal unterstellen das das Fahrzeug eher von denen gebaut,als nur dort benutzt wurde...die haben nicht nur Lampen und Akkus gebaut.
 
Bastler wenn wir unwahrscheinlicherweise nochmal da hin fahren, werden wir an dem Dreirad jede Klemme und jedes Kabel im Detail fotografieren... vielleicht kannst du die einordnen.
Ich hoffe ja, das sich irgendein engagierter Ansprechpartner bei einem Heimatmuseum in der Gegend findet, um das Gerät zu retten.
Wäre nicht falsch, sowas im Fundus zu haben, gerade jetzt wo alle auf Elektromobilität abfahren.
 
Ich ärgere mich gerade; war letztes Wochenende im Sauerland wandern (huch!), da hätte ich sehr gerne so ein Haus entdeckt! Tolle Fotos, ich liebe solche Lost Places!
 
Was mir auf den Fotos jetzt schon ins Auge sticht sind die vielpoligen Nockenschalter und Drahtwiderstände neben den Pedalen...das Gefährt konnte wohl sehr gefühlvoll manövriert werden,möglicherweise gab es sogar schon eine elektrische Bremskraftrückgewinnung.
 
Hallo Bastler,

nun die Nockenschalter waren über 70 Jahre die bevorzugte Ansteuerung von Elektrokarren, denn darüber wurde über Widerstände die Spannung am Motor verändert und somit salopp gesagt, "Gas gegeben" .

Hier ein Bild eines E-Karren, wie er fast 80 jahre lang gebaut wurde:

https://www.flickr.com/photos/67855182@N00/382564983" onclick="window.open(this.href);return false;

Der auf dem Bilde links zu sehende Hebel mit der Handschlaufe ist die Lenkung, auf der rechten Seite des Bildes ist die "Schaltung" (Gas sozusagen) mit der man die Nockenschalter hinter der Grünen Verkleidung bediente und das Gefährt in Gang setzte.
Der E-Karren hat übrigens einen "Defekt" dann die große "Fußplatte" liegt unten, was aber falsch ist, denn das ist die "Handbremse" die durhc den Fahrer, der sich da drauf stellt, gelöst wird.Fällt er während der Fahrt runter ist das auch gleich der Notstop des Fahrzeuges.
Das hochstehende kleine Pedal ist die "Fußbremse".

Wie man sehen kann, ist das Fahrzeug sogar Straßenverkehrstauglich gewesen .


Diese E-Karren fand man bei Bahn, Post und in Industrie-sowie Verwaltungsbetrieben bis in die 1990er-Jahre.
 
Der Motor dürfte ja von der Grösse her mehrere Kilowatt haben,die Nockenschalter und Drähte sind aber recht zierlich...meinst du der lief mit einer so hohen Betriebsspannung,oder wurde der Motor wohl nur über die Erregerspannung geregelt,so das man zur Steuerung nur eher geringe Ströme schalten musste ?

Und was macht wohl der 2. Nockenschalter ? Zusätzlich mitregeln,indem zwischen mehreren Stator Wicklungs Anzapfungen umgeschaltet wird...oder vieleicht doch beim bremsen den Motor als Generator schalten um die Energie wieder in die Batterie zurückzuspeisen ??

Wäre sicher eine Sünde das Ding heute mit einem Impulsweitenregler zu versehen... blabla-
 
Das Teil sollte wirklich gerettet werden. Wenn man ich wüsste, wer der Eigentümer ist, würde ich versuchen, es an ein Museum oder dergleichen zu vermitteln. Mich würde nicht wundern wenn es das letzte seiner Art ist.
 
Hallo Bastler,

nein, so hoch war die Leistung der Motoren nicht....du darfts die heute üblichen E-Karren nicht mit denen von damals vergleichen.
Wenn ich mich noch richtig erinnere,waren das 800 Watt oder 1.100 Watt, die so ein Motor hatte.

Das reicht ja auch völlig, weil du bei einem Elektromotor ja immer "Volles Drehmoment" hast und durch den schweren Akku ja auch eine gut belastete Achse.

Insofern würde ich echt mal sehen, wie das Dreirad da so war, denn das Hauptgewicht liegt ja hinten auf der Achse.

Die Akkuspannung lag damals übrigens bei 80 Volt, weil bis in die 1930er-Jahre hinein in Deutschland noch viele öffentliche Stromnetze wie in vielen anderen Ländern auch mit 110 Volt arbeiteten und man so diese Fahrzeuge an jeder normalen Leitung mit ihrem Ladegerät anklemmen konnte.

Diese Akkuspannung hat man dann auch beibehalten bis heute,damit vorhande Infrastruktur (Ladegräte) weiterhin genutzt werden können.
 
Die kamen im ganzen Haus runter. Teils sogar von der Decke, daß ich Slalom laufen mußte... Denke mal, da ist noch ein Lehmputz drunter. Der dürfte mittlerweile durchnässt wie ein Schwamm sein.
 
Hier ein paar zusätzliche Aufnahmen vom Elektrodreirad.
Was meint ihr, wie alt ist das ?

DSC_0139.jpg
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Mit Kardanwelle angetriebenes Vorderrad

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DSC_0120.jpg
Eines der beiden Hinterräder

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Ansicht von unten

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Lenkrad, Bremshebel und Pedale

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DSC_0116.jpg
DSC_0117.jpg
Motor

DSC_0121.jpg
DSC_0129.jpg
DSC_0130.jpg
Platz für die Batterie unter dem Fahrersitz

DSC_0138.jpg
Klemmen zum Anschluß der Batterie

DSC_0137.jpg
 
Hallo,

Also die Firma vom dem 3 Rad hat wohl mal Grubenlampen gebaut: https://de.wikipedia.org/wiki/Dominitwerke
Es gibt noch den Namen und Firmensitz im Sauerland: https://www.condensator-dominit.de/startseite/

Gruss Christian
 
Was mich bei der Einschätzung des Alters verwirrt, sind die so wie es aussieht Aderendhülsen mit Kunststoffkragen auf Bild 10 links. So etwas gab es soweit ich weiß erst ab den 1970er Jahren. Vielleicht wurde der Teil aber auch schon einmal neu abgesetzt und angeschlossen. Prinzipiell sieht das wie alte Elektro-Gabelstaplertechnik aus, wenn nicht dieses obskure Fahrgestell wäre, dann könnte das sogar noch 50er Jahre sein.
 
Da scheint wirklich später etwas gemacht worden zu sein. Wenn mich nicht alles täuscht, sind dort auch zwei einzelne Adern neueren Alters zu sehen. Die Grundverdrahtung dürfte aber ca zwischen 1930 bis 1940 gemacht worden sein. Darauf lassen zumindest die stoffleitungen und die Kabelschuhe schließen. Die Holzspeichenräder würde ich aber eher früher einsortieren oder? Grundsätzlich hätte ich gesagt, diente das Gefährt für kurzen Lieferverkehr auf dem Werksgelände. Mit Blattfedern ausgestattet evtl auch schweren Sachen.
Thomas_v2 schrieb:
Was mich bei der Einschätzung des Alters verwirrt, sind die so wie es aussieht Aderendhülsen mit Kunststoffkragen auf Bild 10 links. So etwas gab es soweit ich weiß erst ab den 1970er Jahren. Vielleicht wurde der Teil aber auch schon einmal neu abgesetzt und angeschlossen. Prinzipiell sieht das wie alte Elektro-Gabelstaplertechnik aus, wenn nicht dieses obskure Fahrgestell wäre, dann könnte das sogar noch 50er Jahre sein.

Gesendet von meinem BKL-L09 mit Bunker-NRW mobile app
 
Buttercutter schrieb:
Postbote Reichspost Elektro Dreirad um 1910.

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Bingo ! daumen- daumen- daumen-
Das ist es. Selbst die ziemlich kranke Konstruktion der Vorderradaufhängung. Die gibt es so bestimmt kein zweites Mal.

Ich hatte aus anderen Quellen schon ein wahrscheinliches Baujahr zwischen 1906 und 1912 ermittelt.
Das Exemplar im Schuppen ist natürlich nicht identisch, die Ladefläche ist anders, aber der Motor, dessen Kabelzuführungen, das Vorderrad und die Hinterräder stimmen absolut überein.
 
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BEF.jpg
 
Ich staune, 80!! Km pro Ladung.
Viel weiter sind die ja bis heute nicht, wenn man überlegt, über 100 Jahre her..
Das Ding gehört gerettet, definitiv!!
 
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