Bunker NRW – Lost Places, Bunker & Geschichte entdecken in Nordrhein-Westfalen

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Bunker Anlage Mülheim an der Ruhr

Ich hatte mir den Klotz echt größer vorgestellt...oder täuscht das auf dem Foto? Den würde man doch problemlos mit zwei langen Knipstangen weggehebelt bekommen, oder ist der am Boden irgendwie "verankert"? 🤔
 
Hi,
der Klotz ist schon recht massiv und die Platte darunter verschraubt. Ich könnte mit schon vorstellen, dass man mit Hilfsmitteln und Muckis für Zugang sorgen könnte aber als Erschwernis kommt noch hinzu, dass der Eingang kompltt frei einsehbar ist. Sämtliches Gesträuch ringsherum wurde gerodet.
Ich hätte mir den Bunker gerne angesehen aber ob der erforderliche Einsatz lohnt?
LG
 
Von den Bildern im Netz finde ich ihn schon sehenswert, aber da ist schon reger Publikumsverkehr.
Ich finde den Klotz riesig mal eben ist da nicht.
 
Im Kellergeschoss oder wonach soll ich explizit dann fragen ? Ich bin im Dezember dort selbst einmal wegen einer Implementationsveranstaltung.
 
Guten Morgen liebe Bunker NRW Freunde,
ich bin seit 2010 stiller Mitleser und kann zum Bunker im Papenbusch einiges berichten. Ich lebe seit 38 Jahren im Papenbusch und bin dort quasi groß geworden. Ein Teil meiner Familie ist quasi seit Gebinn der Papenbuschsiedlung in den 1920er Jahren dort am wohnen. Daher kenne ich viele Details von den Erzählungen meiner Eltern und natürlich auch von deren Eltern etc.

Schon als Kind in den 90er Jahren waren wir beeindruckt von dem Bunker auf dem Spielplatz und haben dort schon als Mauerspechte versucht einen Blick zu erhaschen 😄 Da wir Kinder waren und das benötigte Werkzeug nicht hatten, ist uns dies nicht wirklich gelungen. In den 90er Jahren muss aber ein mächtiger Mauerspecht vor Ort gewesen sein, denn der Bunker war dort einmal an der Frontseite, wo jetzt das Mauerwerk versucht wurde zu öffnen zu ca. 65% komplett offen und daher kommen auch die verschiedenen Steine, die dort im Mauerwerk zu sehen sind aufgrund von nachträglichen Arbeiten um das riesige Loch wieder zu schließen. Damals gab es kaum gute Taschenlampen, sodass wir kleinen Zwerge nicht viel sehen konnten. Wir haben aber damals einen Fussball rein geworfen, welcher heute noch dort liegen müsste ^^. Damals konnte man schon sehen, dass der Treppenabstieg abgedeckt war , jedoch an einer Stelle konnte man ein Loch erkennen, welches tief nach unten reichte ( Treppenabgang). Was nach dem der Bunker letztmalig neu mit einem Mauerwerk verschlossen wurde passiert ist, kann ich nicht genau sagen, aber wir hätten mitbekommen, wenn dort großartig was zugeschüttet worden wäre.

Ich kenne mich auf dem gesamten Spielplatz und der Siedlung bestens aus, es war früher quasi unser zweites Zuhause. Einen weiteren Eingang und Luke ist mir absolut nicht bekannt und ich kenne quasi jeden mm dort.

Jetzt zu etwas was viele definitiv interessieren wird zum BOS LSR No.9: Die Betonhutze ist auf jeden Fall der originale Eingang an dem die Treppen runter gehen. Das kann man Vater ( Baujahr 1956) bestätigen, denn er war in seiner Kindheit/Jugend dort mit Kumpels runtergelaufen. Meine Tante ,welche heute noch lebt ist dort in Kriegszeiten öfters drin gewesen als Kind und kann dies ebenfalls bestätigen, sowie auch der leider verstorbene Opa meiner Frau. Er ist dort Anfang der 1930er in der Siedlung geboren und letztes Jahr verstorben. Unterlagen der Feuerwehr bestätigen ebenfalls die Betonhutze als zugemauerten Eingang.

Des weiteren besitze ich Unterlagen aus der Siedlung, welche in den Jahren 1988-1990 von alt eingessenen Anwohnern über die Siedlung erstellt worden sind und ebenfalls Daten zum Bunker dort notiert sind. Laut den Unterlagen/Buch " Siedlung im Papenbusch" war der Bunker bis Ende der 1980er Jahre sogar noch begehbar und er war zu dem Zeitpunkt in einem top Zustand (90% trocken). In den Kriegsjahren WW2 wurde das alte Stollensystem des Steinbruchs und der Pulverfabrik aus dem WW1 komplett neu ausgebaut und auch dem entsprechend abgestützt. Da er sehr sicher, massiv und weit unter der Erde lag, war er in Mülheim sehr bekannt zu Kriegszeiten, sodass sogar von weiter außerhalb Menschen dort Schutz suchten. Bei Bombenangriffen auf die direkt in der Nähe liegende Industrie ( Stahlwerke, Walzwerke etc.) wurde auch die Papenbuschsiedlung oft getroffen und einige Häuser wurden dort komplett ausgebombt. Zu Spitzenzeiten sollen dort laut bis zu 8000-10000 Menschen untergebracht worden sein. Dies zeigt mir persönlich auch die Größe der unterirdischen Anlage. Anfang der 1990er Jahre soll durch eine Spezialfirma die offiziellen Eingänge verschlossen worden sein. In dem Siedlungsbuch wird lediglich davon berichtet, dass die Eingänge verschlossen wurden, aber es wurde nichts verfüllt. (jedenfalls wird davon nichts erwähnt und auch meine Familie und Anwohner wissen nichts von einer Verfüllung. Wäre auch utopisch bei der riesigen Anlage.
GERNE STELLE ICH HIER DIE SEITEN VOM BUNKER,WELCHE IN DEM BUCH BESCHRIEBEN SIND ONLINE ZUR VERFÜGUNG SOBALD ICH DIESE DIGITALISIERT HABE.

Die Mauerspechte sind dort weiterhin nach Möglichkeiten aktiv;) ( leider sehr einsehbar geworden, aber es ist möglich ), sodass das vorhandene Loch in dem ein Endoskop eingeführt wurde etwas vergrößert wurde und in Zukunft die Mauerspechte es weiter vergrößern werden um einfach einen besseren Einblick zu bekommen. Aus erster Quelle weiß ich, dass das Mauerwerk sehr hart ist und nicht mal eben zu öffnen ist ^^

Ich habe aktuell noch ein paar Unterlagen auf dem Handy ( Feuerwehr Unterlagen mit Beschreibung der Anlage, alter Grundriss der Siedlung mit erkennbaren Eingang und eingezeichneten unterirdischen Wegen des Stollen/Bunkersystems, Splitterschutzgraben etc. Sobald ich alles digitalisier habe, werde ich alles vollständig dazu hier einstellen.

Ich Hoffe ich konnte euch hilfreiche Informationen geben und das Feuer hier neu entflammen 🤩. Gerne stehe ich auch Rede und Antwort zu offenen Fragen und da ich direkt keine 5 Minuten von dort wohne , gebt mir gerne bescheid, falls sich mal Interessierte hier hin begeben :cool:

Achja: an der Tiegelstr. 58 sieht man laut Karte, dass dort ebenfalls ein Eingang ins Stollensystem sich befindet. Da ich hier schon 38 Jahre lang lebe, kenne ich alle alten Papenbuschler und dort wohnen Bekannte von uns, die mir gestern bestätigt haben, dass dort im Keller noch ein Schacht sich befinden , welcher aber zugemauert ist! Fotos dazu bekomme ich ebenfalls 🫢
Ps: Endoskopkamera, Metalldetektor ,Drohne und alles was man braucht sind vorhanden :D
 

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Sehr interessant! Danke dafür.
Allerdings stellen sich nun ein paar Fragen, vielleicht kannst Du da noch was zu herausfinden:
Wenn Du das schon von früher her kennst und die anderen Zugänge erst in den 90ern verschlossen wurden, wieso kennst Du die dann nicht? Waren die vorher schon nicht mehr sichtbar?
Der zweite Plan von Dir, woher stammt er? Der hat große Unterschiede zur Kartierung direkt nach dem Krieg.
Was bedeutet das "Aufzug" auf diesem Plan? Wofür war dieser?
Schau Dir die Bilder im Regionalportal Ruhrgebiet an. Du siehst dort auf dem 50er Jahre Luftbild einen Graben/Gang in Richtung Zugang. Wenn die Hutze original ist, kann das ja nur die Spitze des "Zuckerhutes" gewesen sein.
Wie sah die Lüftung von außen aus? Ein Turm?
Wichtigste Frage: Wie kommen wir durch die Vermauerung in der Kellerwand/Stollen oder Kellerboden/Schacht? Ist die zugehörige Wohnung zufällig gerade zu vermieten?.
 
Sehr interessant! Danke dafür.
Allerdings stellen sich nun ein paar Fragen, vielleicht kannst Du da noch was zu herausfinden:
Wenn Du das schon von früher her kennst und die anderen Zugänge erst in den 90ern verschlossen wurden, wieso kennst Du die dann nicht? Waren die vorher schon nicht mehr sichtbar?
Der zweite Plan von Dir, woher stammt er? Der hat große Unterschiede zur Kartierung direkt nach dem Krieg.
Was bedeutet das "Aufzug" auf diesem Plan? Wofür war dieser?
Schau Dir die Bilder im Regionalportal Ruhrgebiet an. Du siehst dort auf dem 50er Jahre Luftbild einen Graben/Gang in Richtung Zugang. Wenn die Hutze original ist, kann das ja nur die Spitze des "Zuckerhutes" gewesen sein.
Wie sah die Lüftung von außen aus? Ein Turm?
Wichtigste Frage: Wie kommen wir durch die Vermauerung in der Kellerwand/Stollen oder Kellerboden/Schacht? Ist die zugehörige Wohnung zufällig gerade zu vermieten?.
Zu deinen Fragen:
1. So wie ich es nachgelesen habe im Siedlungsbuch, waren die Zugänge, welche noch sichtbar waren wie der Haupteingang ( Bunkerhutze), Eingang Tiegelstraße Nr. 58 damals offen und nicht verschlossen. Die anderen Eingänge sind dort sicherlich nicht mehr sichtbar gewesen. Da ich dort noch ein Kind war, hatte ich mich dafür noch nicht so intensiv für interessiert. Ich kenne den Kleeberg in und auswendig und mir war dort nur der Haupteingang bekannt.

2. Die bisherigen geposteten Unterlagen sind alle von der Berufsfeuerwehr ^^

3. Mit dem Aufzug bin ich mir unsicher, ich gehe davon aus, dass im Bereich des alten Steinbruchs der über 50m tief gewesen sein soll ein Aufzug zur Beförderung des Personal dort vorhanden war.

4. Die Lüftung soll ein Turm gewesen sein. Die Reste davon sieht man heute noch als " Feuerstelle"

5. Zur Kellerwand in dem Haus warte ich nochmal die Infos ab. Das Haus ist komplett vermietet und daher schwer dort was zu machen.

Heute Abend hole ich das komplette Siedlungsbuch bei einem Nachbarn ab und werde dann die entscheidenden Seiten hier einfügen.
 
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