Guten Morgen liebe Bunker NRW Freunde,
ich bin seit 2010 stiller Mitleser und kann zum Bunker im Papenbusch einiges berichten. Ich lebe seit 38 Jahren im Papenbusch und bin dort quasi groß geworden. Ein Teil meiner Familie ist quasi seit Gebinn der Papenbuschsiedlung in den 1920er Jahren dort am wohnen. Daher kenne ich viele Details von den Erzählungen meiner Eltern und natürlich auch von deren Eltern etc.
Schon als Kind in den 90er Jahren waren wir beeindruckt von dem Bunker auf dem Spielplatz und haben dort schon als Mauerspechte versucht einen Blick zu erhaschen
Da wir Kinder waren und das benötigte Werkzeug nicht hatten, ist uns dies nicht wirklich gelungen. In den 90er Jahren muss aber ein mächtiger Mauerspecht vor Ort gewesen sein, denn der Bunker war dort einmal an der Frontseite, wo jetzt das Mauerwerk versucht wurde zu öffnen zu ca. 65% komplett offen und daher kommen auch die verschiedenen Steine, die dort im Mauerwerk zu sehen sind aufgrund von nachträglichen Arbeiten um das riesige Loch wieder zu schließen. Damals gab es kaum gute Taschenlampen, sodass wir kleinen Zwerge nicht viel sehen konnten. Wir haben aber damals einen Fussball rein geworfen, welcher heute noch dort liegen müsste ^^. Damals konnte man schon sehen, dass der Treppenabstieg abgedeckt war , jedoch an einer Stelle konnte man ein Loch erkennen, welches tief nach unten reichte ( Treppenabgang). Was nach dem der Bunker letztmalig neu mit einem Mauerwerk verschlossen wurde passiert ist, kann ich nicht genau sagen, aber wir hätten mitbekommen, wenn dort großartig was zugeschüttet worden wäre.
Ich kenne mich auf dem gesamten Spielplatz und der Siedlung bestens aus, es war früher quasi unser zweites Zuhause. Einen weiteren Eingang und Luke ist mir absolut nicht bekannt und ich kenne quasi jeden mm dort.
Jetzt zu etwas was viele definitiv interessieren wird zum BOS LSR No.9: Die Betonhutze ist auf jeden Fall der originale Eingang an dem die Treppen runter gehen. Das kann man Vater ( Baujahr 1956) bestätigen, denn er war in seiner Kindheit/Jugend dort mit Kumpels runtergelaufen. Meine Tante ,welche heute noch lebt ist dort in Kriegszeiten öfters drin gewesen als Kind und kann dies ebenfalls bestätigen, sowie auch der leider verstorbene Opa meiner Frau. Er ist dort Anfang der 1930er in der Siedlung geboren und letztes Jahr verstorben. Unterlagen der Feuerwehr bestätigen ebenfalls die Betonhutze als zugemauerten Eingang.
Des weiteren besitze ich Unterlagen aus der Siedlung, welche in den Jahren 1988-1990 von alt eingessenen Anwohnern über die Siedlung erstellt worden sind und ebenfalls Daten zum Bunker dort notiert sind. Laut den Unterlagen/Buch " Siedlung im Papenbusch" war der Bunker bis Ende der 1980er Jahre sogar noch begehbar und er war zu dem Zeitpunkt in einem top Zustand (90% trocken). In den Kriegsjahren WW2 wurde das alte Stollensystem des Steinbruchs und der Pulverfabrik aus dem WW1 komplett neu ausgebaut und auch dem entsprechend abgestützt. Da er sehr sicher, massiv und weit unter der Erde lag, war er in Mülheim sehr bekannt zu Kriegszeiten, sodass sogar von weiter außerhalb Menschen dort Schutz suchten. Bei Bombenangriffen auf die direkt in der Nähe liegende Industrie ( Stahlwerke, Walzwerke etc.) wurde auch die Papenbuschsiedlung oft getroffen und einige Häuser wurden dort komplett ausgebombt. Zu Spitzenzeiten sollen dort laut bis zu 8000-10000 Menschen untergebracht worden sein. Dies zeigt mir persönlich auch die Größe der unterirdischen Anlage. Anfang der 1990er Jahre soll durch eine Spezialfirma die offiziellen Eingänge verschlossen worden sein. In dem Siedlungsbuch wird lediglich davon berichtet, dass die Eingänge verschlossen wurden, aber es wurde nichts verfüllt. (jedenfalls wird davon nichts erwähnt und auch meine Familie und Anwohner wissen nichts von einer Verfüllung. Wäre auch utopisch bei der riesigen Anlage.
GERNE STELLE ICH HIER DIE SEITEN VOM BUNKER,WELCHE IN DEM BUCH BESCHRIEBEN SIND ONLINE ZUR VERFÜGUNG SOBALD ICH DIESE DIGITALISIERT HABE.
Die Mauerspechte sind dort weiterhin nach Möglichkeiten aktiv
( leider sehr einsehbar geworden, aber es ist möglich ), sodass das vorhandene Loch in dem ein Endoskop eingeführt wurde etwas vergrößert wurde und in Zukunft die Mauerspechte es weiter vergrößern werden um einfach einen besseren Einblick zu bekommen. Aus erster Quelle weiß ich, dass das Mauerwerk sehr hart ist und nicht mal eben zu öffnen ist ^^
Ich habe aktuell noch ein paar Unterlagen auf dem Handy ( Feuerwehr Unterlagen mit Beschreibung der Anlage, alter Grundriss der Siedlung mit erkennbaren Eingang und eingezeichneten unterirdischen Wegen des Stollen/Bunkersystems, Splitterschutzgraben etc. Sobald ich alles digitalisier habe, werde ich alles vollständig dazu hier einstellen.
Ich Hoffe ich konnte euch hilfreiche Informationen geben und das Feuer hier neu entflammen
. Gerne stehe ich auch Rede und Antwort zu offenen Fragen und da ich direkt keine 5 Minuten von dort wohne , gebt mir gerne bescheid, falls sich mal Interessierte hier hin begeben
Achja: an der Tiegelstr. 58 sieht man laut Karte, dass dort ebenfalls ein Eingang ins Stollensystem sich befindet. Da ich hier schon 38 Jahre lang lebe, kenne ich alle alten Papenbuschler und dort wohnen Bekannte von uns, die mir gestern bestätigt haben, dass dort im Keller noch ein Schacht sich befinden , welcher aber zugemauert ist! Fotos dazu bekomme ich ebenfalls
Ps: Endoskopkamera, Metalldetektor ,Drohne und alles was man braucht sind vorhanden