Bunker-NRW

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Piranha Stadtstollen Meschede

Hallo Freunde,
Ich habe etwas neues zum Thema Honsel Bunker.
Erstens ja es gibt einen. Dieser ist vom Honselwerk zu erreichen.
Zweitens nein es gibt keine Verbindung mehr zu dem in der Innenstadt. (Ob es mal eine gab bezweifel ich)
Drittens ich durfte rein klatsch-

Hier die Fotos:
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ok das waren sie: Ende

Bye
 
Moinsen!

Hier ist wieder der, der zu allen Themen was zu sagen hat, aber 10 Jahre zu spät... grins

Ich denke, Euer Ansatz ist falsch (wenn der Piranha nicht längst gefunden wurde): Als Beschreibung wird "Stadtstollen" geschrieben. Ihr sucht einen Bunker. Mit "Stadtstollen" ist etwas Altes gemeint, also wo z. B. die Bürger der Stadt früher ihre Lebensmittel kühl gehalten haben oder Altbergbau oder ähnliches. Hier müsste man nachforschen. Eine Fertigungsfläche von 2.200 m2 deutet hierbei auf einen entweder reichlich verzweigten oder recht langen Stollen hin.

Wäre mal interessant, ob in diese Richtung noch jemand ermittelt...
 
...der Werksluftschutzstollen gegenüber der Honsel Werke. Ca.180-200m sind noch befahrbar, teilt sich 1x, beiden Enden zugeschoben. Aktuell wieder zugeschweist...IMG_20210927_153811_388.jpegIMG_20210927_153819_714.jpeg

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DerZweifler schrieb:
Ich denke, Euer Ansatz ist falsch (wenn der Piranha nicht längst gefunden wurde): Als Beschreibung wird "Stadtstollen" geschrieben. Ihr sucht einen Bunker. Mit "Stadtstollen" ist etwas Altes gemeint, also wo z. B. die Bürger der Stadt früher ihre Lebensmittel kühl gehalten haben oder Altbergbau oder ähnliches. Hier müsste man nachforschen. Eine Fertigungsfläche von 2.200 m2 deutet hierbei auf einen entweder reichlich verzweigten oder recht langen Stollen hin.

Das wäre zwar möglich, die üblicherweise angewandten Bezeichnungen sprechen aber dagegen.
"Stadtstollen" als Bezeichnung finden wir alleine im Forum dutzendfach.
Und zwar ausschließlich für Luftschutzeinrichtungen im Innenstadtbereich, ausgeführt in Stollenbauweise. Also keine Bunker, hergestellt in offener Bauweise mit Panzerdecke unter Marktplätzen oder sowas in der Art.
In kleineren Ortschaften kann das ein einzelner Stollen nahe des Zentrums in einem Hügel sein, in größeren Städten meistens ein längeres System. Kann natürlich auch ein umgewidmeter Bergbaustollen sein, aber auch der wurde dann erst als "Stadtstollen" bezeichnet, nachdem er der Bevölkerung als Luftschutzort diente.
Vorher könnte er dann vielleicht als "Alter Stollen" oä bekannt gewesen sein.

Lebensmittel hat man eher in einfachen Gruben, später dann in Kartoffelkellern oder Einlagerungskellern kühl gehalten. Klein und schnell erreichbar neben oder unter dem Haus.
Wer will schon, um die Reste des gestrigen Eintopfes zu holen, einmal durchs Dorf und einen Kilometer in den dunklen Berg gehen?
Größere und ältere Systeme waren dann eher von Brauereien, wenn es mehrere an einem Ort waren, siehe zB Weinbergbunker Kassel.

Würde mich wundern, wenn man unter der Bezeichnung "Stadtstollen" etwas anderes findet, es sei denn, es gibt irgendwo einen in der dortigen Öffentlichkeit recht populären mittelalterlichen Stollen, der Teile alter Befestigungen oder Burgen/Herrenhäuser miteinander verbindet und noch gut befahrbar ist. Der würde aber dann in jedem Touristenführer der Stadt Erwähnung finden.
 
Danke für den kleinen Nachhilfeunterricht!

Ich habe mir jetzt mal auf der Karte die einzelnen hier genannten Standorte angeschaut. Wenn ich nur mal diese nehme:
- Überm Hagen
- Unterm Hagen
- Steinstraße
- Arnsberger Straße
- Klausenberg (wenn der nicht mit einem der vorgenannten identisch ist)
dann könnte ich mir schon vorstellen, dass die irgendwie zusammenhängen/-hingen und daher den Namen "Stadtstollen" tragen. Habe inzwischen da als interessantes Beispiel den Stadtstollen Velbert im Netz gefunden...

Hat zu den genannten evtl. jemand neue Erkenntnisse?

Den bei Honsel? Warum sollte man einen Luftschutzstollen eines einzelnen Werkes als Stadtstollen bezeichnen?
 
DerZweifler schrieb:
Den bei Honsel? Warum sollte man einen Luftschutzstollen eines einzelnen Werkes als Stadtstollen bezeichnen?

Ich kenne den nicht, aber wenn der Stollen größere Teile der Stadt oder Innenstadt/Altstadt durchquert und auch Firmenfremde dort Schutz suchen und finden konnten...?
Was ich oben schrieb, ist ja kein Gesetz, aber bislang war das eigentlich immer so.
 
PGR 156 schrieb:
DerZweifler schrieb:
Den bei Honsel? Warum sollte man einen Luftschutzstollen eines einzelnen Werkes als Stadtstollen bezeichnen?

Ich kenne den nicht, aber wenn der Stollen größere Teile der Stadt oder Innenstadt/Altstadt durchquert und auch Firmenfremde dort Schutz suchen und finden konnten...?
Was ich oben schrieb, ist ja kein Gesetz, aber bislang war das eigentlich immer so.

Der hier aufgeführte Luftschutzbunker hatte mal eine Verbindung zu einem zweiten Luftschutzbunker der sich auf dem Gelände des Telekomgebäudes befunden hatte. Beim Bau des Telekomgebäudes ist der Bunker komplett entsorgt und der Verbindungsgang bis zum unteren Bunker an der Schützenhalle verfüllt worden.

In Meschede gibt es noch fünf weitere mir bekannte Luftschutzbunker, eine Betonkonstruktion in einem Garten, die der Eingang eines Luftschutzbunker sein könnte (?) und eine kleine Schiefergrube (ist nicht mehr als eine Kammer).

Glück Auf.
Horten
 
Aus der aktuellen WR vom 12.12.2021, 11:45
Ute Tolksdorf



Der Honsel-Bunker

„Der Beschuss begann plötzlich, als es schon dunkel war. Wir griffen unsere Bündel. Vater entschied, dass wir zum „Honselbunker“, dem Bunker der großen Fabrik, rennen sollten; der kleine Stollen, in dem wir bisher immer ausgeharrt hatten, war gewiss überfüllt.“ So beginnt Karl Schaefer in seinem Buch „Die Holzschale der Kahns“ seinen Bericht über den Bunker an der Schützenstraße.
Der ehemalige Honsel-Bunker in der Schützenstraße. Erkennbar ist nur noch ein Eingang von früher mindestens zwei. Anwohner ärgern sich vor allem über das Gestrüpp.
Der ehemalige Honsel-Bunker in der Schützenstraße. Erkennbar ist nur noch ein Eingang von früher mindestens zwei. Anwohner ärgern sich vor allem über das Gestrüpp.
Foto: Ute Tolksdorf / WP

Offenbar gab es damals noch zwei Eingänge. Heute sieht man nur noch einen. Schaefer beschreibt: „Der Bunker bestand aus einer großen Tunnelröhre, die man hufeisenförmig in den Berghang getrieben hatte. Die Wände und die gewölbte Decke waren ausbetoniert und trocken.“ Die Röhre war beleuchtet, hatte also offensichtlich ein eigenes Stromaggregat.

Der Autor schätzt, dass der Bunker normalerweise etwa 1000 Menschen fasste. Beinahe gab es einen Aufstand, weil sich angeblich führende Fabrikmitarbeiter im Scheitelpunkt des Hufeisens, also der sichersten Stelle des Bunkers, einen Bretterverschlag hatten bauen lassen. „Dort waren sie von uns einfachen Sterblichen getrennt, waren unter sich, schliefen vermutlich auf Liegen und Sofas unter richtigen Decken, während wir auf Bänken oder auf dem Boden hockten oder stehen mussten.“ Doch das Problematischste: „Die Wände dieser Enklave verhinderten, dass zwischen den beiden Ausgängen ein Luftzug entstand, der den ganzen Stollen mit frischem Sauerstoff versorgt hätte.“ Schaefer überlebt die Nacht im Bunker. Amerikaner öffneten die Türen, der Krieg war zu Ende.
Der Stadtführer ist auf der Suche nach Zeitzeugen

Stadtführer Werner Preugschas befragt zum Thema Bunker gerade ältere Mescheder. Zehn Bauwerke hat er in der Kernstadt ermittelt. Zum Bunker in der Schützenstraße erfuhr er, dass dieser ursprünglich parallel zur Schützenstraße gebaut werden sollte. Angeblich soll es auch einen Zugang von der Briloner Straße aus gegeben haben. Einer seiner Gesprächspartner erinnert sich an einen Hauptstollen und einen kleineren Nebenstollen, der als Sanitäts-Raum genutzt wurde.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg war offenbar überlegt worden, eingestürzte Bunker zu verfüllen; erhaltene Bunker sollten für Nahrungsmittellagerung genutzt werden. Das berichtet Stadtarchivar André Algarve. Häufig waren sie das - als so genannte Eiskeller - auch schon vor dem Krieg gewesen. „Aus der Akte geht aber nicht hervor, in welchem Maße dies tatsächlich umgesetzt wurde.“ Nachbarn erinnern sich, dass Kinder noch lange in dem ehemaligen Honsel-Bunker spielten.

Heute gehört das Grundstück der Stadt. „Es ist an die Firma Martinrea Honsel verpachtet - und dazu gehört dann auch der Bunker“, berichtet Pressesprecher Jörg Fröhling. Das Bauwerk ist verschlossen, der meist wilde Bewuchs ärgert die direkten Nachbarn.
Landesbetrieb Straßenbau hat noch einen Schlüssel

Im Innern ist von der einstigen Größe nicht mehr viel zu sehen. „Schon seit vielen Jahren ist der Bereich des Bauwerkes unter der L743 (Briloner Straße) verfüllt worden“, berichtet Oscar Santos, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenbau in Meschede. „Somit gibt es für uns als Straßenbaulastträger der Landesstraße keine Veranlassung mehr, den Bunker turnusmäßig zu kontrollieren. Unterlagen gibt es hierzu auch nicht mehr. Wir haben jedoch immer noch einen Schlüssel.“
>>>Hintergrund

Werner Preugschas hat folgende zehn Bunker in Meschede bisher recherchiert. „Diese müssen aber noch überprüft werden“, sagt er. Falls sich Mescheder an die Bunker erinnern oder zu Standorten etwas mitteilen können, können sie sich gern bei ihm melden. „E-Mail: [email protected] oder Tel. 0291/3684

1. Bunker hinter der alten Rektoratsschule (ehemals Knappstein),Steinstraße.

2. Bunker unter dem Klausenberg, Arnsberger Straße.

3. Bunker in Laer unter dem Hainberg.

4. Bunker Kolpingstraße Abzwg. Trappweg.

5. Bunker Anfang der Kolpingstraße Parkplatz im Bereich des Franz-Schweitzer-Hauses.

6. Bunker Gepkestraße / Lagerstraße.

7. Bunker Hagenweg/ Abzwg.Kämpchen .

8. Bunker Anfang Hagenweg.

9. Bunker Schützenstraße, Parkplatz vor der Schützenhalle.

10. Bunker Unterm Hagen/ Unter der Wieme.

Bei dem Großteil der „Bunker“ handelt es sich um alte Felsenstollen, die (wahrscheinlich) in der Vergangenheit als Eiskeller genutzt wurden.
 
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