Bunker-NRW

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Scheinzeche in der Haard

Axt-Mann

erfahrenes Mitglied
Während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Haard eine "Scheinzeche" errichtet. Diese diente dem Zweck die allierten Bomberverbände zu täuschen, damit sie ihre Bombenlast im Wald abladen statt über dem heimischen Bergwerk oder den damaligen Buna-Werken in Marl.
Es wurden also Holzatrappen errichtet, Scheinwerfer und Spiegel aufgestellt und Ölfässer angezündet, damit es da schön hell leuchtet und qualmt, während die eigentliche Schachtanlage verdunkelt war. Wehrmachtsoldaten, die den "Zechenbetrieb" aufrecht erhielten konnten sich in einen nahegelegenen Bunker zurückziehen.

Selbstverständlich ist von der eigentlichen Anlage nichts mehr zu sehen, auch Fotos aus der damaligen Zeit sind mir nicht bekannt. Insgesamt ist die Informationslage eher dürftig. Das Einzige, was die Zeit überdauerte ist der kleine Bunker. In der Umgebung sind noch einige Bombenkrater zu erahnen.
Später wurde dort kurzzeitig ein Piratensender eingerichtet. Mittlerweile ist der Bunker zugemauert und Vergittert, Fledermäuse haben dort eine Heimat gefunden, dass Schloss wird immer wieder aufgebrochen.
 

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Danke, danke.

Die beiden Seiten waren mir auch bekannt, allerdings habe ich es nicht hingekriegt, eine sinnvolle Link-Adresse zu finden...

Der Begriff "Scheinzeche" war mir immer präsent. Allerdings hatte man mir als Kröte erzählt, dass sie rechts der Straße zur Radarstation auf dem Stimberg war. Dort ist eine undefinierbare Ruine aus dicken, zusammengestürtzten Betonteilen gelegen, welche früher von der Straße sichtbar war. Ich bin da letztens mal lang gefahren, konnte aber nichts entdecken, alles zugewuchert. Viele Jahre später habe ich dann erfahren, dass dies gar nicht dieser Bunker war, der liegt ganz woanders.
Ich habe viele Jahre verschiedene Leute gefragt und erhielt keine oder z.T. widersprüchige Angaben. Einige sagten auch, dass es sie nicht mehr gäbe bzw eh nur noch der Bunker da sei oder dass es da nichts interessantes zu sehen gäbe.. Hinzu kommt, dass ich kaum Wegnamen kenne, da mich die Namen nicht interessieren und wir damals so wie so quer durch den Wald gegangen sind.
So kam es, dass die Winterfotos oben das Zeugnis meiner ersten Entdeckung sind. Da habe ich mich spontan am späten Nachmittag auf die Suche gemacht und bin ein wenig rumgeirrt, bis es zu dunkel wurde und ich den Rückweg einschlagen wollte. Dann sah ich erst aus wenigen hundert Metern einen seltsamen Schneehügel im Wald...
Ich war gestern noch mit einem Kollegen mit dem Rad in der Haard unterwegs und wollte sie ihm zeigen. Bin dann aus einer anderen Richtung gekommen und habe wieder wie blöd gesucht. Als wir dann vorübergehend ratlos einen Vater mit Kind auf Pony begegneten, fragte er uns ein wenig überheblich, wo wir hin wollten. Aber von dem Bunker hat er auch nie was gehört, gab er dann kleinlaut zu. Da waren wir ungefähr 200m Luftlinie davon entfernt. Ich wusste dann aber wieder, wo wir waren, bin aber einen Trampelpfad zu früh abgebogen. Der Pfad löste sich dann im Unterholz auf und wir mussten die Räder tragen, dabei habe ich einen Krater entdeckt. Ich habe von dem kein Foto gemacht, aber seid ihr auch grundsätzlich an Fotos von Bombenkratern interessiert? kratz- Der Bunker ist derzeit wieder "geöffnet", ich war's aber nicht! nonono- Kann ich auch nicht verstehen, weil da nach nem halben Meter eh zugemauert ist...


Von dem Massengrab habe ich auch gehört, aber da ist nichts zu sehen, kein Hinweis oder Mahnmal, was ich ein wenig bedaure. Man wird fast tagtäglich mit den schändlichen Taten des Naziregimes in den Vernichtungslagern konfrontiert, aber was vor der eigenen Haustür geschah wird totgeschwiegen. So erinnert in meiner Heimatstadt nicht ein einziges Steinchen an die fünf Arbeitslager.
Ich habe kürzlich auch erfahren, dass im Lager 'Stalingrad' ein entfernter Verwandter von mir Aufseher war. An den kann ich mich (Bj.72) noch dunkel erinnern. Der ist damals ungeschoren davon gekommen, weil die Leute Angst vor ihm und seinem Schäferhund hatten... Dieses Lager bzw seine Baracken standen da auch noch lange nach Kriegsende herum und wurden anderwertig genutzt.

Was das am Fuße des Stimbergs mal war - "meine alte Scheinzeche" - weiß ich bis heute nicht, das nervt!!!
 
Eigentlich hatte ich mich gefreut ein neues Thema zu eröffnen. Der Suche sei dank, gibt es schon einen entsprechenden Thread weinen- ,
daher nur ein paar Bilder als Update nach 2014 (Standort aber unverändert).

Ein stummer Zeitzeuge in der Haard:
Der Bunker der ehemaligen Scheinzechen der Abt. 31 des Forstbetriebsbezirkes Stimberg.
Ein nackter Betonbunker ist noch heute an der Stelle zu sehen, wo vor über einem halben
Jahrhundert viele Bomben gefallen sind. Schon kurz nach Beginn des letzten Weltkrieges
rechnete die deutsche Führung mit Luftangriffen auf industrielle und strategisch wichtige
Ziele, zu denen auch die Zeche „Ewald-Fortsetzung“ in Oer-Erkenschwick gehörte.
Um feindliche Bomber fehlzuleiten, gehörte es zu den strategischen Plänen des
Oberkommandos der Wehrmacht, Attrappen aufzubauen, die den eigentlich gesuchten Objekten
ähnlich sahen, aber in einem gewissen Abstand von bewohnten Orten für die Bevölkerung bei
einer Bombardierung keine Gefahr darstellen sollten.
Da die Bomber im zweiten Weltkrieg meistens nachts ihre verheerende Last abwarfen
und die Navigation der Flugzeuge auf das menschliche Auge vertrauen musste,
genügte eine Holzattrappe, die nachts beleuchtet wurde. Viele Bombenangriffe wurden auf
diese Attrappe geflogen und ein großer Teil der vernichtenden Bombenlast verpuffte
in der Haard.
Die Stelle war zur damaligen Zeit ideal ausgewählt. Es befand sich nur ein lockerer
Birkenwald in der Abteilung, der sich nach der Waldweide vergangener Zeiten dort
gebildet hatte. Viele Feuer aus brennendem Teer sollten hier einen nachlässig verdunkelten
Ort mit der Zeche nachahmen. Der heute hier befindliche Wald wurde erst in den siebziger
Jahren angepflanzt.

In der Kriegschronik Oer-Erkenschwick heißt es, dass das Attrappendorf in der Haard am
8. Juli 1940 fertiggestellt worden ist. Weiter ist dort zu lesen, dass im Kriegsmuseum
in London von einer angeblichen totalen Zerstörung der Zeche Ewald-Fortsetzung
die Rede ist, wobei aber in Wirklichkeit die Scheinzeche in der Haard getroffen wurde,
denn die Zeche „Ewald-Fortsetzung“ konnte bereits kurz nach dem Kriege ihre Förderung
wieder aufnehmen.

Der Kommunalverband Ruhrgebiet, als heutiger Eigentümer des Gebietes, hat den
ehemaligen Bunker - er sollte der Besatzung der Scheinzeche Schutz bei Angriffen bieten -
zu einem Refugium für Fledermäuse umgebaut.

Angriffe auf die Scheinzeche:
Laut der erwähnten Kriegschronik Oer-Erkenschwick on Karl Kollmann:
26.07.1940 7 Bomben
25.10.1940 8 Bomben
13.06.1941 40-50 Bomben
16.09.1942 Bomben auf die Scheinzeche
12.11.1943 Bomben auf die Scheinzeche
26.07.1944 51 Bomben
11.11.1944 50-60 Bomben
28.03.1945 abends brennt die Scheinzeche

Der Text stammt aus "Meine allerschönste Wanderfahrt" Eine Chronik des Haardwaldes
von Bruno Oelmann
 

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Es soll neben der Scheinzeche noch zwei weitere Anlagen in der Haard geben:
1. Einen Sprengstoffbunker, der heute den Fledermäusen gehört
2. Eine aus zwei nebeneinander angelegten Schächten bestehendes Lysimeter
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lysimeter
Weiss jemand wo?
 
Das mit dem Sprengstoff hab ich gestern auch gehört.
Auf so geo Catch Seiten gibt es paar Einträge. Leider ist vor Ort kein Netz deswegen konnten wir nicht gucken wo wir genau sind.
Auf einem Zechen Gelände waren wir... Da lief aber Security mit Hund rum.
Da war aber alles weg, nur ein langes Rohr kam aus dem Boden.
 
Jupp. Wir sind da gestern über 3 Stunden rum gefahren.
Ein Kollege wohnt in Hullern.Waren zu erst an einem alten Gutshof. Bisschen weiter haben wir auch was gefunden.
Eingezäunt und Kameras.
 

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Da habt ihr wohl, dass alte Munitionsdepot Hullern gefunden. Das wird jetzt von einer Feuerwerksfirma genutzt. Die Bunker die ihr meint, befinden sich am Rande der Haard. Da wurde früher, der Sprengstoff, der in der WASAG hergestellt wurde gelagert. Anschließend wurde der von da aus verteilt.
 
Das ist so groß da alles. Hatten leider jemand dabei der nicht ganz so gut zu Fuß war. Aber wir werden da nochmal hin!
 
Ist die Feuerwerksfirma nicht seit über einem Jahr pleite? Die haben das Restfeuerwerk ( 3 Bullys voll) Abends am Haardschacht gezündet. War ne coole Schleichertour mit 2 Stunden gratis Feuerwerk.

Die Nike/Hercules Stellung ist da ja auch noch.

Das ehem. WASAG Gelände ist heute immer noch in Benutzung.
 
20170419_135420.jpgOb die Firma pleite ist, weiß ich nicht, aber das Depot wird noch genutzt. Ich fahre da immer auf dem Weg zur Arbeit dran vorbei und da ist immer jemand vor Ort. Die alte Patriot Stellung befindet sich ebenfalls im Privatbesitz. Im Kasernenblock , befindet sich eine Kindertagesstätte. Der Rest ist wohl verpachtet. Das auf dem Bild, ist übrigens der andere Bunker in der Haard.
 
Schlumpf schrieb:
Ob die Firma pleite ist, weiß ich nicht, aber das Depot wird noch genutzt. Ich fahre da immer auf dem Weg zur Arbeit dran vorbei und da ist immer jemand vor Ort. Die alte Patriot Stellung befindet sich ebenfalls im Privatbesitz. Im Kasernenblock , befindet sich eine Kindertagesstätte. Der Rest ist wohl verpachtet. Das auf dem Bild, ist übrigens der andere Bunker in der Haard.

Der Bunker auf dem Bild ist sehr klein, 2 Räume. War mal ne Zeit lang offen und da waren wir mit ca 12Jahren drin, also 8 Jahre her.... Nichts außer nackte Wände, ca 60 m hinter diesem Bunker liegt noch ein Bunker ca 30 m2 groß, ebenfalls leer.....
Nichts besonderes
 
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