Danke für die Fotos rock- Bei meinem nächsten Aufenthalt in Aachen werde ich statt der Mergelgruben in Holland mir einige der Kalköfen ansehen.
Das ist ein Beitrag ganz nach meinem Geschmack. Schließlich bin ich im Schatten eines Kalkofens aufgewachsen.
Unser bescheiden kleiner Heimatverein hat 2000 ein Buch zur Kalkgewinnung am Weser-und Wiehengebirge herausgegeben, Autorin ist Brunnhild Barbara Züche.
Antiquarisch oder über amazon ist das Buch sicherlich noch zu bekommen. Es hat das Format DIN A 4 und leider nur einen Pappeinband, dh. nach 3maligem Lesen fallen einzelne Seiten raus.
Über die Beschickung des Kohlmeierschen Kalkofens (nicht eines Ofens bei Aachen) ist folgendes vermerkt:
Die Beschickung geschah von oben.
Es wurden 4 Bunde Stroh auf die Roste gelegt.
Darauf folgten 4-5 Bunde Reisig.
Danach kam etwa ein halber Raummeter Scheitholz.
Darauf schaufelte man ein Drittel Kubikmeter Koks.
Es folgte ein Kubikmeter Kalksteine von 10-12 cm Durchmesser.
Danach schaufelte man per Hand etwa 1/3 Kubikmeter Koks und abschließend einen Kubikmeter Kalksteine ein.
Dies ergab eine Aufschüttung von ca. 3m Höhe. Der Ofen wurde nachmittags angezündet. Die Schichten brannten bis zum nächsten Morgen durch. Die Nachbeschickung des Ofens erfolgte im Verhältnis 1:3 oder 1:4.
Mit einer Tonne Koks wurden je nach Härte des Kalksteins 3-4 Tonnen Branntkalk gewonnen.
Anm. : Ich hätte "Branntkalk" anders geschrieben, aber so stand es in dem schlauen Buch.