Bunker-NRW

Willkommen auf bunker-nrw.de! Wir sind die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns dreht sich alles um verlassene Gebäude, Häuser, Fabriken, aber auch Bergwerke und ähnliches. Wir freuen uns auf dich!

Alte Stellwerke in Ottbergen

Hallo,

>Stellwerk Oof also das Fahrdienstleiter Stellwerk ist Baujahr 1933, und das Wärterstellwerk Ow ist angeblich von 1975.

Die sind beide Baujahr 1933, das sieht man schon am Baustil und außerdem auch an an der installierten Technik.

Die [dropshadow=blue]Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft[/dropshadow] als "privates" Eisenbahn-Unternehmen in der Folge des 1.Wk versuchte nämlich,
die Betriebskosten bei großen Knotenbahnhöfen durch den Neubau von "modernen" Stellwerken (also elektro-mechanischen) deutlich zu senken.

Denn dadurch konnte der Personaleinsatz deutlich reduziert werden,weil anstelle von 3 oder mehr mechanischen Stellwerken nur noch 2 Stellwerke erforderlich waren mit entsprechend geringerem Personaleinsatz.

Außerdem sorgten diese neuen Stellwerke auch für mehr Sicherheit,da sie zusätzliche Sicherheitseinrichtungen wie Gleisstromkreise und automatischen Block boten.
 
Da wäre ich mir nicht so sicher. Zumindest Ow scheint ein E43 zu sein (bei uns auch "Inavlidenstellwerk" genannt). Die 43 bezieht sich auf das Entwicklungsjahr der Technik. Das zumindest lässt auf ein anderes Datum schließen.
Während der ersten zurückkehrenden Kriegsinvaliden im Zweiten Weltkrieg trieb die DRG die Entwicklung der elektromechanischen Stellwerke vorran, was in seiner "Perfektion" dann in der S&H1912er Weiterentwicklung E43 endete (vom E43(50) mal abgesehen, dessen wesentlicher Vorteil in der Ansteuerung von HV-Lichtsignalen lag).
Es ist nicht davon auszugehen, dass Ow im Krieg beschädigt wurde; wäre es auch 1933 gebaut worden, hätte es wohl keine neuere Technik spendiert bekommen. Das wäre für die Bundesbahn höchst unwahrscheinlich.
Das jüngste, mir bekannte, neu gebaute E43 ist von 1974. Auch in den 60ern wurden trotz aufkommendes Gleisbildstellwerke (Dr S2 als indirekte Weiterentwicklung aus dem E43(50)) noch viele E43er gebaut, z.B. Bo-Riemke Brm 1965. 1975 als Baujahr scheint mir um einiges plausibler.

Gleisstromkreise waren rein optional. Ein elektromechanisches Stellwerk brachte im Grundsatz von der Größe des Fahrprüfbezirkes keinen Vorteil gegenüber der mechanischen Technik. Der Stellbereich musste immer vom Turm eingesehen werden können, mit der Ausnahme von Bereichen, die nur mittelbar geprüft wurden. Diese waren im Bahnhofsbuch (ÖRil/BeBu) genannt und stellten eher die Ausnahme da. Später wurden bei einigen Stellwerken Gleisstromkreise für die Bahnhiofsgleise nachgerüstet, deren Anzeige zum Teil trotzdem nicht zur Abschnittsprüfung ausgewertet werden durften. Gleisstromkreise in Weichenstraßen waren eine Seltenheit und wurden hauptsächlich in mittelbar zu prüfenden Bereichen installiert.

"Automatischer Block" (ich denke, Du spielst auf selbsttätigen Streckenblock an) ist auch keine Erfindung des Elektromechanischen Stellwerkes. Anpassungen gibt es in jeder Technik - zu jeder Technik. Ebenso gibt es auch elektromechanische Stellwerke mit Felderblock. In MG-Rheindahlen ist sogar eine Blockanpassung Mechanik/ESTW-Zentralblock (EBL2000) vorhanen, in einigen ESTW eine nicht selbsstätiger Relaisblock zum Felderblock des (mechanischen) Nachbarstellwerkes installiert. Von Daher wurde die Sicherheit durch die Elektromechanik grundsätzlich nicht erhöht. Außerdem würde ich einen Felderblock niemals als unsicherer als einen ESTW-Zentralblock bezeichnen. Die Technik ist sicher, das Regelwerk eindeutig, nur die Bedienung unterschiedlich.
 
Hallo,


entschuldige bitte, aber die Entwicklung von elektro-mechanischen Stellwerken hat überhaupt nichts mit "Kriegsinvaliden" zu tun, sondern einzig und alleine
mit der Personaleinsparung.

Bei einem mechanischen Stellwerk ist die Stellentfernung durch die menschliche Muskelkraft begrenzt.Wobei hier die Weichen als die am schwersten zu bedienenden Elemente diese Entfernung auf 300 Meter begrenzten.
Durch den Einsatz von Elektromotoren für den Antrieb von Weichen und Signalen konnte man diese Entfernung auf die Reichweite des elekrtrischen Stromes
vergrößern,am Anfang des 20.Jahrhunderts auf 1 Kilometer, da in D wie in den USA nämlich 110 Volt Netzspannung im Stromnetz gebräuchlich war.

In Deutschland wurde die Entwicklung des elektro-mechanischen Stellwerkes 1896 mit der ersten Anlage der Firma Siemens&Halske in Prerau eingeleitet
und führte über die Bauformen
-1896
-1901
-1907
-1912

zur sogenannten Einheitsbauart E 43.
Wobei das "Einheit" dafür steht, das diese Stellwerke von allen deutschen Signalbaufirmen geliefert wurden.


Das
[nfo] (Dr S2 als indirekte Weiterentwicklung aus dem E43(50[/nfo]

stimmt ebensowenig.Sogenannte Voll-Elektrische Stellwerke wurden bereits vor dem 2.Wk als eigenständiger Zweig entwickelt.
Im Ausland sind sie als NX -Stellwerke bekannt, in D als Gleisbild-Stellwerke bezeichnet.


[nfo]Ein elektromechanisches Stellwerk brachte im Grundsatz von der Größe des Fahrprüfbezirkes keinen Vorteil gegenüber der mechanischen Technik. Der Stellbereich musste immer vom Turm eingesehen werden können, [/nfo]

Doch einen gewaltigen Vorteil,wie ich bereits oben schrieb, wurde die Stellentfernung drastisch vergrößert.Die Sichtbarkeit war ja schon immer wesentlich weiter als die Stellmöglichkeit.
In der Regel wurden durch den Bau von solchen Stellwerken 2 mechanische Anlagen überflüsssig und damit einhergehend mindestens 8 "Köpfe" an Personal.



[nfo]
"Automatischer Block" (ich denke, Du spielst auf selbsttätigen Streckenblock an) ist auch keine Erfindung des Elektromechanischen Stellwerkes.[/nfo]
Doch, du vergißt, das es damals auf einem mechanischen Stellwerk nicht möglich war, so etwas zu realisieren.
 
Update..

..das alte Stellwerk haben sie zu gemacht..
 

Anhänge

  • IMG_5419-001.JPG
    IMG_5419-001.JPG
    209 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_5406-001.JPG
    IMG_5406-001.JPG
    228,9 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_5423.JPG
    IMG_5423.JPG
    237,8 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_5417-001.JPG
    IMG_5417-001.JPG
    110,3 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5415-001.JPG
    IMG_5415-001.JPG
    105,7 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5413-001.JPG
    IMG_5413-001.JPG
    100,6 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5409-001.JPG
    IMG_5409-001.JPG
    125,2 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5392-001.JPG
    IMG_5392-001.JPG
    93,9 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5388-001.JPG
    IMG_5388-001.JPG
    121,2 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_5385-001.JPG
    IMG_5385-001.JPG
    49,3 KB · Aufrufe: 45
  • IMG_5374.JPG
    IMG_5374.JPG
    199,6 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5373.JPG
    IMG_5373.JPG
    216,1 KB · Aufrufe: 44
  • IMG_5369-001.JPG
    IMG_5369-001.JPG
    104,3 KB · Aufrufe: 44
Weiter gehts mit einigen Info-Tafeln, die westlich vom Bahnhof aufgestellt wurden..ein Schild war leider schon sehr zerkrazt...
 
Hier noch ein kleiner Nachtrag zum Stellwerk Oof:

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Hoexter/Hoexter/4207603-Bahnhofsinitiative-sucht-Kaeufer-fuer-das-Stellwerk-Ottbergen-Ost-Oof-ist-was-fuer-echte-Liebhaber
 
Zurück
Oben