Hallo Zusammen
Hier etwas interessantes zum Thema der schweren Küstenbatterien im Bereich Calais was vermutlich nicht jedem bekannt ist.
Viele der im Atlantikwall bei Calais stationierten Geschützbatterien hatten bereits eine bemerkenswerte Geschichte hinter sich als diese dorthin kamen. Denn sie wurden zuvor bereits zusammen mit ihren Mannschaften in hierfür extra entworfenen Limesbunkern im Westwall verwendet und gegen Frankreich mehrfach zum Einsatz gebracht. Diese Limesregelbauten der Baustärke A gehörten somit durch ihre 3,50 Meter Wand- und Deckenstärke zu den größten und teuersten Regelbauten im gesamten Westwall. Beispielsweise waren die Batterien:
M1 Waldam, M2 Sangatte, M3 Wissant, M4 Cap Gris Nez ursprünglich alles 17cm-Marinebatterien welche am Westwall in den Limesregelbauten R30 und R30a eingesetzt wurden
Batterie Oldenburg war am Westwall mit ihren 24cm-Marinegeschützen als Batterie Oberkirch in zwei Limesregelbauten R34 eingesetzt, welche sehr aufwendig als riesige Bauernhäuser getarnt wurden
Batterie Friedrich-August war am Westwall mit zwei 30,5cm-Marinegeschützen als Batterie Ottenhöfen in zwei Limesregelbauten R35 eingesetzt
Beinahe alle diese Marinebatterien des Westwalls kamen 1940 mehrfach gegen Frankreich zum Einsatz und verschossen so gut wie ihre gesamten Munitionsvorrat.
Die im Bereich Calais stationierten schweren 38cm Batterie Todt und 40,6cm Batterie Lindemann sollten eigentlich als Batterien Adolf und Siegfried am Westwall ebenfalls verbunkert stationiert werden und wäre deren Bau, welcher bereits im Anlaufen war, wirklich zum Abschluss gebracht worden, dann hätten diese riesigen Bunkeranlagen wohl alles damals am Westwall vorhandene im Bereich Kosten, Größe und Aufwand in den Schatten gestellt. Das Ende des Westfeldzuges im Juni 1940 sorgte für den sofortigen Baustopp.
Grüße Sascha