KNITTLINGEN. Ein Bagger ist am Sonntag Vormittag in Knittlingen in die Hohenklingenstraße eingebrochen. Ein Großeinsatz der Feuerwehr war nötig, um das Baufahrzeug aus dem plötzlich entstandenen Krater zu bergen.
Etwa 80 Anwohner verfolgten die Aktion. Waren sie zunächst nur verblüfft, dass mitten auf der Straße ein Bagger in die Fahrbahn eingebrochen war, so machte sich schnell Verunsicherung breit. Woher kam der Krater so plötzlich und wo werden sich in der kommenden Zeit ähnliche Löcher auftun?
Schon einmal ein Krater entstanden
Eine Nachbarin stellte fest: „Ich fahre hier nicht mehr drüber.“ Der unmittelbar betroffene Bereich soll ohnehin gesperrt bleiben, doch sind für die Anwohner einige Fragen offen. Die Bauarbeiter waren gestern früh angerückt, um einen Wasserrohrbruch zu beheben – wie so oft in den vergangenen Wochen. Offenbar ist die Wasserleitung in diesem Bereich marode, doch genügte das gestern nicht als einzige Erklärung für das Loch.
„Schon vor zwei Wochen ist mitten im Asphalt ein Krater entstanden, der dann nur notdürftig wieder zugeschüttet worden ist“, sagte einer der Beobachter. Die Hohenklingenstraße gleicht derzeit einem Flickenteppich, weil immer wieder Löcher gestopft werden.
Ist ein alter Kriegsbunker die Ursache?
Bürgermeister Heinz-Peter Hopp machte sich am SOnntag selbst ein Bild von dem Szenario und sagte, dass die Stadt schon am Montag einen Geologen mit der Untersuchung beauftragen werde. In unmittelbarer Nähe der gestrigen Unfallstelle soll es aus Kriegszeiten einen Bunker geben. Ein Anwohner berichtete, dass etwa 50 Personen darin Platz gefunden hätten und dass der Bunker damals direkt am Ortsrand gelegen sei. „Die Straße ist erst vor 40 bis 45 Jahren gebaut worden“, bestätigte Hopp.
Für den maroden Zustand der Wasserleitungen machte er unter anderem den hohen Kalkgehalt des Wassers verantwortlich. „Wenn die Nanofiltrationsanlage gebaut ist, haben wir hoffentlich weniger Probleme.“ Die Hohenklingenstraße soll in Höhe der Unfallstelle zunächst gesperrt bleiben.
Mit Schlingen hochgehievt
Um den Bagger aus dem drei Meter tiefen Loch zu bergen, war gestern die Feuerwehr vor Ort. Die Helfer aus Knittlingen rückten mit elf Mann und drei Fahrzeugen an, aus Pforzheim kam der große Feuerwehrkran zur Unterstützung. Mit Hilfe von Bandschlingen, die mühsam unter dem Bagger hindurch gezogen wurden, konnte das 18 Tonnen schwere Baufahrzeug schließlich gehoben und zur Seite gestellt werden.
Quelle:http://www.pz-news.de/cms_media/module_bi/76/38010_0_gross_kombo_Kopie.jpg