Bergbau in Iserlohn
Kaum jemand kann sich vorstellen, dass das verträumte Iserlohn einmal auf eine blühende Bergbaugeschichte zurück blicken konnte.
Doch es gab sie tatsächlich, aber dieser Teil der Geschichte tritt immer tiefer in das Vergessen ein. Nur wenig erinnert noch an diese Ära. Das einzig erhaltene sind Straßenbezeichnungen, wie z.b. Bergwerkstrasse, Am Kalkofen....
Dieser Bericht soll dem Vergessen entgegen wirken und die Geschichte wiederbeleben. Wenn auch nur für den Moment in dem der Leser aufmerksam die wenig bekannte Geschichte verfolgt.
Seit 1542 ist Iserlohn als Bergbaugebiet bekannt. Im Jahre 1577 wurden die ersten Abbau- lizensen vergeben.
Abgebaut wurde Blei, Kupfer, Eisen und Galmei. Die ersten Abbauten wurden im Tagebau ausgeführt, später dann auch im Tiefbau.
In Dortmund, welches noch bis im 17. Jahrhundert kleiner war als Iserlohn, dachte zu dieser Zeit noch niemand an Bergbau. So wundert es nicht dass Iserlohn schon bald eine der wichtigsten Quelle für Erze wurde.
Der Bergbau wurde schnell und gnadenlos voran getrieben. Es wundert daher nicht, dass es bald zu ersten Unglücken kam, die die ganze Stadt erschüttern sollten. Durch mangelnde Abstützung und durch Raubbau, sanken ganze Straßenzüge ab und verschwanden in der Erde. Auch die katholische Stadtkirche fiel den Bodenabsenkungen zum Opfer.
Im 17. Jahrhundert untersagte die Regierung den weiteren Abbau in der Grube: ,, Tiefbau von Hövel“ In dieser Zeit entstand auch dass folgende Gedicht:
Das Eigentum in Iserlohn,
hat nicht viel zu bedeuten.
Denn baust Du Dir ein eigen Haus,
Bergbau jagt Dich doch hinaus.
1872 mussten dann die Häuser, die über der Grube standen abgerissen werden, da ein weiteres Absenken nicht zu verhindern war. Die Grube war zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Gruben durch die Iserlohner Messing- gewerkschaft übernommen, die später in den Märkisch- Westphälischen Bergwerksverein überging.
Während dieser Zeit wurde in der Grube: Stahlschmiede, Tiefbau von Hövel, Kluft I und II und Krug zu Nidda, unter Tage abgebaut. Im Tagebau war die Grube Rosenbusch eine der wichtigsten Quellen, da sie zeitweise bis 60% des Galmeis lieferte.
Auch in Hemer wurde abgebaut. In Westig und in Deillinghofen gab es jeweils zwei Schachtanlagen.
1896 endete die Förderung in der Grube: Krug zu Nidda. 4 Jahre später wurden auch die Arbeiten im: Tiefbau zu Hövel eingestellt.
Vorher hatte man noch versucht, beide Gruben durch eine unterirdische Gleisbettung zu verbinden, was dann aber eingestellt wurde.
Mitte des 19. Jahrhunderts förderten die Gruben 20.000 Tonnen im Jahr.
1869 bis 1897 wurde im Schacht Westig ein großes Galmeivorkommen erschlossen, welches sich aber nicht abbauen lies, da die Wasserhaltung nicht durchzuführen war.
Der tiefste Stollen in Iserlohn war der Tiefbau zu Hövel mit einer Tiefe von 205 Metern auf 8 Sohlen. Krug zu Nidda kam auf 136 Meter.
Doch es gab noch eine Reihe von weiteren Gruben, die von Bedeutung waren.
Hier eine Liste aller Gruben mit den Abbauprodukten.
· auf Eisen bauten die Grubenfelder: ADDA, AGNES, ANGELA, BERTHA 2, BERTHA et OTTILIUS, CARLS HÜTTE, FRANZISKA, FRANZ LUY, FRIEDRICH, GRAFSCHAFT OSTEN I und II, HERMANN, HERMANN DIEDRICH, HONSELMANN, LEOTINE, MORITZ-CASIMIR 2, NEUGLÜCK, SCHELCK I und II
· auf Eisen und Mangan baute man in VICTORIA I und II
· auf Kupfer und Blei baute man in ERZGEBIRGE II, auf Kupfer in JOHANNA und FRANZ
· auf Zink und Blei am KUPFERBERG und auf GALLMEY
· auf Schwefelkies in HERMANN und DOROTHEA
Die meisten Gruben wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgegeben, da die Vorkommen erschöpft waren.
Während des zweiten Weltkrieges, wurde die Grube Erzgebirge II wieder in Betrieb genommen und auf 6 Sohlen voran getrieben. Die dort vermuteten Bleivorkommen sollten die Kriegsindustrie unterstützen. Doch bereits 1940 wurde die Grube wieder geschlossen, da die Ausbeute zu gering war.
Nur ein einziges Bergwerk hat bis in die heutige Zeit überlebt. Die Rede ist vom Adlerstollen der sich im Bräker Kopf befindet und am Bahnhof endet. Dieser ist noch immer begehbar, allerdings verschlossen.
Die anderen Bergwerke gerieten mehr und mehr in Vergessenheit, stürzten ein oder wurden gesprengt. So endet die Geschichte der einst blühende Bergwerkstadt Iserlohn und wird wieder in Vergessenheit geraten.
Schlusswort des Autors (Snake)
Ich hoffe, dass ich Euch die Geschichte etwas näher bringen konnte und dass Ihr dieses Andenken in Erinnerung behaltet.
Danksagung:
Ich bedanke mich beim Stadtarchiv der Stadt Iserlohn und dem Verfasser des Buches „ Der Bergbau in Iserlohn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts``, Herrn Klostermann
Kaum jemand kann sich vorstellen, dass das verträumte Iserlohn einmal auf eine blühende Bergbaugeschichte zurück blicken konnte.
Doch es gab sie tatsächlich, aber dieser Teil der Geschichte tritt immer tiefer in das Vergessen ein. Nur wenig erinnert noch an diese Ära. Das einzig erhaltene sind Straßenbezeichnungen, wie z.b. Bergwerkstrasse, Am Kalkofen....
Dieser Bericht soll dem Vergessen entgegen wirken und die Geschichte wiederbeleben. Wenn auch nur für den Moment in dem der Leser aufmerksam die wenig bekannte Geschichte verfolgt.
Seit 1542 ist Iserlohn als Bergbaugebiet bekannt. Im Jahre 1577 wurden die ersten Abbau- lizensen vergeben.
Abgebaut wurde Blei, Kupfer, Eisen und Galmei. Die ersten Abbauten wurden im Tagebau ausgeführt, später dann auch im Tiefbau.
In Dortmund, welches noch bis im 17. Jahrhundert kleiner war als Iserlohn, dachte zu dieser Zeit noch niemand an Bergbau. So wundert es nicht dass Iserlohn schon bald eine der wichtigsten Quelle für Erze wurde.
Der Bergbau wurde schnell und gnadenlos voran getrieben. Es wundert daher nicht, dass es bald zu ersten Unglücken kam, die die ganze Stadt erschüttern sollten. Durch mangelnde Abstützung und durch Raubbau, sanken ganze Straßenzüge ab und verschwanden in der Erde. Auch die katholische Stadtkirche fiel den Bodenabsenkungen zum Opfer.
Im 17. Jahrhundert untersagte die Regierung den weiteren Abbau in der Grube: ,, Tiefbau von Hövel“ In dieser Zeit entstand auch dass folgende Gedicht:
Das Eigentum in Iserlohn,
hat nicht viel zu bedeuten.
Denn baust Du Dir ein eigen Haus,
Bergbau jagt Dich doch hinaus.
1872 mussten dann die Häuser, die über der Grube standen abgerissen werden, da ein weiteres Absenken nicht zu verhindern war. Die Grube war zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Gruben durch die Iserlohner Messing- gewerkschaft übernommen, die später in den Märkisch- Westphälischen Bergwerksverein überging.
Während dieser Zeit wurde in der Grube: Stahlschmiede, Tiefbau von Hövel, Kluft I und II und Krug zu Nidda, unter Tage abgebaut. Im Tagebau war die Grube Rosenbusch eine der wichtigsten Quellen, da sie zeitweise bis 60% des Galmeis lieferte.
Auch in Hemer wurde abgebaut. In Westig und in Deillinghofen gab es jeweils zwei Schachtanlagen.
1896 endete die Förderung in der Grube: Krug zu Nidda. 4 Jahre später wurden auch die Arbeiten im: Tiefbau zu Hövel eingestellt.
Vorher hatte man noch versucht, beide Gruben durch eine unterirdische Gleisbettung zu verbinden, was dann aber eingestellt wurde.
Mitte des 19. Jahrhunderts förderten die Gruben 20.000 Tonnen im Jahr.
1869 bis 1897 wurde im Schacht Westig ein großes Galmeivorkommen erschlossen, welches sich aber nicht abbauen lies, da die Wasserhaltung nicht durchzuführen war.
Der tiefste Stollen in Iserlohn war der Tiefbau zu Hövel mit einer Tiefe von 205 Metern auf 8 Sohlen. Krug zu Nidda kam auf 136 Meter.
Doch es gab noch eine Reihe von weiteren Gruben, die von Bedeutung waren.
Hier eine Liste aller Gruben mit den Abbauprodukten.
· auf Eisen bauten die Grubenfelder: ADDA, AGNES, ANGELA, BERTHA 2, BERTHA et OTTILIUS, CARLS HÜTTE, FRANZISKA, FRANZ LUY, FRIEDRICH, GRAFSCHAFT OSTEN I und II, HERMANN, HERMANN DIEDRICH, HONSELMANN, LEOTINE, MORITZ-CASIMIR 2, NEUGLÜCK, SCHELCK I und II
· auf Eisen und Mangan baute man in VICTORIA I und II
· auf Kupfer und Blei baute man in ERZGEBIRGE II, auf Kupfer in JOHANNA und FRANZ
· auf Zink und Blei am KUPFERBERG und auf GALLMEY
· auf Schwefelkies in HERMANN und DOROTHEA
Die meisten Gruben wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgegeben, da die Vorkommen erschöpft waren.
Während des zweiten Weltkrieges, wurde die Grube Erzgebirge II wieder in Betrieb genommen und auf 6 Sohlen voran getrieben. Die dort vermuteten Bleivorkommen sollten die Kriegsindustrie unterstützen. Doch bereits 1940 wurde die Grube wieder geschlossen, da die Ausbeute zu gering war.
Nur ein einziges Bergwerk hat bis in die heutige Zeit überlebt. Die Rede ist vom Adlerstollen der sich im Bräker Kopf befindet und am Bahnhof endet. Dieser ist noch immer begehbar, allerdings verschlossen.
Die anderen Bergwerke gerieten mehr und mehr in Vergessenheit, stürzten ein oder wurden gesprengt. So endet die Geschichte der einst blühende Bergwerkstadt Iserlohn und wird wieder in Vergessenheit geraten.
Schlusswort des Autors (Snake)
Ich hoffe, dass ich Euch die Geschichte etwas näher bringen konnte und dass Ihr dieses Andenken in Erinnerung behaltet.
Danksagung:
Ich bedanke mich beim Stadtarchiv der Stadt Iserlohn und dem Verfasser des Buches „ Der Bergbau in Iserlohn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts``, Herrn Klostermann