Letzte Tage habe ich mir den Bunker Goch-Kessel ansehen.
Er liegt an einer Öffentlichen Straße und kann so besichtigt werden. Leider kommt man in das Innere nicht hinein, da der Zugang entweder unterirdisch (für uns nicht mehr erkennbar) oder aber einfach mit Beton verschlossen wurde. Er ist komplett mannshoch eingezäunt, man kann aber sich zwischen den jungen Bäumen um ihn herum bewegen.
So, wie auf den unten stehenden Bildern präsentiert sich das Bauwerk 67 Jahre nach seiner Erbauung. Die auf den Bildern zu sehenden Risse entstanden, als man nach dem Krieg versuchte den Bunker von innen her zu sprengen.
Ich hatte im Netz Bilder eines Bunkerbesuches von 1998 und 2005 gesehen, da war der Bunker noch recht frei von Bäumen und Efeuranken.

Der Bunker ist heutzutage so unauffällig, das ich zuerst daran vorbei gefahren bin.


Die Risse beton zeigen die beeindruckende Macht des Sprengstoffes, der im Innern gezündet wurde. Das Gebäude muss sich förmlich aufgebläht haben. Immerhin sind die Wände 3 m (Frontseite) und 2 m (Andere Seiten) dick!

Bilder von Lüftungsrohren
Ich schreibe mal auf, was ich so heraus gefunden habe über den Westwall/ beim Lesen alter Bücher.
Quelle: Auszug aus dem Buch „Kelten, Kirche, Kartoffelpüree BD IV“ von Hans-Joachim Koepp (Seite 515):
Anfang September 1944 richtete sich in der Stadt Goch im Rathaus ein Wehrmachtskommando ein, das für den Westwallabschnitt Geldern-Nijmegen zuständig war.
So wurden die Schulen in Goch-Pfalzdorf für die Westwallarbeiter (Ausländische Zwangsarbeiter, Gocher Bürger und später auch Kriegsgefangene) geräumt. Die männlichen Schüler des 7. u. 8. Schuljahrgangs planieren bei Asperden den Panzergraben und heben Einmannlöcher aus.
Die Bauarbeiten für den Westwall in Goch begannen am 10.9.1944.
Quelle: Auszug aus dem Buch „Kelten, Kirche, Kartoffelpüree BD IV“ von Hans-Joachim Koepp (Seite 516/517):
.../... Arbeitseinsatz am Westwall
Im Hause Blom an der Hommersumer Straße wurde die Westwall-Einsatzstelle Goch eingerichtet. Der Einsatzstab für das gesamte Kreisgebiet wurde in der Gaststätte „Tön am Berg" einquartiert.
Die männliche Bevölkerung, soweit sie nicht zum Wehrdienst eingezogen war, musste ab dem 3. September 1944 Schanzarbeit am Westwall leisten. Hierfür wurden auch 50- bis 60-jährige Männer aus dem Ruhrgebiet sowie ausländische Arbeitskräfte (Niederländer, Franzosen, Polen, Russen, Ukrainer Serben und Italiener, zum Teil Kriegsgefangene) eingesetzt. Schüler der oberen Klassen und Tausende Männer und Frauen aus Goch wurden ebenfalls zu den „Westwall"-Arbeiten herangezogen. Viele der Verpflichteten hatten zuvor niemals einen Spaten in der Hand gehabt, wurden sonntags zum Dienst aufgerufen und erschienen am Montag in Halbschuhen zum Dienst: Die Leute wurden in Schulen, Sälen, Baracken, Scheunen und Kuhställen untergebracht. Die Aufsicht übten politische Leiter und SA aus dem Kreisgebiet aus. Gearbeitet wurde von 8.00 morgens bis 17.00 bzw. 18:00 Uhr abends, auch sonntags. Es mussten Gräben, die etwa 3,5 m tief und oben 8 m breit waren, ausgehoben werden. Im gesamten Westen waren am 10. September 167.000 Arbeitskräfte zum Westwallbau eingesetzt:
U.a. entstand ein Panzergraben, der den Zugang zur Stadt Goch von der Richtung Kleve versperrte. An der Niers beginnend, unmittelbar am Fuß des Gocher Bergs, zog sich der Panzergraben am Südrand des Hanges entlang über die Klever Straße bis in die Niersniederung hinein. Etwa 800 m dahinter zur Stadt hin verlief parallel dazu ein zweiter Graben bis an die Boxteler Bahn hart westlich der Klever Straße, bog dann nach Südwesten ab an Holthuisenbosch und Boeckelt vorbei zur Kendel nahe Angstforth. Von Gaesdonck nach Süden bezog man die Kendel ein: Die westlichen Schleifen wurden ausgebaggert, die Zwischenstücke durch einen Graben bis Oberhelsum verbunden. Auch im Südwesten und Süden von Goch entstand eine zweite Anlage. Man baute den Nuthgraben aus und grub weiter Teile nördlich von Slavanien und zwischen Goch und Vornick aus. Von der Friedensstraße in Pfalzdorf bis ungefähr zum Tannenbusch zog sich ebenfalls ein Panzergraben hin. Ein größeres System gab es noch zwischen Kessel und der Maas. Von der Niers bei Haus Driesberg verlief der Graben in einem Bogen an Grunewald vorbei in Richtung Maas.
Die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter waren schlecht. Viele klagten über schlechte Unterkünfte und Verpflegung. Belastend waren auch die ständigen Jaboangriffe auf den Baustellen. .../...
Im gleichen Buch fand ich auch diese historische Aufnahme des Bunkers:

Ich war überrascht, als ich das Bild sah mit der Tarnung aus Steinen(?) Ich wusste nicht, das die Bunker damals getarnt wurden, obwohl man sich das ja eigentlich vorstellen kann.
Ich hoffe, das der eine oder andere etwas mit meiner Veröffentlichung anfangen kann!
Er liegt an einer Öffentlichen Straße und kann so besichtigt werden. Leider kommt man in das Innere nicht hinein, da der Zugang entweder unterirdisch (für uns nicht mehr erkennbar) oder aber einfach mit Beton verschlossen wurde. Er ist komplett mannshoch eingezäunt, man kann aber sich zwischen den jungen Bäumen um ihn herum bewegen.
So, wie auf den unten stehenden Bildern präsentiert sich das Bauwerk 67 Jahre nach seiner Erbauung. Die auf den Bildern zu sehenden Risse entstanden, als man nach dem Krieg versuchte den Bunker von innen her zu sprengen.
Ich hatte im Netz Bilder eines Bunkerbesuches von 1998 und 2005 gesehen, da war der Bunker noch recht frei von Bäumen und Efeuranken.

Der Bunker ist heutzutage so unauffällig, das ich zuerst daran vorbei gefahren bin.


Die Risse beton zeigen die beeindruckende Macht des Sprengstoffes, der im Innern gezündet wurde. Das Gebäude muss sich förmlich aufgebläht haben. Immerhin sind die Wände 3 m (Frontseite) und 2 m (Andere Seiten) dick!




Bilder von Lüftungsrohren
Ich schreibe mal auf, was ich so heraus gefunden habe über den Westwall/ beim Lesen alter Bücher.
Quelle: Auszug aus dem Buch „Kelten, Kirche, Kartoffelpüree BD IV“ von Hans-Joachim Koepp (Seite 515):
Anfang September 1944 richtete sich in der Stadt Goch im Rathaus ein Wehrmachtskommando ein, das für den Westwallabschnitt Geldern-Nijmegen zuständig war.
So wurden die Schulen in Goch-Pfalzdorf für die Westwallarbeiter (Ausländische Zwangsarbeiter, Gocher Bürger und später auch Kriegsgefangene) geräumt. Die männlichen Schüler des 7. u. 8. Schuljahrgangs planieren bei Asperden den Panzergraben und heben Einmannlöcher aus.
Die Bauarbeiten für den Westwall in Goch begannen am 10.9.1944.
Quelle: Auszug aus dem Buch „Kelten, Kirche, Kartoffelpüree BD IV“ von Hans-Joachim Koepp (Seite 516/517):
.../... Arbeitseinsatz am Westwall
Im Hause Blom an der Hommersumer Straße wurde die Westwall-Einsatzstelle Goch eingerichtet. Der Einsatzstab für das gesamte Kreisgebiet wurde in der Gaststätte „Tön am Berg" einquartiert.
Die männliche Bevölkerung, soweit sie nicht zum Wehrdienst eingezogen war, musste ab dem 3. September 1944 Schanzarbeit am Westwall leisten. Hierfür wurden auch 50- bis 60-jährige Männer aus dem Ruhrgebiet sowie ausländische Arbeitskräfte (Niederländer, Franzosen, Polen, Russen, Ukrainer Serben und Italiener, zum Teil Kriegsgefangene) eingesetzt. Schüler der oberen Klassen und Tausende Männer und Frauen aus Goch wurden ebenfalls zu den „Westwall"-Arbeiten herangezogen. Viele der Verpflichteten hatten zuvor niemals einen Spaten in der Hand gehabt, wurden sonntags zum Dienst aufgerufen und erschienen am Montag in Halbschuhen zum Dienst: Die Leute wurden in Schulen, Sälen, Baracken, Scheunen und Kuhställen untergebracht. Die Aufsicht übten politische Leiter und SA aus dem Kreisgebiet aus. Gearbeitet wurde von 8.00 morgens bis 17.00 bzw. 18:00 Uhr abends, auch sonntags. Es mussten Gräben, die etwa 3,5 m tief und oben 8 m breit waren, ausgehoben werden. Im gesamten Westen waren am 10. September 167.000 Arbeitskräfte zum Westwallbau eingesetzt:
U.a. entstand ein Panzergraben, der den Zugang zur Stadt Goch von der Richtung Kleve versperrte. An der Niers beginnend, unmittelbar am Fuß des Gocher Bergs, zog sich der Panzergraben am Südrand des Hanges entlang über die Klever Straße bis in die Niersniederung hinein. Etwa 800 m dahinter zur Stadt hin verlief parallel dazu ein zweiter Graben bis an die Boxteler Bahn hart westlich der Klever Straße, bog dann nach Südwesten ab an Holthuisenbosch und Boeckelt vorbei zur Kendel nahe Angstforth. Von Gaesdonck nach Süden bezog man die Kendel ein: Die westlichen Schleifen wurden ausgebaggert, die Zwischenstücke durch einen Graben bis Oberhelsum verbunden. Auch im Südwesten und Süden von Goch entstand eine zweite Anlage. Man baute den Nuthgraben aus und grub weiter Teile nördlich von Slavanien und zwischen Goch und Vornick aus. Von der Friedensstraße in Pfalzdorf bis ungefähr zum Tannenbusch zog sich ebenfalls ein Panzergraben hin. Ein größeres System gab es noch zwischen Kessel und der Maas. Von der Niers bei Haus Driesberg verlief der Graben in einem Bogen an Grunewald vorbei in Richtung Maas.
Die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter waren schlecht. Viele klagten über schlechte Unterkünfte und Verpflegung. Belastend waren auch die ständigen Jaboangriffe auf den Baustellen. .../...
Im gleichen Buch fand ich auch diese historische Aufnahme des Bunkers:

Ich war überrascht, als ich das Bild sah mit der Tarnung aus Steinen(?) Ich wusste nicht, das die Bunker damals getarnt wurden, obwohl man sich das ja eigentlich vorstellen kann.
Ich hoffe, das der eine oder andere etwas mit meiner Veröffentlichung anfangen kann!
