Bunker-NRW

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Erst geht der Bergbau....dann die Menschen....was bleibt?!

Interessant. Von langer Hand durch die Stadt und den Bauträger vorbereitet. Da werden die Folgen des sog. energetischen Umbaus der Gesellschaft sichtbar. Preiswerter älterer Wohnraum wird durch neuen niedrigenergetischen Wohnraum ersetzt. Den sich viele Menschen dann nicht leisten können.

Ich beobachte beruflich in meiner Region, das energetische Sanierungen zu enormen Mietsteigerungen führen, die die Altmieter dann nicht mehr bezahlen können...da tun sich auf einem allemal schon sehr knappen Wohnungsmarklt neue riesige soziale Probleme auf.

Anbei: In einem Gespräch mit einer (SPD) Stadtspitze über dieses Thema und mögliche Lösungsansätze war keinerlei Interesse für die Problematik erkennbar. Man interessierte sich nur für neue Gewerbegebiete...ich bin da noch immer fassungslos...
 
Einer der Punkte,die die Leute dazu bringt "komische Parteien" zu wählen...Hauptsache irgendwen der Abhilfe bei so existenziellen Alltagsproblemen verspricht.

Da wir ja -noch- in einer Demokratie leben,ist absehbar das solches Vorgehen der "etablierten Politik" und damit wohl der ganzen Gesellschaft mittelfristig ganz böse auf die Füße fallen wird :sick::rolleyes:

Können die so weit nicht denken ?!?!
 
Einer der Punkte,die die Leute dazu bringt "komische Parteien" zu wählen...Hauptsache irgendwen der Abhilfe bei so existenziellen Alltagsproblemen verspricht.

Da wir ja -noch- in einer Demokratie leben,ist absehbar das solches Vorgehen der "etablierten Politik" und damit wohl der ganzen Gesellschaft mittelfristig ganz böse auf die Füße fallen wird :sick::rolleyes:

Können die so weit nicht denken ?!?!
Die letzte Frage ist gut...man kann da schon Zweifel entwickeln...und sich Sorgen ob der weiteren Entwicklung machen...letztlich ist aber alles immer eine Frage der Lobby. Ich könnte es auch so formulieren: "Haste nix - haste auch keine Lobby"...und ohne Lobbyarbeit/Einfluß ändert sich nichts. Das bischen Einfluss/öffentlicher Druck von Caritas. Paritätischem etc. pp. reicht -offensichtlich- nicht aus...
 
Interessant. Von langer Hand durch die Stadt und den Bauträger vorbereitet. Da werden die Folgen des sog. energetischen Umbaus der Gesellschaft sichtbar. Preiswerter älterer Wohnraum wird durch neuen niedrigenergetischen Wohnraum ersetzt. Den sich viele Menschen dann nicht leisten können.

Ich beobachte beruflich in meiner Region, das energetische Sanierungen zu enormen Mietsteigerungen führen, die die Altmieter dann nicht mehr bezahlen können...da tun sich auf einem allemal schon sehr knappen Wohnungsmarklt neue riesige soziale Probleme auf.
Mal etwas plakativ bis polemisch gedacht:
Ist es nicht egal für das Bürgergeld-zahlende "System", ob Grundmieten steigen, aber dafür Heizkosten sinken und die Gesamtbelastung identisch bleibt (natürlich im Rahmen einer wenig weitreichenden Betrachtung.....) ?
;)
 
Mal etwas plakativ bis polemisch gedacht:
Ist es nicht egal für das Bürgergeld-zahlende "System", ob Grundmieten steigen, aber dafür Heizkosten sinken und die Gesamtbelastung identisch bleibt (natürlich im Rahmen einer wenig weitreichenden Betrachtung.....) ?
;)
Nein, ist es nicht.

Denn im Bürgergeldsystem gibt es verschiedene Wohnungsparameter, die zu beachten sind:
- max. (angemessene) Quadratmetrzahl pro Person
- max. (angemessene) Kaltmiete p. Qdrm
- max. (angemessene) Heizkosten p. Qdrm
- max. (angemessene) Nebenkosten
Die Angemessenheit wird durch die Behörde an Hand "regionaler Gegebenheiten" ermittelt.

In der Region in der ich beratend tätig bin ist aber festzustellen, dass die behördlichen Angemessenheitskriterien und die Marktsituation immer weiter auseinader klaffen, soll heißen, die Betroffenen müssen immer häufiger von der "Stütze" anteilig auch Wohnkosten übernehmen, was allenfalls in einem kleineren Rahmen möglich ist.

Im Falle einer energetischen Gebäudesanierung ist es dann aber eben NICHT so, dass sich Mieterhöhung und Ernergieeinsparung 1 : 1 ausgleichen.

Es kommt zu einer geringen Energiekostenreduzierung bei massiver Kalt-Mietpreissteigerung, und die führt dazu, dass die Angemessenheit der Wohnung verloren geht. Folge: Es wird ein Umzug in eine andere preiswertere und dann vermtl. unsanierte Wohnung zwingend notwendig.

Jetzt könnte man natürlich hergehen und sagen, dann müssen halt die Angemessenheitskriterien angepaßt werden - wenn das so einfach wäre.

Die Kosten für Unterkunft und Heizung trägt die Kommune - und dort hat man das Geld für diese Mehrkosten nicht. In internen vertraulichen Gesprächen ist klar erkennbar, dass sowohl die Arbeitsverwaltung wie auch die Kommunen sich des Problems durchaus bewußt sind - was aber nichts daran ändert, dass Anpassungen "mangels Masse" nicht erfolgen können und werden.

Das bedeutet aber auch, dass dieses Problem noch viel massiver werden dürfte, wenn energetische Sanierungen erst einmal in großem Umfang/in der Breite erfolgen sollten...werden...

Was man bei diesen Überlegungen dann aber auch nicht aus den Augen verlieren darf sind andere Gruppen wie Rentner und "Geringverdiener"...selbst die sog. "Mittelschicht" bekommt langsam aber sicher Probleme.

Letztlich wird sich das ohnehin schon sehr teure Wohnen in Deutschland aber für JEDEN weiter massiv verteuern, sowohl für Mieter wie für Eigentümer auch. Von den hohen Strompreisen rede ich jetzt noch nicht mal. Auch nicht von der im kommenden Jahr zu erwartenden Erhöhung bei der Grundsteuer - die auch sowohl den Eigentümern wie den Mietern auf die Füße fallen wird.

Das Schlimme an der ganzen Geschichte: Ich sehe niemanden, der ein Lösung für die Problematik hätte...und ich vermisse - jetzt schließt sich der Kreis zu Bastlers Fragestellung weiter oben- das politsche Bewußtsein für das Problem sowie den politischen Willen, die Entwicklung zu stoppen...im Gegenteil.

Keine schönen Aussichten...
 
Die Lösung ist,das die Politik kapieren muss das es ihre PRIMÄRE Aufgabe ist den Lauf der Dinge so zu organisieren das die GRUNDBEDÜRFNISSE ALLER gesichert bleiben !
Nicht die Wünsche einzelner Gruppen und auch nicht die Durchsetzung einer "wir Deutschen retten das Weltklima" Ideologie.

Kapieren die das nicht,wird es denen vom Fußfolk irgendwann beigebracht...die Deutschen sind ja bekanntlich sehr duldsam,so lange die Wohnung warm und der Kühlschrank voll ist....aber wehe diese Punkte sind nicht mehr sicher,dann wird es brenzlig...
 
Ich finde die Wohnungspolitik eine riesige Sauerei, selbst in Belgien läuft es besser.
Sicherlich muss auch dort viel Geld in die energetische Sanierung gesteckt werden.

ABER:
-Die Wohnungen gehören den Leuten, die darin wohnen
-Grunsätzlich kann man es sich dort leisten

In Deutschland wird durch die Regulierungswut geradezu provoziert, dass Neubau unbezahlbar wird un NOCH TEURER als in den Niederlanden ist, wo die Preise grunsätzlich höher sind.

Der Hammer ist in diesem Fall, dass Essen die Häuser verkauft hat!

Keine Ahnung, warum Karl Marx sich so sehr auf das Produktionskapital versteift hat, aber Wohnungen sind die größte Umverteilungegeschichte von unten nach oben!
Meiner Meinung nach sollten Wohnungen vor allem erschwinglich sein und den Bewohnern entweder direkt (Belgien/Osteuropa) oder der Stadt (Wiener Modell) gehören und nicht den Spekulanten ausgesetzt sein. Und das sage ich als Aktionär....

Die meisten Leute sind in Schwurbler-Deutsch "Schlafschafe", die sich auf uralten Mietverträgen ausruhen und denen die Lage gar nicht bewusst ist. Deswegen tut sich nichts. "Ist ja (noch) nicht mein Problem!
 
Anmerkung zum sog. auch mir vernünftig erscheinenden "Wiener Modell", ich denke nur wenige werden es kennen:

Einen wichtigen Eckpfeiler des sozialen Wohnbaus in Wien bilden die rund 220.000 kommunalen und die etwa 200.000 geförderten Wohnungen. Rund 50 Prozent der Wiener Bevölkerung lebt in einer dieser beiden Wohnformen. Der soziale Wohnbau steht für eine gerechtere Gesellschaft durch die Einbeziehung der mittleren und unteren Einkommensklassen.
Einheitliche und nachvollziehbare Vergabekriterien ermöglichen eine gute soziale Durchmischung im sozialen Wohnbau und sorgen dafür, dass auch die Mittelschicht Zugang zu diesem großen und wachsenden Wohnungsangebot hat. Gleichzeitig stärken bezahlbare Mieten die Kaufkraft. Der große Anteil des sozialen Wohnbaus trägt dazu bei, erschwingliche Preise in einem Gutteil des gesamten Wohnungsmarkts zu erwirken.

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In Wien sind die Mieten von privat vermieteten Wohnungen ebenfalls günstiger, als in Deutschland und das Angebot auf Immobilienscout.at ist das VIELFACHE von z.B. Hamburg.

In Belgien werden einen die Häuser auch in guten Gegenden schon fast nachgeschmissen.
 
Mein Aufregthema der letzten Jahre.
Aufkauf von (ehemaligen) Sozialwohnungen durch Konzerne.
Dann wurde natürlich modernisiert und die Miete deutlichst erhöht.
und nicht nur das.
Die Heizkosten stiegen durch Modernisierung zunächst enorm an.
Die armen alten Leute, die seit Jahrzehnten dort gewohnt haben, kommen auch einmal an den Rand der finanziellen Leistbarkeit.
 
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