Bundesanstalt für Immobilien will den "Fuchsbau" in Fürstenwalde loswerden
Fürstenwalde - Vor 20 Jahren hätten westliche Geheimdienste sonst was gezahlt, um in den "Fuchsbau" zu kommen, die streng geheime und unterirdische Luftabwehr-Zentrale des Warschauer Paktes. Jetzt wird ein Käufer gesucht.
1,2 Millionen Euro will die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben haben. Lediglich für die vielen Bäume (als Holzvorrat) auf einer Fläche, die mit 190 Hektar fast so groß ist wie der Berliner Tiergarten. Geworben wird auch mit Rehen, Wildschweinen und Hirschen im Wald, der dadurch für den Käufer ein "sofort verfügbarer Eigenjagdbezirk darstellt".
Der weitverzweigte "Fuchsbau" mittendrin mit seinen 190 Räumen 15 Meter tief in der Erde ist da eher ein Klotz am Bein.
Schon 1945 waren alle Versuche gescheitert, die von der Waffen-SS gebaute Nachrichtenzentrale "Fuchsbau" zu sprengen. Dann entdeckte die DDR-Armee die Militäranlage und baute sie aus. Nach der Wende zog die Bundeswehr in den "Fuchsbau", gab ihn aber schnell auf und verschloss ihn 1995. Doch "Bunkerspechte" machten ihn zehn Jahre später wieder auf. Als Interessengemeinschaft schafften sie es, dass der Bunker ein technisches Denkmal wurde.
Wer immer das Areal kauft, er muss sich mit dem Fuchsbau arrangieren.
Berliner Kurier, 18.08.2008