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Kupferstollen bei Plettenberg

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Anonymous

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Hallo Freunde,
RolliHSK und ich haben dem Schnee getrozt und uns heute auf den Weg Richtung Plettenberg gemacht. Durch einen Zufall, bin ich auf diese Stollen getroffen.
Hierzu die Geschichte:
Es handelt sich um eine weitläufige Anlage mit zwei frei in das Gestein getriebenen, gut erhaltenen Stollen. Der Bärenberger Stollen, welcher 1046 in einer Schenkungsurkunde Erzbischof Hermanns II. von Köln an das Severin-Stift erwähnt wird, ist der älteste Stollen im Plettenberger Raum. Bis 1627 wurde hier Kupfer abgebaut, ehe das Bergwerk wegen drohender Kriegsgefahr erstmals stillgelegt werden musste. Ab 1650 wurde die Arbeit erneut aufgenommen, mussten aber auch in den folgenden Jahrzehnten immer wieder für einige Zeit eingestellt werden. Um 1900 wurden die Gruben dann endgültig stillgelegt.

In den 80er Jahren sollten die Eingänge durch Sprengungen vor Leuten wie und gesichert werden. grins- Gott sei dank ist dies nicht Geschehen. klatsch- klatsch- Hierzu aber die Zeitungsberichte von damals:


Quelle: Sauerländer Tageblatt vom 17.02.1982

Stollen am Bärenberg in Gefahr
Bergamt Siegen plant Sicherung durch Sprengung

Plettenberg. (HH) Das Bergamt Siegen will die ehemaligen Kupfergruben am Bärenberg unter Umständen durch Sprengung der Eingangsstollen vor unerlaubtem Betreten sichern. Diese Nachricht schlug gestern in Plettenberg bei Heimatfreunden wie eine Bombe ein. Vermutlich durch einen Bericht in der Zeitschrift "Ruhrkohle" (11/81), in der Bergleute aus dem Bergwerk Westerholt von einer Begehung der Gruben "Olga" (Herscheid) und "St. Caspar" am Bärenberg berichteten, wurde das Bergamt Siegen auf die Begehbarkeit der Gruben aufmerksam. Mittlerweile bemüht man sich in Plettenberg darum, die Sicherung der Gruben durch Sprengung zu verhindern. Erste Erfolge konnten gestern registriert werden: das Bergamt Siegen wäre vermutlich auch mit einer Grubensicherung, z. B. durch Anbringen einer Stahltür, zufrieden.

Vor rund 600 Jahren sollen die ersten Kupfererze am Bärenberg aus der Erde geholt worden sein. Seitdem wurden die Stollen bis über 200 Meter tief in den Berg getrieben. Der Zustand des Gesteins ist so hervorragend, dass keinerlei Einsturzgefahr Besucher der Grube ängstigen muss. Aus Sicherheitsgründen wurden aber alle noch bekannten Gruben- und Höhleneingänge verschlossen, um jedwede Gefährdung auszuschließen. Dies plant das Bergamt Siegen am Bärenberg.

Mittlerweile haben sich die Freunde von "Höhle und Karst" aus Hemer, die Untere Landschaftsbehörde beim Märkischen Kreis, die Stadt Plettenberg, der Heimatkreis Plettenberg und andere für eine vernünftige Eingangssicherung stark gemacht. Die einfachste und vermutlich endgültigste Methode ist die Sprengung des Eingangsbereichs der Grube. Dies soll am Bärenberg verhindert werden. Wie der Heimatkreis an den Kreisgeschäftsführer des Heimatbundes Märkischer Kreis, Heinz Stäring, schrieb, waren die Kupfergruben am Bärenberg zur Einbringung in die vom Märkischen Kreis geplante "Schmiedestraße" vorgesehen.

Quelle: WR Plettenberg vom 13.03.1982

Bergamt Siegen will sprengen
Planungsausschuss: "Die Bergwerke erhalten"

Plettenberg. (yer) Die Stollen am Bärenberg, von den Altvorderen in den Berg getrieben, um daselbst Erzgestein zu fördern, beschäftigten den Planungsausschuss der Stadt Plettenberg. Das Bergamt Siegen - laut Heimatkreisvorsitzenden Klaus Menschel "Eigentümerin sämtlicher Löcher in der Erde" - ist auf die Zeugen Plettenberger Bergbaugeschichte aufmerksam geworden und will diese per Sprengung verschließen. Dieses wiederum hielten weder Stadtarchivar Martin Zimmer, der in einem kurzen Dia-Vortrag den geschichtlichen Hintergrund für die Diskussion lieferte, noch die Ausschussmitglieder für notwendig.

Zimmer: "Die Stollen sind vollkommen ungefährlich. Die stürzen von selber nie ein, verlaufen ist in denen auch kaum möglich." Der Archivar, nebenbei auch noch als Amateur-Höhlenforscher tätig, schlug die Einbindung der Bergwerke in einen "bergbaugeschichtlichen Wanderweg im Märkischen Kreis" vor. Die Mitglieder des Planungsausschusses beschlossen, sich mit allen Mitteln gegen die Zuschüttung der Stollen zu wehren.



Mit erfolg muss ich mal sagen. Es sind wirklich 2 Wunderschöne Stollen. Der eine zwar etwas eng aber trozdem.

Hier ein paar Fotos von der heutigen Tour.
SDC10870.JPG
SDC10874.JPG
SDC10875.JPG
baerenberg1.jpg
baerenberg2.jpg
baerenberg3.jpg

Quelle der letzten 3 Fotos: http://www.plbg.de/lexikon/bergbau/baerenberg.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
bye
 
Also der eine ist recht lang, ob es die 200m aus dem Bericht sind, wag ich zu bezweifeln. Aber konnte ich schlecht einschätzen, da man keine richtigen Schritte machen konnte. (Bediengt durch die Ende und manchmal niedriege Decke. Aber Roland hatte es noch schwerer, da er noch nen Stück grösser ist als ich. Aber zurück zum ersten Stollen. Nach einigen Metern geht noch ein weiterer Gang nach rechts ab. Dieser endet nach ca. 10-15m. Wenn man weiter dem Hauptgang folgt, kommt man in eine kleine Halle. In dieser Halle gehen ein paar Versuchsgänge ab. ( Jeweils aber nur max. ein Meter.) Nach unten gehen 2 Gänge ab, welche aber entweder verschlossen worden sind oder nicht weiter ausgebaut wurden. Der Hauptgang geht über dieses kleine Loch gerade aus weiter. Nach weiteren Metern ist in der Decke en kleines Loch. Allen Anschein nach, ist dort drüber eine weitere Ebene. Das Loch ist jedoch sehr klein und von unten sieht man einige Brocken oben liegen. Vermute mal, das dort etwas engefallen ist. Würde mich aber reizen dort nochmal nach zu schauen. Der Hauptgang endet dann nach weiteren Metern einfach. Es geht zwar noch mal nach rechts ab, aber nur 2m.

Der zweite Stollen ist von der Grösse des Hauptganges wesentlich kleiner. Sowohl niedriger als auch schmaler. Ich bin regelmäßig mit den Armen und Schulter an den Wänden dran her geratscht. (ist "geratscht" eigentlich ein richtiges Wort??? kratz- ) Von meinem Rucksack erstmal ganz abgesehen. Da wir mehr oder weniger im Entengang durch watscheln mussten, war es eine Gefühl der Erleichterung, als wir wieder draussen waren. Der Stollen führt nur gerade aus. 1x oder 2x kann man einen Versuch ihn nach rechts aus zubauen wahrnehmen. Aber nicht der Rede wert. Der Stollen ist auch nicht so lang wie der Erste. Jedoch wäre noch zu erwähnen, das der Boden so gut wie plan war. Da hat sich jemand richtig mühe gegeben. Am Eingang führt ein Rohr nach draussen. Sieht nach einer Art Trenage aus. (schreibt man "Trenage" so????)

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen. Aber wenn du Lust hast sie dir mal anzuschauen, meld dich. In der Nähe soll es noch 2 weitere Stollen geben, welche ich noch aufsuchen möchte.
Ich ärgere mich allerdings, dass ich nicht mehr Fotos gemacht habe. Aber ich komme nochmal wieder.

Bye.
Matze
 
Hallo

War wirklich eine recht interessante Tour, die JonnyP und ich heute unternommen haben.
Beide Stollen sind etwa 10m vom Mundloch mit einem Türgitter verschlossen, dessen
Schlösser aber schon vor unserem Kommen geknackt worden sind, außerdem haben wir
sehr viele Fußspuren im Stollen gesehen.
Die Länge der Stollen beträgt bei beiden ca. 150 - 250m, wobei sich beide etwas unterscheiden,
wärend der Eine nur als Gang in den Berg getrieben wurde, hat der Andere zwischendrin
auch mal kleinere Räume aufzuweisen, in dem man sich frei bewegen und aufrecht stehen kann.

Die nächste Tour folgt ... demnächst ...
 
Da ist ein grober sachlicher Fehler. Hat der Plettenberg-Lexikon mahl wieder schlecht abgeschrieben.

1046 wurde kein Bergwerk in Plettenberg erwähnt (und also ist dieser Stollen ist auch nicht so alt).

Die Quelle von 1046 wird so gedeutet, dass dort Bergbau umging.

Die Stollen sind wohl aus dem 17. Jahrhundert und später.
 
Da ist ein grober sachlicher Fehler. Hat der Plettenberg-Lexikon mal wieder schlecht abgeschrieben.

1046 wurde kein Bergwerk in Plettenberg erwähnt (und also ist dieser Stollen ist auch nicht so alt).

Die Quelle von 1046 wird so gedeutet, dass dort Bergbau umging.

Die Stollen sind wohl aus dem 17. Jahrhundert und später.
 
Ohh Vielen Dank. Hatte mich auch schon gewundert, da sie echt noch sehr gut erhalten sind. Gerade der eine ist mit einer sehr hohen Präzision geschlagen worden. Seine Form bleibt fast stets gleich.
Bye
 
Ja allerdings. Ich bin immernoch komplett fasziniert von dieser wirklich 100%tigen Arbeit. Weißt du was über die anderen Stollen???
Bye Matze
 
prinz05 schrieb:
Klasse Fund!
Und das im Winter.
Bei uns in Winterberg geht noch gar nichts.
Gruß
Rolf

... haben wir gestern gesehen, die Schneehöhe beim großen Bildchen
und die in unserer Ecke. Ist echt gewaltig, was in den Hochlagen
noch so rumliegt ... grins-
 
Sehr schöner Bericht und tolle location. Wenn man überlegt gerade einmal 2 Meter Vortrieb pro Jahr, muss dies eine Mordsmaloche gewesen sein.
 
Die Arbeit muss sich aber gelohnt haben. Dort soll Kupfererz mit mehr als 50% Metallgehalt gefunden worden sein.

Bitte wartet mit der nächsten Befahrung, bis die Fledermäuse ihren Winterschlaf beendet haben.
 
Möchte euch auch meine Fotos der Befahrung der Kupferstollen in Plettenberg nicht vorenthalten.

Es handelt sich hier nach meinen Vermutungen um das Grubenfeld St. Caspar mit den beiden noch befahrbaren Stollen "Vorsicht" und "Vorsehung".
Diese beide Stollen wurden im Jahr 1935 neu erschlossen um eine Rentabilität zu prüfen da immerhin ein Kupfergehalt von 27,74 % und ein Silbergehalt von 40,8gr pro Tonne vorhanden waren.
Für diese Maßnahmen wurden die Kosten auf 100.000 Reichsmark geschätzt.

Nach der Erkundung wurde ein weiterer Ausbau vorgeschlagen der auch den Bau einer Grubenanschlußbahn zu einer wiederzu eröffnenden alten Schmelzhütte vorsah. Dies wurde mit Kosten in Höhe von 300.000 RM veranschlagt. Aus verschiedenen Gründen wurde dies jedoch nicht umgesetzt und ging in der Aufruhr des 2 WK unter. Obwohl diese Kupfervorkommen als die stärksten in Deutschland geschätzt wurden.

Aufgrund der zeitlich verschiedenen Abbau Zeiträumen erklärt es sich auch das der Hauptstollen schön mit dem Bergeisen geschlagen wurde und in den Nebenstollen plötzlich Bohrpfeifen auftauchen die auf einen Pressluftbohrer schließen.

Die beiden Stollen stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.

Es gibt noch viele weitere Grubenfelder im Raum Plettenberg welche ich noch erkunden muss. Auch ist die Geschichte des Bergbaus nicht abgeschlossen. Da die noch vorhandene Erzmenge in den Zinkgruben in der Blemke auf 500.000 Tonnen geschätzt werden.

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Die Bohrpfeife war im oberen Stollen im ersten rechten Abzweig im oberen Teil der seitlichen Wand.
Wenn du mir jetzt sagst was ich da messen soll und was ich daraus erfahren kann werde ich das gerne machen.
 
ich messe mitlerweile die Stärke der Bohrpfeife (Durchmesser) und schaue ob sie dreieckig ist, also von handgehauen oder kreisrund, ob reste drin sind und wo die bohrpfeifen sich befinden, also z.b. einzelne oben.
Daraus lassen sich ganz nette rückschlüsse auf die geschichte schließen, vor allem wenn man unterlagen zur verfügung hat.

Das erste seitliche Blindort war ja glaube ich niedriger und die sohle nicht bodengleich oder irre ich mich? hab selber nur sehr wenige und schlechte fotos, aber eine befahrungszeichnung, wo ich aber darauf noch nicht so eingegangen bin.

Wenn da nur bohrpfeifen in dem ersten seitlichen blindort waren und sonst nirgend, dann ist entweder die pfeife im blindort die einzige erhaltene oder aber, das blindort ist später als der ursprüngliche stollen, als versuchort aufgefahren worden.
 
hallo.
ich komme aus der näheren umgebung von plbg (aber schon oe. gott sein dank rock- )

am bärenberg gibts doch drei stollen, oder irre ich mich da?? ich bin als kind mal da gewesen und meine mich dran erinnern zu können das ausser diesen beiden da noch einer war. habe mal versucht sie zu finden, leider ohne erfolg, hatte mir nicht genug zeit genommen.

und noch was: ich vermute mal, das ihr euch in plbg auskennt......es gibt noch einen stollen oder sowas in der art iwo bei österau, wo genau weiss ich nicht mehr. ist unteranderm ein zerfallenes gebäude in der nähe, ne mühle oder sowas. weiss zufällig einer wo das ist, oder was ich meine?? ich bin schon jahre lang nicht mehr da gewesen, und finde auch nichts vernünfiges im netz (oder ich suche einfach nur falsch silly- )

gruss sven
 
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