Der Thread ist hier ja eigentlich im falschen Unterforum, da die MuNa Ringelstein nie eine U-Verlagerung war. Die Produktion erfolgte überirdisch, war allerdings durch den extrem dichten Wald gut vor alliierter Luftaufklärung geschützt, die das Werk bis Kriegsende nicht gefunden haben. Unterirdische Anlagen sind eigentlich nur die Lagerbunker, die sich entlang der Waldwege (übrigens beliebtes Naherholungsgebiet für Einhemische) aufreihen. Die Produktion erfolgte in den vielen, im Wald verstreuten kleineren und Größeren gebäuden, wie mir meine Großmutter erzählte, die als junge Frau selbst dort gearbeitet hat. Etliche der ehemaligen Produktions- und Wachgebäude sind heute entweder abgerissen oder werden als Wald- und Sommerhäuschen oder Wanderhütten genutzt.
Der Kampfmittelräumdienst des Regierungsbezirks Detmold nutzt nur einen kleinen Teil der ehemaligen Anlage, etliche Bunker sind für die Munitionszerlegung und -verbrennung wiederhergerichtet worden. Es war noch nie ein Problem, das Gelände zu betreten, insbesondere am Wochenende, wenn die Schlagbäume offen sind. Ich kann mich noch sehr gut an die Wanderungen in meiner Kindheit und frühen Jugend erinnern, als ich mit meinen Großeltern öfters im Wald "bei den Bunkern" war und wir auch die Metallhüllenreste der entschärften und behandelten Blingänger gesehen haben, die auf einem großen Schrottplatz am südwestlichen Ende des Munitionszerlegebetriebs lagen. Besonders die Luftminengehäuse waren imposant, größer als jede Badewanne.