Luftschutz Duisburg

[Crashg86]

Hallöchen, habe in meiner Mittagspause eine Bodenplatte/Gitter mit der Aufschrift Luftschutz entdeckt. Diese liegt leider mitten in der Duisburger City auf der Hohestraße / Ecke Tonhallenstraße.
Weiß jemand was über diese Anlage? Denke zwar nicht das man da reinkommt, weil es ist direkt in und mitten in der Innenstadt, aber Fragen kostet nichts.
Nur zur Info, über die Tiefgarage des Jobcenters gibt es kein reinkommen, schon geguckt

 

[Crashg86]

 

[Cooki]

Schön, daß Du die Augen aufgehalten hast ! grins Das ist ein Standardbauteil, das verwendet wurde, um vorhandene Keller nachträglich für den Luftschutz nutzbar zu machen. Such mal im Forum hier nach "Mannesmann Luftschutz", das Thema gab es schon.
Es lohnt sich immer, bei älteren öffentlichen Gebäuden nach so etwas Ausschau zu halten, z.B. bei Schulen. Es gibt sie aber auch bei geeigneten Wohnhäusern in exponierter Lage, z.B. an Straßenecken in den Stadtkernen von Städten, die damals besonders betroffen waren.

 

[ob-knappenviertel]

So ein Gitter hab ich mal auf den sperrmüll gefunden sollten glaub ich als notausstieg gedient haben und irgendas wegen gas ! gruss

 

[Crashg86]

Also nichts von interesse darunter?! Schade:-(

 

[PGR 156]

"Nichts von Interesse" ist relativ. Ein original eingerichteter Luftschutzkeller hätte doch auch was.

 

[Crashg86]

Habe heute mal versucht einen der Bewohner des Hauses zu sprechen, leider ohne Erfolg:/ Denke aber das, aufgrund der Lage, von dem Keller nichts mehr im Originalzustand sein wird.
Falls sich noch etwas ergibt halte ich euch auf dem laufenden.

 

[toffifee]

Das befindet sich ja auch in relativer Nähe zum König Heinrich Platz, unter dem sich ja noch ein intakter und gewarteter Luftschutzbunker befindet. Da war ich mal drin, das sind riesige Hallen (Kapazität: 2000 Personen?), ggf. Handelt es sich dabei um einen Einstieg in diesen bzw. In den teilweise dazugehörigen U-Bahn Schacht?

 

[PGR 156]

Nö, glaube ich nicht. Ein zum Schutzraum umgebauter Keller war nur für das Haus gedacht. Die Decke wurde mit Schienen (Doppel-T) verstärkt, evntl Fenster mit Klappen versehen, gegen Gas abgedichtet, mit Werkzeug zum Freischaufeln versehen etc.
Manchmal gab es noch kleine Verbindungsstollen zum Keller des Nachbarhauses.

 

[Crashg86]

Es gibt einen Bunker unterm KöHePlatz? Wo sind denn dazu die Einstiege? Und wer ist da für die Wartung zuständig?

 

[Crashg86]

Bin selber bei der Stadt beschäftigt, vielleicht kenn ich ja wen damit ich mir den auchmal ansehen könnte

 

[PGR 156]

Die Gebäude oben sehen nach Nachkrieg aus und der Keller nach normalem Keller. Vielleicht wurde der Straßenzug im Krieg ausgebombt und die Trümmerhäuser dann entfernt. Hinterher lief die Straße dann etwas anders. Ein nur mit Schutt verfüllter Keller/Hohlraum ist instabil. Daher die Baustelle dort, um das Manko zu bereinigen?
In Mülheim bildete sich aus diesem Grund auf der Aktienstraße mal ein Loch.
Ich kenne die Ecke in Du nicht, aber hier: Deutsche Karten 1:25.000, 40er Jahre kann man die richtige Karte suchen und sehen, was da in den 40ern war. Auf den Karten ist rechts unten ersichtlich, welche Kartenblätter anschließen. Halt wie bei den BW-Karten.

 

[Crashg86]

Falls da mal was war ist es jetzt weg, da wo die Baustelle war steht heute das Jobcenter mit Tiefgarage:-/

 

[toffifee]

Ist das garnicht bekannt dass die U-Bahn Haltestelle unterm König Heinrich Platz Teil eines Bunkersystems ist? Ich habe meine Ausbildung bei der DVG gemacht und ein Kollege hat mich da mal durchgeführt. Wenn ihr aus der Gegend kommt achtet beim Betreten mal auf die Gitter im Boden im Eingangsbereich - die wirken zunächst wie Abflüsse, aber wenn ihr auf die Wände schaut seht ihr massive Stahltore. Überschreitet ihr as Gitter seid ihr eigentlich schon im Bunker. In einer der Stahlverkleidungen der Wände ist eine unauffällige Tür und dahinter liegen aufenthaltsräume, elektrische Anlagen, Sanitäranlagen. Hinter dem Werbebanner über einer der Treppen befindet sich eine Wasseraufbereitungsanlage mit riesigem sandfilter. Es gibt auch aktuelle Notfallpläne, da fährt im Fall der fälle dann z.B. die DVG Bahnen als beheizte Aufenthaltsräume in den Bahnhof. Wenn man mit der u-Bahn aus dem bahnhof hinausfährt sieht man auch viele Türen in die anlage, und besonders ist auffällig dass der U-Bahn tunnel auch durch große Stahltore verschlossen werden kann (diese sind aktuell jedoch verschweißt). Dass der Einstieg des TE zurnanlage gehört war reine Spekulation. Derzeit lagert das rote kreuz Material in den Hallen.

Das ist mein Stande, der allerdings schon ein paar Jährchen alt ist.

 

[PGR 156]

Als der sog. "Kalte Krieg" als beendet erklärt wurde, rüstete man die meisten der Zivilschutzbunker ab. Dh, man räumte sie aus, ließ an der Oberfläche Bauten errichten (was vorher nicht erlaubt war, damit sie beim Einsturz nicht die Ausgänge oder Lüftungen blockierten), oder schloß die Zugänge dauerhaft.
Das wird bei dieser Anlage auch passiert sein.
Aber das ein Teil der U-Bahn abgeschottet wurde, wußte ich auch nicht. Größere Bahnhöfe haben oft Bunker, Tiefgaragen auch.

 

[DuisburgAndre]

ist zwar nichts besonders mehr in dem "Bunker", aber war trotzdem nett dadrin