Hallo Schmunkmueller,
danke für diese schönen Aufnahme aus einer längst vergangenen Zeit.
Wie lange das schon brachliegt, zeigt Foto 43 mit den Leitzahlen und Gleisangaben , in Gleis 5 die Leitzahl 3514 (Beckum) für die Beladung der Stückgutwagen dorthin ist seit 1988 obsolet, da es dort keinen Stückgutverkehr mehr gab.Umstellung auf den Lkw.
Auf Bild 18 das Bauwerk über den Gleisen ist die Bude der Lademeister.Deren Aufgabe war das Einsammeln der Frachtpapiere von den Eingangszügen ,Abstempeln und Aufteilen auf die Kolonnen.
Denn auf der Umladehalle wurde im Akkord gearbeitet und damit sich nicht die Kolonen die "Rosinen" aus den Eingangswagen herauspickten (zum B. Güterwagen mit vielen Behältern oder Paletten) wurden die Frachtpapiere der Eingangswagen in einem speziellen Schrank einsortiert, der eine Entnahmeöffnung hatte, aus der sich der Kolonnen-Vorarbeiter die Papiere rausnehmen musste.So war es immer vom Zufall abhängig, was die Kolonne bekam.
Die Kolonnen-Vorarbeiter hatten dort ebenfalls ein Büro, denn sie mussten nach der Entnahme den "Kolonnenstempel" auf die Frachtpapiere anbringen.
Anschließend ging es dann zum Eingangswagen und jede Kolonne entludt ihren Wagen und verteilte die Güter auf die Zielwagen.
An den Zielwagen gab es Einhängetaschen,in die die Kolonne die Frachtpapiere nach erfolgter Beladung einsteckte.
Die Lademeister waren dann dafür verantwortlich,das beim Abschluß der Umladearbeiten die Güterwagen geschlossen und verbleit wurden und die Frachtpapiere dem Ausgangszug mitgegeben wurden.
Hört sich alles aufwendig an, aber man sollte nicht vergessen,daß damals Millionenwerte über die Umladestellen transportiert wurden.Gerade im Weihnachtsgeschäft erreichte man oft die Milliarden-Grenze, denn die ganzen Versandhäuser arbeiteten damals ja noch alle mit der Bahn und auch deren Kaufhäuser in den Innenstädten wurden ja per Bahn versorgt.
Horten, Neckermann oder Hertie waren in Wanne im November und Dezember auf Stückgutsendungen reichlich als Empfänger vertreten.