Bunker-NRW

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Villa Wildshausen

Hey, wirklich schöne Bilder klatsch- :D

Wusste gar nicht das die Villa hier auch schon verewigt wurde! Kenne sie recht gut, und kann sagen das sich da in den letzten 15 Jahren rein GAR NICHTS getan hat. Sieht zwar nicht besser aus, aber halt auch nicht schlechter, und das is doch auch schon was :)

Auf dem rückwärtigen Gelände haben wir damals oft Abbruchschutt zwischengelagert bzw. verabeitet/ gebrochen.

Freut mich sie ma wiederzusehen daumen-
 
@ eddie_lippstadt

Wenn man die Villa so von aussen sieht, kann man nicht glauben, was für ein katastrophaler Zustand im Haus herrscht, als ob da eine Bombe eingeschlagen ist... weinen- kopfwand- nono- platzen-

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Villa Wildshausen
Beitrag von Dirk » 06.03.2009, 21:46

1873 wurde in Wildshausen eine mit Wasserkraft betriebene Holzschleiferei gebaut. Diese diente der Papierindustrie als Rohstofflieferant. Nach zehn Jahren wurde hier eine Sulfitzellstofffabrik (Holzkochanlage zut Gewinnung von Papierzellstoff) gebaut. 1889 schloß sich das Unternehmen der schlesischen Zellstoff- und Papierfabrik Oberleschen an.....


In direkter Nachbarschaft zur "Villa" steht das hier.....was anscheinend noch niemandem aufgefallen zu sein scheint.... zunge-


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Kollergang

Der Kollergang ist ein Mahlwerk zum Zerkleinern und zum Mischen von Steinen, Erzen und Lebensmitteln. Ein bis zwei aufrecht stehende schwere Scheiben, die sogenannten Läufer, drehen sich auf einer Bodenplatte um eine senkrechte Achse und zermahlen so den Inhalt.

Die Kraft, die auf das Mahlgut wirkt, ist nicht nur die Gewichtskraft der Läufer, sondern es entsteht eine zusätzliche Kraft durch deren Präzessionstendenz.

Wenn die Läufer auf der Bodenplatte sauber abrollen sollen, müssen sie Kegel sein, deren Spitzen sich in der senkrechten Achse treffen. Tatsächlich sind die Spitzen der Kegel nach außen gerichtet, so dass eine Relativbewegung zwischen Läufer und Bodenplatte entsteht. Das Mahlgut wird nicht nur zerdrückt, sondern auch zerrissen.

Die Bodenplatte besteht (zumindest bei den Lebensmittel-Kollergängen) ebenfalls aus Stein. Das Mahlgut wird in den leeren Kollergang gegeben, gemahlen und anschließend bei stillstehenden Steinen entfernt. Aufgrund dieses diskontinuierlichen Vorgehens wurde der Kollergang im Laufe der Zeit durch den kontinuierlich arbeitenden Walzenstuhl abgelöst. Bei manchen Prozessen jedoch erlaubt der Kollergang einen kontinuierlichen Ablauf und ist daher noch Stand der Technik, etwa bei Pelletierpressen.

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- In der Produktion von Schokolade quetschte der Kollergang die Kakaobohnen zu Kakaomasse.

- In den alten Ölmühlen quetschte der Kollergang Nüsse, um Pflanzenöle für Öllampen und Speisen zu gewinnen. In den Ölmühlen bestehen Läufer und Bodenplatte aus monolithischem Granit.

- In historischen Papiermühlen wurden die Fasern mit einem Kollergang gelöst. Auch in industrieller Zeit wurden anfangs Kollergänge bei der Papierproduktion zur Zerfaserung von Altpapier oder Holzschliff- oder Zellstoffplatten eingesetzt. Heute verwendet man hier meist einen Pulper.....


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Koller auf Wiki P.


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Für mich stellte sich da sofort die Frage, wie kommt dieses "Teil" dort hin? Ich mußte gleich an eine Ziegelei denken....nun ja, da war der Wunsch der Vater des Gedankens....wenn auch im Grundsatz erstmal nicht so falsch.... zunge- Professor-

Aber sieh' an....im dem diesen Fred einleitenden ersten Beitrag -siehe oben- steckt schon die Erklärung..... daumen- Professor- zunge- ...schön.
 
Die Wildshauser Holz- bzw. Leberwurst, 1943-1949

In den Kriegsjahren des 2. Weltkrieges herrschte große Hungersnot. Not macht erfinderisch. So kam man bei der Westfälischen Zellstoff AG in Wildshausen auf die Idee für die menschliche Ernährung einen Schimmelpilz zu züchten.

So wurde im Jahr 1943 in Wildshausen eine zusätzliche Fabrikation für Eiweißgewinnung errichtet. Das Verfahren der Lizenzgeberin, der Biosyn GmbH, sah vor, den in der Natur überall vorkommenden Schimmelpilz Oidium laktis, der sehr eiweißreich und für die menschliche Ernährung bekömmlich ist, in täglichen Mengen von ca. 25.000 kg Feuchtgewicht zu züchten. Der Pilz wurde von den Halbzuckersubstanzen, wie z. B. der Pentosen in der Buchensulfitablauge, die bei der Fabrikation von Zellstoff anfallen, ernährt und konnte sich überproportional vermehren.

Ein Einsatz von täglich ca. 3 g Reinkultur konnte im Verlauf von 4 bis 5 Tagen bis zu 25.000 kg vermehrt werden, das entspricht dem 5- bis 10millionenfachen.

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Die ehemalige Zellstofffabrik Wildshausen

Die Skepsis mancher Leute gegen dieses angeblich chemische, in Wirklichkeit aber natürliche pflanzliche Nahrungsmittel war völlig unbegründet. Das Kaiser-Wilhelm Institut in Dortmund, die medizinischen Universitätskliniken in Frankfurt am Main und Leipzig und andere bedeutende Institute hatten wiederholt Untersuchungen der Substanz vorgenommen, die stets positiv verlaufen waren. "Die gesamte Trockensubstanz besteht zu 41% aus Eiweiß", hieß es in einer Untersuchung von Professor Kraut. Feststellungen ergaben, dass 40 von den 41% im menschlichen Organismus verwertet wurden. Zum Vergleich Fleisch hat durchschnittlich 30% Eiweißgehalt.

Als es für die menschliche Ernährung freigegeben wurde, ging es in den Jahren 1943 und 1944 in großen Mengen an die kriegswirtschaftlich ausgerichteten Werksküchen, die lediglich die Würzung und die Konservierung vornahmen. Nach dem Krieg war es sehr begehrt bei einer weltbekannten Großkäserei in Süddeutschland und bei der Braunschweiger und Gütersloher Fleischwarenfabrikation zur Herstellung von Brotaufstrichen aller Art. Im Volksmund spricht man heute noch von der Wildshauser „Holzwurst" oder Wildshauser "Leberwurst", was natürlich eine völlig falsche Bezeichnung ist. Mitte 1949 wurde diese Fabrikation eingestellt, mit der das Unternehmen über die schwere Zeit der letzten Kriegsjahre und die ersten Nachkriegsjahre kam. Die Ware war für die in der Zwischenzeit gesättigte Bevölkerung nicht mehr gut genug und als Viehfutter zu teuer.

Foto und Bericht: Archiv, Antonius Kordel


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Die Wildshauser Holz- bzw. Leberwurst, 1943-1949 / Freienohler.de
 
@ Schmunk

Feine Berichte/Beiträge zu Wildshausen und mal wieder schöne "alte" Bilder von dir. daumen- klatsch-

Und das Bild gefällt mir am besten. Die alte Alphalint-Direktionsvilla noch in ihrer Blütezeit, sozusagen. Professor-die_letzte_rolle_aus_wildshausen_20120126_1123068479.jpgdie_letzte_rolle_aus_wildshausen_20120126_1105152942.jpgFotos: oeventrop.de
 
....weil es so schön ist....so schön ver-/zerfallen....zugewuchert....
und vor allem so ein schöner Kontrast ALT/NEU-FRÜHER/HEUTE.... lach-


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Innen....katastrophaler Zustand. Zumindest für meinen Geschmack. Gerne wäre ich mal in die oberen Geschosse gestiegen.....aber nein. Mir schien das zu kritisch....wobei der EG-Boden auch schon ange-/verfault scheint.... kratz- weinen-


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Resthalle.....Maschinenteile....und "Gußformen"?!

Mir ist vor Ort nicht klar geworden/es war vor Ort nicht erkennbar, was in der großen "Resthalle" ge-/betrieben wird bzw. wurde. Die ist zu.


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dejalo schrieb:
@ Schmunk
Feine Berichte/Beiträge zu Wildshausen und mal wieder schöne "alte" Bilder von dir. daumen- klatsch-
Und das Bild gefällt mir am besten. Die alte Alphalint-Direktionsvilla noch in ihrer Blütezeit, sozusagen.

DANKE, Dejalo!!!

Es ist schon erstaunlich, was sich rel. problemlos über dieses Unternehmen so noch im WWW finden läßt....ansonsten ist es doch in d.R. eher so, dass Infos aus der Zeit - Abbruch Anfang der 1990-er - eher rar sind.... kratz- Professor-.

Auch immer wieder erstaunlich, wie ein Haus nach guten 20 Jahren m.o.w. Leerstand so aussieht....hier kann man vor allem mal rel. genau den Leerstandzeitraum feststellen.
Die Villa hat wirklich schon deutlich bessere Zeiten gesehen.....das war früher mal ein durchaus repräsentatives Wohngebäude.

Aus. vorbei. Lange-lange her.

Und wenn ich mir das Gebäude insbesondere von innen so anschaue....nun ja, ich kann mir eigentlich nicht mehr vorstellen, dass das da nochmal saniert werden könnte.....könnte schon....aber nicht mehr saniert werden wird. kratz- Professor- ratlos-
 
dejalo schrieb:
@ Schmunk
Feine Berichte/Beiträge zu Wildshausen und mal wieder schöne "alte" Bilder von dir. daumen- klatsch-
.....

Wenn wir gerade bei den "alten Bildern" sind.... lach- ....hier habe ich noch ein "bisken was" gefunden....


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-Linker Bildrand/Villa-

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Allerdings habe ich jetzt und hier mal die Bildquelle nicht (mehr) parat.....sollte sich jemand an diesen Bildern stören dann werden sie wieder entfernt....
 
@ Schmunk

Danke für die weiteren Fotos, klasse! klatschen- klatschen- klatschen- Bis zu dieser "Resthalle" war ich bei meinem Besuch vor einigen Tagen garnicht gekommen, dafür bin ich aber in der Villa in den oberen Etagen gewesen, aber nur ganz kurz und den Blick immer nach unten gerichtet, wegen den Löchern im Boden und dem freien Fall ins Erdgeschoss... angts- blabla- lach-

Eine Frage bleibt mir noch. Warum hat man damals beim Abriss der Fabrik, ich glaube das war 1992, die Villa stehen gelassen?? kratz- ratlos-
 
dejalo schrieb:
... Eine Frage bleibt mir noch. Warum hat man damals beim Abriss der Fabrik, ich glaube das war 1992, die Villa stehen gelassen?? kratz- ratlos-

Eine gute Frage, Dejalo....in Anbetracht der irgendwann einmal begonnen Sanierung/Sanierungsversuche muss es da wohl jemanden gegeben haben, der das Haus weiter nutzen wollte..... kratz- ratlos-
 
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