In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde vom Waffenamt die Notwendigkeit gesehen, die produktionstechnisch sehr aufwändige und teure Fertigung der Pistole 08 (siehe dort)zu beenden und sie durch ein anderes Modell zu ersetzen. Walther in Zella-Mehlis wurde aufgefordert, sich an der Ausschreibung zu beteiligen.
Die Tests gingen bis 1937, dann wurde die P38 als Standartwaffe genommen.
Die P38 ist ein Rückstoßlader mit starrer Verriegelung. Das Magazin faßt 8 Patronen. Mit der Waffe kann man auch Double Action schießen, also mit dem Abzug den Hahn spannen. Dann hat man aber einen Abzugswiderstand von ca 5kg. Auf 25m gibt das einen "beachtlichen" Streukreis von einem halben Meter.
Im Single Action Modus (also mit durchgezogenem Schlitten) beträgt der Abzugswiderstand 1,5kg. Damit hält man auf 25m die 9, wenn die Munition paßt, auch die 10, auch wenn die P38 nicht ganz so präzise ist wie die 08 (siehe auch dort).
Die Waffe wurde auch beim Bund eingeführt. Der Rahmen wurde später aus Leichtmetall hergestellt und die Bezeichnung dann in P1 geändert.
Im Vergleich zur Konkurrenz, der Sig 210, der FN High Power oder der Colt 1911 war die Waffe immer ein "Preßblech"Leichtbau, auch mit Stahlgriffstück, die Verarbeitung ist aber (bis auf die letzten 2 Kriegsjahre) sehr sauber und präzise.
Tausende Schuß hat aber weder die P38 noch die P1 auf Dauer verkraftet. Es konnten dann schon mal Teile brechen.
Daher wurde die P1 mehrmals verstärkt, durch vierzackige Sterne auf Schlitten, Verriegelungshebel und Griffstück gekennzeichnet.
Die letzte Variante erhielt weiße Leuchtmarkierungen auf Kimme und Korn.
Wie die meisten Militärpistolen hat die P38/P1 nur eine einfache Deutvisierung. Dabei ist das Korn rund gehalten, damit es keine Hakeleien beim Ziehen aus dem Holster gibt.
Für präzise Schüsse muß man sich daher eine kurze Visierzeit nehmen.