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Ehem. Klosterkirche Olsberg-Borbergs Kirchhof

Torsten

erfahrenes Mitglied
Ehem. Klosterkirche - Borbergs Kirchhof
Frühmittelalterliche Wallburg mit jüngerer Kirche

Der bereits 1904/05 ergrabene Gebäudekomplex, früh als Kapelle oder Klause gedeutet, wurde bei den Restaurierungsarbeiten der Jahre 1988 bis 1987 nachuntersucht, da nach den älteren Beschreibungen größere Mauerteile erhalten sein mussten. Das freilegen der zahlreichen Schuttberge erbrachte dann den kompletten Grundriss eines aus mehren Räumen und einem Turm bestehenden Gebäudes.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen dieser erhaltenen Reste waren in mehrfacher Hinsicht von Interesse, denn zum einen war weitaus mehr an älterer Substanz noch vorhanden, als zu erwarten war, zum anderen erlauben zahlreiche Funde eine ausreichend gute Datierung des Gebäudekomplexes.
Ein gewisser Oberlehrer Hartmann hatte bei seiner Grabung kurz nach der Jahundertwende angenommen, dass es sich um eine kleine Kirche gehandelt haben muss, bestehend aus einem Turm, einem zweigeteilten Langhaus und einem langovalen Chor. Hier haben die jüngeren Grabungen zusätzliche Informationen erbracht, die ein Differenzieren zwischen verschiedenen Bauperioden erlaubt. Phase I besteht aus einem kleinen Saal von 15 x 7,5 m, an den sich ein Dreiapsidenchor anschließt. Die Gesamtlänge dieser Kirche beträgt 16 m. In der Bauphase II handelt es sich wiederum um eine Saalkirche, bei der aber an Stelle des Dreiapsidenchores jetzt ein eingezogener, abgeschnürter Rechteckchor gebaut wurde. An der entgegengesetzten Seite entstand ein mächtiger Turm. Der rechteckige Chor hatte eine Länge von 4,0 m und eine Breite von 5,5 m, das Aufgehende erreichte eine Höhe bis zu 1,4 m. Das dazugehörige Langhaus sitzt weitgehend auf den untersten Steinlagen der älteren Anlage auf und erreicht dadurch ähnliche Maße von 15 x 7,5 m. Neu hingegen ist der angesetzte, turmähnliche Anbau von 6,2 m Länge und 7,6 m Breite und ein kleiner, im Süden liegender Anbau von 6,4 m Länge und 5,2 m Breite. Nach längerer Nutzungszeit hat ein Brand, dessen Reste an zahlreichen Stellen angetroffen wurden, die Bauphase III notwendig werden lassen. Sie behält weitgehend den Grundriss des Vorgängers bei und ändert lediglich die Raumaufteilung im Kirchenschiff, wo durch eine eingebrachte Trennmauer zwei Räume von 8,5 bzw. 5,5 m entstanden.Überraschend neu war die Tatsache, dass im Umkreis der kleinen Kirche oder Klause mehrere Bestattungen gefunden wurden. Neben 2 Kopfnischengräbern, von denen eines auf der Längsachse der Kirche lag und daher wohl von besonderer Bedeutung gewesen sein dürfte, befanden sich weitere Bestattungen im südlichen Anbau, aber auch außerhalb des Hauses. Überwiegend gehören sie der Bauphase II an. Der bisher nicht zu deutende Name "Borbergs Kirchhof" hat durch diese 16 Gräber eine Erklärung gefunden.
Erfreulicherweise wurden bei den archäologischen Arbeiten ausreichende Befunde und Funde gemacht, die ein grobes Datieren der Kirche erlaubt. So ist sie auf jeden Fall jünger als die Wallburg, denn man hat Teile des Walles nördlich der Kirche eingeebnet, um diese bauen zu können. Unter den Funden sind eine Glocke, Teile einer Trese und eine eiserne Kette bemerkenswert. Die zahlreiche Keramik erlaubt eine Datierung in das 12. bis 14. Jahrhundert.
(Quelle: Verkehrs- und Heimatverein Brilon e.V.)

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Schön das man sich um solche Ruinen kümmert. Klasse Bilder klatschen- klatschen- klatschen-
 
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