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Elektromotoren: U-Boot, Flak, wo sonst?

Cooki

erfahrenes Mitglied
Ich habe mal eine Frage, ich denke die ist hier im Waffenforum am besten aufgehoben.
Ich bin da einer Sache auf der Spur, die mit Elektromotoren zu tun hat. Es geht darum, welche Industrieunternehmen sich da die größten "kriegswichtigen" Aufträge sichern konnten und warum.

Ein paar Beispiele:
- E-Motor des U-Boots Typ VII, da wurde der gleiche Motor bei vier verschiedenen Herstellern gefertigt (soweit ich erkennen kann, in Lizenz, d.h. nahezu baugleich).
- Stationäre Flakbatterien, Richtmechanismus mit Elektromotoren, zentral gesteuert mit Zieldaten aus Analogrechner.

Abgesehen von Waffentechnik, an welchen stellen waren Elektromotoren noch "kriegswichtig"?
- Im Bergbau: Fördermaschinen, Lüftung/Wetterhaltung
- In Hydrierwerken, U-Verlagerungen: Pumpen, Lüftung

Also meine Frage ist: Welche waren die wichtigsten "kriegesentscheidenden" Einsatzgebiete von Elektromotoren? Fallen Euch abgesehen von den gennannten noch weitere ein? Von welchen Herstellern kamen die Motoren und in welchen Mengen?
Zusätzlich interessieren mich auch verwandte Geräte wie Transformatoren, Umformer.
Auch für jegliche Literaturhinweise bin ich dankbar roll-

Ich habe den Eindruck, daß z.B. in den offiziellen Demontage-Listen der Allierten zwar die Flugzeug- und Stahlindustrie vollständig "abgeräumt" wurde, aber die Elektro-Industrie kaum vorkommt. Das erschwert es aber auch, festzustellen, welche denn die wichtigsten Werke waren, die da besonders weit entwickelte Hochtechnologie produziert haben.
 
Elektromotoren waren damals schon ÜBERALL,von der 300W Handbohrmaschine bis zum 10 Megawatt Walzwerksmotor.

Für besonders Kriegswichtig würde ich die Motoren in der Metallindustrie halten,direkte Dampfkraft und Transmissionsanlagen waren zu der Zeit schon stark rückläufig,neue Werkzeugmaschinen hatten da fast immer schon einen eigenen Elektroantrieb,Pumpen,Gebläse,Kräne sowiso,bei Schwermaschinen wie z.B. Walzstraßen oder Bergwerks Fördermaschinen ging man auch immer mehr zum elektrischen Antrieb über.
Wenn man dann noch den ganzen Rattenschwanz mit betrachtet der da dranhengt,der Strom musste ja auch erzeugt,umgewandelt und verteilt werden...

Anders als Heute gab es nur wenige Großkraftwerke im öffentlichen Netz,dafür gab es endlos viele Kleinkraftwerke,praktisch jede Zeche,jedes Hüttenwerk und jeder größere Industriebetrieb hatte sein eigenes Kraftwerk.

Der Bedarf an Generatoren,Motoren,Trafos,Umformern,Kabeln und Schaltanlagen war also riesig.

Die Hersteller...hmm die mit Abstand Größten waren sicher Siemens und AEG,gab aber auch noch zich zich andere,Kleinere,die mir grade nicht einfallen.

In der Waffentechnik waren Elektromotoren auch an 1000 Stellen zu finden,wenn man Umformer und Kleinmotoren mitzählt,alleine in einem Jagdflieger bestimmt 1 Dutzend Stück,und mit dem Fortschritt in der Elektronik stiegt der Bedarf an Kleinmotoren und Umformern richtung Kriegsende hin immer weiter an.
 
Elektroloks waren auch wichtig. Elektroantriebe auch für Windkanäle und evntl Ultrazentrifugen.
Aber Elektromotoren waren sogar den Alliierten bekannt grins .
Wichtiger wäre Stromerzeugung und Speicherung, da trennt sich die Spreu vom Weizen
 
Bin inzwischen ein Stück weiter. Es war definitiv eine als Kriegsverlagerung/Erweiterung gebaute Elektromotorenfabrik, die ich da beim schleichen gefunden habe. Den Firmennamen, ungefähres Datum seit wann es sie gab, auch Angaben über eingesetzte Fremdarbeiter habe ich, ein Luftbild von Februar 1945 und eine Außenaufnahme von ca 1950 wo sie unbeschädigt aussieht und schon wieder produziert. Was mir noch fehlt sind zeitgenössische Innenaufnahmen oder die genaue Bestätigung, welche Art von Motoren sie alle hergestellt haben. Ich habe mehrere Hinweise. Wahrscheinlich waren es viele verschiedene Anwendungen wie Bastler schreibt. Es gibt noch eine Stelle wo ich nachforschen könnte, aber das ist mal wieder so ein Archiv wo man viel Zeit braucht...
 
Habe neulich mal eine gut erhaltene Flak 8,8 cm, Modell 37 besichtigen können. Da sieht tatsächlich einiges nach elektrischer Ausrüstung aus. Anzeigeinstrumente, einige Kästen in denen Motoren oder sowas sein könnten, sorgfältig geschützte Kabel, und sogar eine Klingel um die Besatzung zu alarmieren. Handkurbeln gab es zwar auch, aber insgesamt ist da viel Zeug dran das ich nicht verstehe... kennt jemand eine Quelle für detaillierte Baupläne mit Erklärung?

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Die Klingel wird die Feuerbereitschaft anzeigen, damit die Mannschaft auf den richtigen Positionen steht, wegen dem "Rückstoßschlitten". Und der Kanonier weiß, das er schießen kann.
 
kbär schrieb:
Ich habe mal eine Frage, ich denke die ist hier im Waffenforum am besten aufgehoben.
Ich bin da einer Sache auf der Spur, die mit Elektromotoren zu tun hat. Es geht darum, welche Industrieunternehmen sich da die größten "kriegswichtigen" Aufträge sichern konnten und warum.

Ich denke mal das sich da die Firmen Siemens, AEG, und evt Piller die dicksten Batzen gesichert haben.

HTH
 
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