Bunker-NRW

Bunker-NRW ist die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns findest du zahlreiche Themen zu Bunkern, U-Verlagerungen, Ruinen, Industrieanlagen, Lostplaces, und vielem mehr.

Franzosenhöhle bei Kreipke

last embrace

erfahrenes Mitglied
Auf einer Tour im Raum Stadtoldendorf entdeckten wir neulich bei dem kleinen Örtchen Kreipke im Wald eine kleine Höhle. Leider finde ich dazu im Internet keine historischen Informationen. Anscheinend nennt man sie Franzosenhöhle.

Bedauerlicherweise war sie mit dicken Gittern versperrt, so daß eine Befahrung leider nicht möglich war. Dennoch sah sie von außen ganz interessant aus, daher möchte ich sie hier doch mal eben zeigen...

Die Ausdehnung der Höhle läßt sich vom Gitter aus schlecht abschätzen, aber es sah schon so aus, als würde es im hinteren und im rechten Bereich noch irgendwo weiter gehen.
 

Anhänge

  • P1070059.JPG
    P1070059.JPG
    208,8 KB · Aufrufe: 218
  • P1070060.JPG
    P1070060.JPG
    216,3 KB · Aufrufe: 218
  • P1070061.JPG
    P1070061.JPG
    256,3 KB · Aufrufe: 218
  • P1070062.JPG
    P1070062.JPG
    225,2 KB · Aufrufe: 218
  • P1070058.JPG
    P1070058.JPG
    277,5 KB · Aufrufe: 218
  • P1070057.JPG
    P1070057.JPG
    376,9 KB · Aufrufe: 218
Ich hab´auch nichts rausgefunden abgesehen davon, dass Kreipke 41 Einwohner hat. Die Gegend dort ist sehr schön.
Makaber war, dass in dem naheliegenden Steinbruch einige Grabsteine entsorgt wurden.
 
Hallo,
mein Name ist Matthias Meyer und ich komme aus Halle bei Bodenwerder. Ich kann euch einiges zu dieser Höhle erzählen. Ich habe als kleines Kind dort vor etwa 35 Jahren zusammen mit einem Freund und Nachbarn gespielt auch in der Höhle, soweit ich weis hatten wir sogar dort auch mal eine Schulwanderung hin.
Es ist leider Richtig das man nicht sehr viel über diese Höhle im Internet findet da diese bereits zwischen 1988 und 1996 geschlossen wurde, das genaue Datum weis ich leider auch nicht. Kreipke ist seit 1973 ein Ortsteil der Gemeinde Halle.

Aber hier erstmal ein paar Fakten:
Der Name Franzosenhöhle geht auf den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) zurück, die Kirchen in Halle und den umliegenden Dörfern bot den jungen Männern keinen ausreichenden Schutz um nicht in den Krieg gegen die Franzosen ziehen zu müssen, so haben sich damals etwa 20-25 junge Männer in der Höhle zum einen vor den anrückenden Franzosen aber auch vor den Herzoglich-Braunschweigischen Truppen versteckt.

Maße der Höhle:
Der Eingang liegt etwa 1,60m tief unter einer Fels und Erdschicht ist nur etwa 0,70m hoch und etwa 3,20m breit, nach etwa 6m verengt sich die Höhle und man kommt in einen Vorraum nach etwa weiteren 4m biegt man rechts ab man ist dann im ersten großen Raum dieser ist etwa 2m hoch und hat die Ausmaße von ca. 5,30m mal 4,70m in diesem Raum befindet sich zudem ein Becken das evtl. als Feuerstelle diente. in östlicher Richtung befindet sich ein zweiter Raum dieser ist nur etwa 1,80m hoch und misst ca. 4,40m mal 3,30m. Vom Hauptraum befindet sich zudem noch im südlichen Bereich ein weiterer kleiner Raum welchen man über eine 1,40m Hohe Stufe überwinden muss. dieser Raum misst nochmal ca. 3,00 mal 1,80m, wie hoch dieser Raum ist weis ich leider nicht.
Das bedeutet das die Höhle insgesamt 18m tief in den Berg geht und ein Gefälle vom Eingang bis zum Ende von etwa 1,80m aufweist.

Hier auch noch einmal ein Grundriss der Höhle:
[thumbnail]https://warttuerme.de/wp-content/uploads/2020/09/Franzosenhoehle.png[/thumbnail]

Als Quelle für die Geschichte und Maßangaben habe ich die Ortschronik von Halle und Tuchtfeld von Ludwig Brockmann (†) aus dem Jahre 2010 hinzugezogen auch das Foto des Grundrisses stammt von dort.

So ich hoffe ich konnte euch ein wenig mehr über diese Höhle zu vermitteln.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Weserbergland
Matthias Meyer
 
  • Like
Reaktionen: Dot
Oben