Bunker-NRW

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Weihnachtsbesuch bei der Familie

Funker

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Keiner der anderen jüngeren Verwandten interessierte sich dafür... so dass ich an Weihnachten mehr oder weniger unvermittelt, alle alten Fotoalben der Familie mitnehmen durfte. Auch das einzige aus dem Krieg, von dessen Existenz ich bisher nichts wußte.

Allerdings sind nur drei Seiten erhalten. Die restlichen wurden herausgetrennt.
- die einleitende Ankündigung "und dann kam der Krieg"
- vier Bilder vom Fronturlaub, beim Spielen mit den Kindern im Garten, datiert Mai 1942
- eine Seite ohne Foto, aber mit einigen Worten, die ich nicht ganz entziffern kann. Es geht um Bilder von Offizieren, vermute ich... kann mir jemand helfen, die wenigen Worte vollständig zu entziffern ?

Bei den Bildern vom Fronturlaub, habe ich die Ausschnitte vergrößert, auf denen die Uniform zu sehen ist.
Meine Vermutung: Waffengattung Heer, Dienstgrad Leutnant ?

DSC_0864.jpg
DSC_0865.jpg
DSC_0866.jpg
DSC_0860.jpg
DSC_0861.jpg
DSC_0862.jpg
 
Angesichts der Adler-Form auf der Schirmmütze des 4. Bildes würde ich mal Luftwaffe vermuten. Kann aber auch nur so wirken, der Adler ist ja leider ein bisschen im Schatten...
Zu den Dienstgraden kann ich leider nicht viel sagen, bisschen unscharf.
 
Luftwaffe kann man definitiv ausschließen.
Kein Vögelchen auf dem Kragenspiegel.
Gibt nur eine Ausnahme, aber für den Reichsmarschall fehlen dem Herrn mindestens 100 Kg.
 
Gibt es noch andere Fotos?
Kragenspiegel ist Heer.
Der "Pickel" auf glattem Schulterstück ist Feldwebel.
Wären "Bahnen" auf dem Schulterstück gestickt dann wäre es ein Oberleutnant.
 
Das sind leider alle Fotos, die ich von der Uniform habe. Es gibt auch keine aus dem Einsatz, der Kaserne oder mit irgendwelchen Kameraden, das macht es schwer, herauszufinden bei welcher Einheit oder Front er war.

Das Mützen-Hoheitszeichen ist eindeutig vom Heer, ebenso die Kragenspiegel und das Hoheitszeichen auf der Brusttasche.
Glaube nicht dass das auf der Schulterklappe ein Feldwebel-oder Oberleutnant-"Pickel" ist, sondern die Kompanie-Nummer, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt noch auf den Schulterstücken stand. Habe mich an folgende Anleitung gehalten:
"WAR DEPARTMENT, WASHINGTON, APRIL 9, 1943., HANDBOOK ON GERMAN ARMY IDENTIFICATION"
http://www.thortrains.net/downloads/germanarmyid1943.pdf


Ich denke der Opa war Leutnant beim Heer. Er hatte studiert, da war einem glaube ich der niedrigste Offiziersrang so gut wie sicher.
Ich habe keine Infos dass er irgend was besonderes war wie Panzertruppe, Luftwaffe oder Marine, das hätte irgendjemand in der Familie mal erwähnt. Die mündliche Info, die ich zu den Fotos bekam, war nur "ja, da ist er dann in Uniform" und "die anderen Bilder in Uniform hat die Oma rausgetan, die wollte sie nicht mehr haben".

Kann jemand die Schrift auf dem 3. Bild entziffern ?
 
Harte Nuss.
Kragenspiegel sagt Offizier, glatte Schulterstücke sagen kein Offizier. ratlos-
Die Beschriftung?
Irgendwas mit Jahrgang 18.
 
Habe ein bißchen weiter recherchiert. Die Bilder geben kaum was her aber ein heller Grundton bei den Schulterstücken / Kragenspiegel könnte auf die Waffenfarbe "weiß" für Infanterie deuten.
Hier eine Feldbluse für einen Leutnant der Infanterie. Ich würde sagen die Übereinstimmung mit den Fotos ist gut genug.
https://veryimportantlot.com/de/lot/view/wehrmacht-geschnte-feldbluse-fr-einen-leutnant-111235

Die wahrscheinlichste Hypothese von der ich ausgehe ist, dass er zu Kriegsbeginn in der 11. Infanteriedivision in Allenstein eingezogen wurde.
Über die Division gibt es wenig online, aber sie scheint nicht so ganz das härteste Schicksal erlitten zu haben. Im Ostfeldzug war sie lange in eher defensiver Position bei Wolchow / südl. Ladogasee und konnte sich am Kriegsende zu 2/3 aus dem Kurland-Kessel nach Holstein retten.
http://www.balsi.de/Weltkrieg/Einheiten/Heer/Divisionen/Infanterie-Divisionen/11-ID-Startseite.htm
Die 1-2 schriftlichen Berichte die nach dem Krieg erschienen sind, antiquarisch zu finden lasse ich erstmal sein, werde vorher nochmal die Verwandschaft befragen.
 
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