Plan A ist gerade gescheitert, wobei die Denkmalschützer bei der Arnsberger Regierung unter Leitung ihres Abteilungsleiters Aßhoff mit in die Kritik geraten sind, weil sie möglicherweise zu spät und bis dahin nur vage zugestanden haben, ein paar der sieben alten Militärblöcke abreißen zu dürfen, damit die Kosten wegen der hohen Instandsetzungen nicht durch die Decke schießen. „Frühzeitig“, nämlich schon in der ersten Jahreshälfte 2011, „haben wir der Stadt Soest angeboten, mit uns über den Denkmalschutz reden zu lassen, explizit über den Abriss der Blöcke 5 und 6“, sagt Aßhoff.
Zudem habe seine Abteilung den Soestern „Hinweise“ gegeben, dass Block 3 (mit der französischen Kapelle und Block 4 mit den Künstlern) nicht ausgefüllt seien und größere Flächen hier leer stünden. Dass am Ende die Ratsmehrheit in Soest wegen der jährlichen Lasten von knapp 300 000 Euro kalte Füße bekommen hat und abgesprungen ist, hält Aßhoff für nachvollziehbar. Wenngleich die Kehrtwende genauso „überraschend“ gekommen sei wie die plötzlichen Mietzuschüsse.
„Wir sind alle gemeinsam davon ausgegangen, dass am Ende eine schwarze Null bei der Stadt Soest herauskommen muss“, so Aßhoff, der bei der Regierung auch noch für die Kommunalaufsicht zuständig ist und schon deshalb weiß: Eine klamme Stadt wie Soest kann sich nur schwerlich weitere Miese leisten. Der Kardinalfehler aus seiner Sicht: Das Projekt ist in Soest nicht zügig genug vorangetrieben worden. Konkret: Die späte „Einsicht“ der Künstler, Mieten von vier Euro (bislang zahlen sie im Schnitt 50 Cent) nicht stemmen zu können, hätte längst früher abgefragt werden müssen – und nicht erst auf der Zielgeraden. Da sei es für ein Gegensteuern und Ändern der Pläne zu spät und der „GAU“ nicht mehr aufzuhalten gewesen.
Zudem habe Soest zu lange das Projekt Kasernensanierung zu einseitig unter wirtschaftlichen As-pekten gesehen und sei erst spät und nach Drängen Arnsbergs auf die Richtung Städtebau eingeschwenkt. Das Wohnviertel nebenan mache das Vorhaben nicht nur perfekt, weil somit keine Brache mehr zurückbleibt, sondern es helfe auch enorm bei der Refinanzierung. Dass Aßhoff und seine Abteilung mit ihren klaren Hinweisen auf mögliche Abrisse von Kasernenblöcken nicht die schnellsten gewesen sind – recht widersprechen will er bei dem Hinweis auch nicht. „Wenn das prägende Eingangstor aus den 30er-Jahren mit den beiden Blöcken 1 und 2 erhalten wird sowie natürlich der Block 3 mit der französischen Kapelle“, lasse sich über die restlichen vier Blöcke auf jeden Fall „reden“, sagt Aßhoff – womöglich auch als Signal an private Investoren. Die hatten vor Jahren schon einmal angeklopft und damals noch die klare Antwort bekommen: Ihr müsst alle sieben Blocks erhalten. Damit war das Interesse schlagartig erloschen. Doch selbst wenn Private hier nun einsteigen: Desaströs bleibt das Förder-Aus für Stadt und Kreis Soest allemal: Die Adam-Kaserne war als „Starterprojekt“ für das Zusammenwachsen der fünf Kreise zwischen Soest und Siegen zum sogenannten Südwestfalen gedacht. „Für Soest ist nun nichts dabei“, sagt Aßhoff. Es dürfte schwer werden, die Menschen hier noch von einer Gemeinsamkeit mit den Sauer- und Siegerländern zu überzeugen. - hs