Bunker-NRW

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..irgendwas auf Schienen..

dejalo

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..ein Gerät auf Schienen, aber wofür wird es eingesetzt? kratz- ratlos-

Heute an einem Bahnhof in Lippetal gesichtet..

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Hallo,

das ist ein [shadow=blue]Oberleitungs-Revisions-Fahrzeug[/shadow] der ehemaligen DR der DDR.

Vorne über dem Führerhaus befindet sich ein Meß-Strom-Abnehmer für die Oberleitung und dahinter eine Hub-Arbeitsbühne für Arbeiten an der Fahrleitung, die man sowohl in der Höhe als auch seitlich bewegen kann.

Wie man im Anschriftenraster sieht, ist dieses Fahrzeug zugelassen und darf bis zum 25.März 2021 auf den Gleisen einer öffentlichen Eisenbahn in D eingesetzt werden.
 
Ist ja auch noch ein "modernes" Fahrzeug...da hat die Bahn erheblich ältere Sachen im Einsatz silly-
 
Alt heißt ja nicht unbedingt schlecht. So fährt fast täglich eine V200 bei uns durch Gelsenkirchen Bismarck und macht keine Macken, während die 185 und 189 doch ab und an ihre Problemchen haben.
 
Schönes Ding daumen-
Aber kann mir eigentlich mal Jemand erklären, warum sich die Deutsche Demokratische Republik (DDR) eine Deutsche Reichsbahn (DR) hielt, die Bundesrepublik Deutschland sich dagegen aber eine Deutsche Bundesbahn hielt. Hätte das Pendant zur Deutschen Bundesbahn in der DDR nicht besser Deutsche Republikbahn heißen müssen? Was war da los? ratlos- kratz-
 
Hallo,


das:
[offtopic]Aber kann mir eigentlich mal Jemand erklären, warum sich die Deutsche Demokratische Republik (DDR) eine Deutsche Reichsbahn (DR) hielt, die Bundesrepublik Deutschland sich dagegen aber eine Deutsche Bundesbahn hielt. Hätte das Pendant zur Deutschen Bundesbahn in der DDR nicht besser Deutsche Republikbahn heißen müssen? Was war da los? ratlos- kratz-[/offtopic]

hat mit Berlin zu tun (gehabt).

Berlin als die Haupstadt des deutschen Reiches wurde ja bei Kriegsende in 4 Sektoren aufgeteilt, wovon 3 den westlichen Allierten und 1 den Russen
unterstand.
Da man aber keine Rechtsverbindliche Beendigung des Krieges hatte, bestand das Deutsche Reich rein rechtlich gesehen fort.
Leider hatten die "noch" 4 Allierten in Jalta abert bereits festgelegt, das für das 4-geteilte Berlin die Russen und damit also die sowjetische Besatzungszone
den Eisenbahnbetrieb für alle 4 Sektoren ausführen sollte.
Was dann zu Streitigkeiten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.
Denn die DDR wollte natürlich gerne die lukrativen Grundstücke und vor allem die Pacht-und Mieteinahmen der umfangreichen Reichsbahnliegenschaften
"einkassieren".
Daher behielt man den Namen Deutsche Reichsbahn für die Staatsbahn der DDR bei.

Was dann in der Folgezeit zu erheblichen Konflikten zwischen den Westallierten und der DDR führte, da die DDR bei allen Liegenschaften,die von DDR-Seite mit Strom-oder Wasser versorgt wurden,diese einstellte, wenn die Miete nicht an die Reichsbahn überwiesen wurde.

Erst mit der Übergabe der S-Bahn 1984 an die Westberliner Stadt wurden dann keine Spielchen mehr getrieben und 1989 endete es ja dann.
 
Die Teilung in Deutsche Bundesbahn "DB" und Deutsche Reichsbahn "DR" wurde am 07. September 1949 durch Anordnung der westlichen Alliierten entgültig beschlossen und per Fernschreiben an die oberste Betriebsleitung bekanntgegeben.

Schon vorher, noch im Mai 1945, wurde durch die Sowjetische Militäradministration (SMAD) in Berlin per Dekret die Wiederaufnahme und DUrchführung des Eisenbahnbetriebes angeordnet. Die Bezeichnung Deutsche Reichsbahn wurde beibehalten. Nch der Gründung der DDR wurde die Verantwortung für den Bahnbetrieb der Staatsführung der DDR übergeben. Über eine Namensänderung wurde nachgedacht, aus teils statusrechtlichen Gründen wurde der Name DR aber beibehalten. Die Diskussion über die Namensgebung wurde von politischer Seite in den späten 50er Jahren unterbunden.

Die Spaltung in DB und DR war bereits im Potsdamer Abkommen vorprogrammiert, die Bahnstrecken ausserhalb der 4 Besatzungszonen gingen an die wiederentstandenen Staaten über, innerhalb der Besatzunszonen regelten den Betrieb die Besatzungsmächte.

Auch in der Beschriftung auf den Bahnfahrzeugen spiegelte sich dsa wieder. So mussten alle Hoheitszeichen von vor 1945 entfernt werden, Personenwagen fuhren, wenn überhaupt umbeschriftet (Farbmangel) mit der Beschriftung DR.
Bei Güterwagen wurde deutlicher nach Eigentümern unterschieden und angeschrieben:

-DR- Brit.-US-Zone für die Eisenbahnen im vereinigten Wirtschaftsbereich, der "Bi-Zone"
-DR- Zone francais für die Bahnen in der französischen Besatzungszone, und
-DR- Sowjet-Zone

Diese Beschriftungen blieben an den Güterwagen teilweise bis in die späten 50er Jahre nach der Gründung der DB erhalten und wurden erst im Zuge einer Generalrevision der Wagen umbeschriftet. Bei der DR entfiel nur der Namenszusatz.

Um das Ganze aber noch etwas komplizierter zu machen, gab es auf dem Gebiet der BRD noch eine weitere Staatsbahn, nämlich die Eisenbahnen des Saarlandes, kurz "SAAR", die wie das Saarland bis zum 01.01.1957 an Frankreich angegliedert waren, um Reparationsleistungen an Frankreich zu leisten. DOch die Saarländer fühlten sich in einer Volksabstimmung im Spätherbst 1956 zur BRD zugehörig, und so wurde das Saarland an die BRD "zurückgegeben".

Soviel zur Teilung in DB und DR.

Grüße, S4Mog
 
Hallo,

da muss ich aber mal einiges gerade rücken:

[offtopic]Die Teilung in Deutsche Bundesbahn "DB" und Deutsche Reichsbahn "DR" wurde am 07. September 1949 durch Anordnung der westlichen Alliierten entgültig beschlossen und per Fernschreiben an die oberste Betriebsleitung bekanntgegeben.[/offtopic]

Da wurde nichts geteilt ,weil das Sondervermögen Deutsche Reichsbahn in allen 4 Besatzungszonen fortbestand.
In der im Mai 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland wurde mit Wirkung zum 07.September 1949 nur die Bezeichnung
in Deutsche Bundesbahn geändert.


Auch das stimmt so nicht
[offtopic]Auch in der Beschriftung auf den Bahnfahrzeugen spiegelte sich dsa wieder. So mussten alle Hoheitszeichen von vor 1945 entfernt werden, Personenwagen fuhren, wenn überhaupt umbeschriftet (Farbmangel) mit der Beschriftung DR[/offtopic]
Bei den Reisezugwagen wurde nur an den mit dem Pleitegeier beschrifteten Wagen dieser entfernt, ansonsten blieben die übrigen Anschriften der Fahrzeuge aber erhalten und zwar aus dem einfachen Grunde, weil diese betriebswichtig sind.
Auf jedem Zuganfangsbahnhof und dort wo Kurswagen oder Zugteile abgesetzt wurden, musste damals nämlich noch der Zugführer in der Wagenliste alle Fahrzeuge erfassen und die sogenannten Bremshunderstel berechnen.

Bei Güterwagen war meistens nur das Kürzel DR zu finden gefolgt von einer sogenannten Gattungsbezeichnung wie zum B. Essen oder Oppeln.
An den Fahrzeugen selber fand man dann noch den Zusatz zu welcher Besatzungszone er gehörte
-Brit.Zone
-US-Zone
sowie ab 1946 auch - Brit-US-Zone für die Bi-Zone

-Franz.Zone
-Sowj.Zone

Besonderheit Saarland:
Im Saarland bestanden von April 1947 bis Januar 1951 die SEB Saarländische Eisenbahnen ,
die dann von Januar 1951 bis Januar 1957 EdS Eisenbahnen des Saarlandes hießen und mit dem Anschluß des Saarlandes an die BRD dann zur DB
kamen.




Hier mal ein Zeitgenössicher Artikel aus dem Jahre 1948
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44419649.html
 
Der Zugführer muss auch heute noch eine Wagenliste erstellen, insofern er diese Aufgabe nicht abgibt.
 
Hallo,

[offtopic]Der Zugführer muss auch heute noch eine Wagenliste erstellen, insofern er diese Aufgabe nicht abgibt.[/offtopic]


Nein, mal abgesehen von der Tatsache, das es Zugführer (Zf) ja kaum noch gibt, da deren Aufgaben auf den Triebfahrzeugführer (Tf) übergegangen sind, braucht man Wagenlisten im Prinzip nur noch in wenigen Fällen.

Denn laut Vorschrift entfällt das Führen der Wagenliste bei
- Zügen, die diese im Führerraumdisplay anzeigen (also die Liste in einem Computersystem erstellt wurde)
- Züge mit Dauerbremszetteln
- Lokzügen
- Zügen aus Nebenbahnfahrzeugen (Skl usw.)
 
Im Güterverkehr sind Wagenlisten Standart, da nur wenige Güterzüge Ganzzüge sind. Nicht umsonst sind Die Wagenluund Bremszettel elementarer Bestandteil der Zwischenprüfungen von Tf und Fdl. Desweiteren hat jeder Zug einen Zugführer, jedoch werden seine Aufgaben meist an den Tf übergeben. Wenn dies nicht der Fall wäre, könnte zum Beispiel der Zug nie Abgefertigt werden, da nur der Zf den Abfahrauftrag geben darf
 
Kennt eigentlich jemand den Bahnhof Oestinghausen? Ok, er existiert nicht mehr, aber ein Denkmal erinnert noch heute an ihn. "1898 ist von der Ruhr-Lippe-Kleinbahnen GmbH eine Kleinbahn mit der Spurbreite von 1000 mm gebaut worden. Sie fuhr auf der Hauptstrecke von Soest in Richtung Hamm über Lippborg. In Oestinghausen war ein viergleisiger Verteilerbahnhof mit Abzweig nach Hovestadt gebaut worden, dessen marodes Bahnhäuschen 2008 abgerissen wurde. Am alten Bahnhof wurde ein kleines Denkmal errichtet. Die Bahn wurde mit dem Spitznamen „Pengel-Anton“ belegt und fuhr zuletzt 1952. Sie trug, wie viele Kleinbahnen in ganz Deutschland, zur Erschließung der ländlichen Region bei." Quelle : Wikipedia
 
Hallo,

von welchem Planeten redest du hier ??? lach-

[offtopic]Im Güterverkehr sind Wagenlisten Standart, da nur wenige Güterzüge Ganzzüge sind.[/offtopic]

Was von den vielen Gleisanschlüssen und damit Einzelwagen-Verkehren übrig geblieben ist, kannst du hier auf dieser Webseite sehen.....nämlich Ruinen und Verfall.Schau dir doch einmal die ganzen Beiträge von Kinematikwagen, Schmunkemüller usw. an .
Überall nur Wüste und Verfall roll-


Dazu:
[offtopic]Wenn dies nicht der Fall wäre, könnte zum Beispiel der Zug nie Abgefertigt werden, da nur der Zf den Abfahrauftrag geben darf[/offtopic]

mal ein Blick in die jetzt ja wieder FAHRDIENSTVORSCHRIFT genannte 408:
Dort gibt es keinen Zf (und auch keine öA) mehr denn in Abschnitt 1 ist der Zugführer aus der Aufzählung der Mitarbeiter, die Tätigkeiten im Bahnbetrieb verrichten, entfallen.
 
Hallo,


[offtopic]Kennt eigentlich jemand den Bahnhof Oestinghausen?[/offtopic]


ja und auch das alte Bahnhofsgebäude noch.Vor 30 jahren konnte man auch noch in weiten Teilen die alten Trassen gut sehen.

Schließlich hatte die RLE mal ein sehr großes Netz an Kleinbahnstrecken dort in Betrieb.

Und wenn man es weiss, findet man auch noch so manches Bahnhofsgebäude,was alelrdinsg heutzutage ganz anders aussieht.

Schau mal hier:
http://haverland-soest.de/?page_id=148
 
@lampenputzer:
zwischen "unbeschriftet" und "umbeschriftet" besteht ein deutlicher Unterschied!
Und die sinnvollen Worte "Hoheitszeichen von vor 1945" sprechen eigentlich deutlich genug für sich, oder?

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
 
Hallo,

dazu:
[offtopic]Und die sinnvollen Worte "Hoheitszeichen von vor 1945"[/offtopic]

möchte ich mal anmerken, das es diese "Zeichen" (nämlich der Pleitegeier) nur zwischen 1937 und 1945 und auch nicht auf allen Fahrzeugen gab.
Denn die Beschriftung von Eisenbahnfahrzeugen war schon recht früh international Harmonisiert worden vom Verband der Eisenbahnen (UIC).

Gerade im Güterwagenbereich fand man noch Mitte der 1950er-Jahre Wagen mit Beschriftungen der Länderbahnzeit (also vor dem 1.Wk).
Denn im Frachtgutverkehr waren viele Güterwagen oft jahrelang im Ausland unterwegs,bis sie wieder in Deutschland eintrafen.
 
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