Der Bunker gehört zur Bochumer Str. /Ecke Trantenrother Weg und ist seit ewigen Zeiten teil verfüllt .Buddeln könnt ihr euch ersparen.
Geländeaushub damals ca 195 m².
Der vordere Eingang Ecke Hermannstraße wurde um 2002 /2003 herum abgerissen
Bunker wurde auch dort erbaut und bezahlt von der Glasfabrik Müllensiefen und hat keine Verbindung zu dem Nachbarhaus .
Warum hat Müllensiefen diverse Bunker aus Privatmitteln erbaut :
Weil dort die Firmenwohnungen lagen seiner Mitarbeiter, ca 470 m Fußweg zum hinteren Firmentor
Die Familie ist sehr sozial umgegangen mit ihren Mitarbeitern.
Auszug aus der Firmenchronik "FIRMA GEBR. MÜLLENSIEFEN; GLASFABRIK CRENGELDANZ WITTEN 1825-1925" die sich auf den Ersten Weltkrieg bezieht.
Zitat:
Besonders große Schwierigkeiten, ja, eine ernstliche Gefahr für die Fortführung des Betriebes brachten die mit der Eisenbahnverkehrsregelung und der Kohlenrationierung zusammenhängenden Maßnahmen der Regierung. Nachdem zu den vorhandenen eigenen Eisenbahnwagen 12 neue hinzugekommen waren für den Pendelverkehr zwischen Zeche und Glasfabrik, wurde, um die immer größer werdenden Schwierigkeiten und Störungen in der Eisenbahnzustellung zu vermeiden, mit der ungefähr 20 km entfernt liegenden Zeche „Mont Cenis" bei Sodingen vereinbart, die Kohlen mit der Straßenbahn zu befördern.
An Schacht 1 wurde auf Kosten der Glasfabrik eine Bunkeranlage, sowie ein Anschlussgleis an die bestehende Straßenbahn geschaffen und ebenso ein Abzweig von der Straßenbahn in die Fabrik hineingeführt, wo vermittelst einer neugeschaffenen hochliegenden Abladebrücke die elektrischen Selbstentladewagen ihren Inhalt sofort in die Hüttenwagen bzw. Kohlenläger entsandten.
Nicht nur die Kohlenversorgung der Glasfabrik, sondern auch die einer ganzen Reihe von Wittener und Annener Werken wurde dadurch sichergestellt, und zugleich eine höchsterwünschte Entlastung der Eisenbahn erreicht.
Die energische und weitschauende Leitung der Glasfabrik hat dadurch unzweifelhaft der Wittener Industrie einen nicht zu unterschätzenden Dienst in selbstlosester Weise geleistet.
Dazu gibt es weiterführende Literatur,leider ist das Buch nur noch an einer Stelle zu bekommen, da vergriffen.
Weiteres kann man dem Buch entnehmen von Wolfgang R. Reimann
"Straßenbahn und Güterverkehr zwischen Rhein, Ruhr und Wupper,Berlin 2004“
Dort findet sich eine ausführliche Beschreibung des Kohlen und Güterverkehrs im Bereich der (meterspurigen) Straßenbahnen im mittleren Ruhrgebiet:
Herne - Sodingen - Castrop, Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen und Westfälischen Straßenbahn inkl. einer Karte der Gleisanschlüsse in Witten.
Gegenüber der alten Einfahrt zum Werk liegt ja der alte Betriebshof der Straßenbahnen und Busse.
Zitat Route Industriekultur:
„Zur Eröffnung der Straßenbahnlinie Bommern-Langendreer am 5.Jan 1899,mit der die Straßenbahngeschichte Wittens ihren Anfang nahm,errichte die Märkische Straßenbahngesellschaft,einen Betriebshof mit einem Kesselhaus,einem Maschinenhaus,einem Kühlturm und der Wagenhalle .
In den ersten Jahren des 20.Jahrhunderts wurde das Depot mehrfach umgebaut und erweitert,so 1908 um einen Wasch und Mannschaftsraum.“
Die heute anderweitig genutzten Hallen für die Busse wurden allerdings erst in den 50er Jahren dort erbaut, dabei wurden auch das alte Straßenbahndepot und die Schutzräume abgerissen
Die Werkssiedlung aus 38 Gebäuden im bergischen Stil erbaut (1913) befinden sich direkt neben dem Werksgelände von Müllensiefen vor dem Müllensiefenring, an der Detagstraße und Schottstraße.
Auch später im WK 2 wurde von Müllensiefen Firmenmaterial und Leute zum Bau von weiteren Bunkern zur Verfügung gestellt.
Heute leider keiner mehr von vorhanden.
Wer weiteres zu der Familie lesen will, es gibt dazu einen Beitrag von mir unter
https://www.bunker-nrw.de/forum/viewtopic.php?f=11&t=9268