Bunker-NRW

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Luftschutz Stollen unter Dortmund

Ich hörte mal das die Stollen / Gänge bis nach Huckarde rein reichen sollen.
Hab das mal durch einen bekannten Ausbilder bei der Ausserbetrieblichen Ausbildungsstätte erzählt bekommen.
Das war aber Ende der 90er anfang der 2000 Jahre.

Ob das alles stimmt kann ich aber leider nicht belegen, ist halt nur hören sagen.
 
Da ist was dran. Aber nach meinem Kenntnisstand ist wohl nicht direkt Huckarder, sondern die Huckarder Straße gemeint.
Es existiert(e) zu dem Thema mal ein Bericht im Netz, dass Kriegsgefangene von der Huckarder Str. durch einen Tunnel von ihrer Unterkunft zur Arbeitsstätte Union täglich hin und zurück geführt wurden.
 
... hab den Artikel wieder gefunden:

Nur ein paar hundert Meter vom Verwaltungsgebäude der Dortmund-Hörder Hüt-
tenverein AG (seit den 1950er Jahren: Dortmund-Hörder Hüttenunion) an der
Rheinischen Straße entfernt, befand sich an der Huckarder Straße vom 2. Oktober
1944 bis Mitte März 1945 das KZ–Außenlager Buchenwald für weibliche Häftlinge.
In dem Lager lebten zwischen 400 und 650 (in anderen Berichten: 745) Mädchen und junge Frauen, vorwiegend Russinnen und Polinnen, aber auch Deutsche und
Angehörige anderer Nationalitäten, unter ihnen viele Jüdinnen. Sie gehörten zur
„letzten Reserve“ an Arbeitssklaven, die das NS-Regime für die Rüstungsindustrie
mobilisierte.
Die Gefangenen im Alter von 13 Jahren bis Anfang 20 mussten in der Munitions-
produktion täglich zwölf Stunden Schwerstarbeit leisten. Dazu wurden sie früh-
morgens durch einen zum Teil noch heute vorhandenen unterirdischen Gang vom
Lager in die Geschossfabrik und abends auf dem gleichen Weg wieder zurück ge-
bracht,
soass sie die Außenwelt nur durch die vergitterten Fenster wahrnehmen
konnten. ....

Quelle: https://www.google.com/url?sa=t&sou...AQFnoECA4QAQ&usg=AOvVaw2XlsWpVjwDZNlSMrULxwlR

Die Beschreibung " zum Teil noch vorhandener unterirdischer Gang" klingt ganz interessant. Wenn da täglich mehrere Hundert Personen durchgingen, kann der Gang ja nicht gerade klein gewesen sein.
 
Der Weg von dem Gebäude wo die Mädchen untergebracht waren bis zur Produktionshalle war aber auch kurz.
In dem Gebäude waren auch Sozialräume,vieleicht gab es dort deswegen eh einen Fussgängertunnel in die Halle...wenn zwischen Halle und Verwaltung Bahngleise waren würde ich fast darauf wetten.

Sonst wird es wohl ein Kabelkanal gewesen sein.

Weiteren Ls würde ich im näheren Umfeld davon nicht erwarten,da das nicht gerade kleine Gebäude den zich Dräger Armaturen nach mit einen richtig großen Ls Keller ausgestattet ist.

Paar 100m die Huckarder Str. weiter rauf,dürfte es mit einiger Sicherheit einen Eingang zur "kleinen Tiefstollenanlage" auf dem Gelände gegeben haben.
...die --eventuell,Spekulation-- mit der 2. Stollenanlage an der Rheinischen verbunden war kratz-

...der ebenfalls eine Verbindung zum eigendlichen Ts nachgesagt wird kratz- kratz-

Sind jedenfalls so einige Dinge,die dort in auffälliger räumlicher Nähe existieren... kratz-
 
Leider sind manche Artikel auch wieder dazu Legenden hervorzubringen. Ruhr24 schreibt von den noch heute sichtbaren Bundereingängen und hat ein Bild vom Rombergpark drin. Das ist doch der Eiskeller... oder weiß Jemand mehr :-)
 
"An vielen Stellen von Dortmund gibt es noch Hinweise auf Bunkeranlagen, wie hier im Rombergpark."

Das ist die Bildunterschrift. Steht somit nicht im Zusammenhang mit dem Tiefstollen.

Aber du hast Recht, ein Bunker war das nicht.
 
https://www.wirindortmund.de/hombruch/der-eiskeller-ein-architektonisches-symbol-fuer-den-klimawandel-von-dr-guenter-spranke-111290
 
Ist ein Eiskeller, sieht man schon bei einem flüchtigen Blick hinein.

Wir hatten einen Hinweis auf einen Zugang bei/im Bereich Yorckstraße.
Wie wir im Stadtarchiv herausfanden, war nebenan, westlich Sunderstraße, südlich Mallinckrodstraße, ein recht großer Stollenbunker in einer Halde.
Auf dem Gelände sind heute MB, K&N und DHL, damals war es, glaube ich, eine Waggonfabrik. Es war ein Werksbunker mit Zivilschutzteil für Anwohner.

Übrigens wurde Bunker-NRW vor ca. 2/3 Jahren von Tatort DO Kommissar Jörg Hartmann zum Thema Tiefstollen DO angesprochen.
Wir gingen mit ihm oberirdisch einige Teile ab und gaben viele Infos, ala:
Könnte man dort eine Leiche verstecken?
Wenn ja, wie?
Gibt es dort Handyempfang?, Wenn ja, wo?
Funkempfang?
Zugänge?
Es ging darum, einerseits keine tiefgehenden Tips zu geben und trotzdem nichts zu schreiben/drehen, was dort völlig unmöglich ist und bei uns "Stirnklatscher" verursachen würde.
War schon lustig, mit jemandem durch Dortmund zu gehen, den jeder kannte- außer mir, der seit langer Zeit nicht mehr fernsieht.
Es grüßte wirklich jeder und an der Bierhalle Körnerplatz hätten die Biertrinker dort ihn bis zum Morgen eingeladen.
Ein sehr netter Kerl! War ein schöner Abend.
Und den Tatort werde ich mir ansehen!
 
Wo PGR156 hier gerade die Bierhalle Körnerplatz erwähnt besser gesagt die Bergmann-Bier-Halle - es gibt dort ja zwei Abgänge - der recht Abgang ist fürs WC - der linke Abgang ist "sehr gut" verschlossen worden und ich weiß, dass bereits darüber spkuliert wurde, ob sich dort ein Abgang zum Tiefstollen verbergen könnte. Gibt es da eigentlich neue Erkenntnisse oder kann es ausgeschlossen werden ?
 
Von unten betrachtet kann man zumindest ausschliessen das es dort noch irgendeine Form von gangbarem Abgang giebt... :wink:
 
Stimmt.
Ursprünglich war der dortige Doppelzugang nicht nur für Anwohner und Passanten, sondern noch für eine nebenstehende Schule, wenn ich das richtig erinnere, von daher zwei Zugänge und unten war die Zwischenetage vorgesehen.
 
Also heißt das, der Abgang der Bergmann Bier Trinkhalle war nie fertig, da die Zwischendecke in dem Bereich des Stollens fehlte oder gab es einen fertigen Abgang und der wurde zugemauert / abgebrochen ? Wie muss ich mir das vorstellen, was man dort vom Stollen aus in Richtung Trinkhalle sieht ?
 
NöNö, der Doppelzugang war schon fertig, nur halt die Zwischendecken am Körnerplatz und vor dem Hauptbahnhof nicht.
Die Trinkhalle gabs damals natürlich noch nicht. Es war eine Brachfläche, wie auch etwas östlich für die Feuerwehr ggü. der heutigen Thier-Galerie (zubetoniert). Brachflächen für Zugänge waren vorteilhaft, so konnten keine Trümmer den Zugang blockieren.
Die letzten paar Dutzend Meter bekamen dann teilweise Splitterschutzwände oder führten rampenartig etwas nach unten. So interpretiere ich jedenfalls die Lubis von einigen Zugängen.
 
Bastler schrieb:
Der Weg von dem Gebäude wo die Mädchen untergebracht waren bis zur Produktionshalle war aber auch kurz.
In dem Gebäude waren auch Sozialräume,vieleicht gab es dort deswegen eh einen Fussgängertunnel in die Halle...wenn zwischen Halle und Verwaltung Bahngleise waren würde ich fast darauf wetten.

[...]

Paar 100m die Huckarder Str. weiter rauf,dürfte es mit einiger Sicherheit einen Eingang zur "kleinen Tiefstollenanlage" auf dem Gelände gegeben haben.
...die --eventuell,Spekulation-- mit der 2. Stollenanlage an der Rheinischen verbunden war kratz-

...der ebenfalls eine Verbindung zum eigendlichen Ts nachgesagt wird kratz- kratz-

Sind jedenfalls so einige Dinge,die dort in auffälliger räumlicher Nähe existieren... kratz-

Die Geschossfabrik war, gegenüber anderen Annahmen, auf der anderen Seite der Bahn, es war die spätere Lehrwerkstatt der Union Brückenbau. Somit macht es Sinn, dass ein Tunnel vom Lager Huckarder Str. (heute Höhe letzte Halle Dachser bis über die Heinrich-August-Schulte-Straße auf dem Parkplatz; auf den Luftbildern von 1952 kann man die Fundamente noch gut sehen) unter den Gleisen bis zur GF gegangen ist. Die Aufarbeitung der alten Bahnanlage läuft grade und es werden Probebohrungen gemacht. Ich denke, die werden den finden, wenn er noch vorhanden ist.

Der Stollen unter bzw. neben der Rheinischen Straße hatte keinen Zugang nach Norden, die Ausläufer gingen in der Länge bis kurz vor das Emscherschlösschen, es gab insgesamt 3. Die wurden mit P3 eliminiert. Er hatte einen Zugang zum Seilbahntunnel, aber auch dieser wurde eliminiert beim Bau der Tankstelle und der Bereich verfüllt. Es gab einen Plan, die Stollen mit der großen Dortmunder Anlage zu verbinde, ungefähr in Höhe des Beruflichen Trainingszentrums, da auf der Wiese vorm Gebäude. Aber er wurde nie verwirklicht! Der Stollen ist an den entscheidenden Stellen verfüllt, selbst wenn es noch Bereiche gibt, die unverfüllt sind, ist ein reinkommen unmöglich. Auch aufgrund seiner Tiefe von knapp 16 m unter der Erde sollte er mangels Pumpen unter Wasser stehen. Ich kenne auch die ganzen Mythen über den noch vorhandenen, versteckten Eingang. Aber es gibt ihn nicht, leider.
 
PGR 156 schrieb:
[...]

Wir hatten einen Hinweis auf einen Zugang bei/im Bereich Yorckstraße.
Wie wir im Stadtarchiv herausfanden, war nebenan, westlich Sunderstraße, südlich Mallinckrodstraße, ein recht großer Stollenbunker in einer Halde.
Auf dem Gelände sind heute MB, K&N und DHL, damals war es, glaube ich, eine Waggonfabrik. Es war ein Werksbunker mit Zivilschutzteil für Anwohner.

[...[

Der, den du meinst, ist platt gemacht worden beim Bau der Thyssenkrupp-Hallen. Er war in der Schlackenhalde, auf den Luftbildern von 1990 kann man die beiden Tunnelmünder erkennen, teilweise ist das schon eliminiert, da er ein Rechteck gebildet hatte.

Ein Luftschutz daneben existiert m. W. nach noch, aber alle Eingänge sind versiegelt, verfüllt und "vergessen". Ich habe gehört, dass es bis noch vor nicht allzu langer Zeit einen Zugang gegeben hat am Sunderweg in Höhe der EDG, irgendwo da. Aber auch dieser ist nicht mehr da. Dieses "wir brauch das nicht mehr, mach zu" denken der letzten 20-30 Jahre ist ätzend. Heute janken sie nach jedem Luftschutz, falls der böse Russe bombt. Zurück, dieser Luftschutz war riesig, für 450-500 Menschen konstruiert bei 3 m³/Person, mehrere Eingänge, ging, grob gesagt, von der Brückenbauhalle (Anfang Westfaliastr.) bis zur Mallinkrodtstr. (Nord-Süd) und vom Sunderweg bis zu den Hallen der EDG an der Dechenstraße, ein riesiges Rechteck, mit drei durchgehenden Gängen in Nord-Süd-Richtung und diversen Verbindungsstollen in Ost-West-Richtung.
 
@syriana: Danke für die weitergehenden Infos. Wir hatten den Plan im Archiv gesehen.
Die dortige Firma wollte die Verwahrung des Bunkers der Stadt DO aufs Auge drücken. Wäre ja ein Zivilschutzbunker gewesen.
Ein Beamter entdeckte aber drinnen Aufschriften, die auf Werksluftschutz schließen ließen, und die Stadt übernimmt die Kosten nicht.
Wenn von einem großen Stollen-Bunker im NW Dortmunds die Rede ist, kann also auch dieser Bunker gemeint sein.
Ebenso könnte das mit dem Stollen Südstadt passieren, zumal dieser in mindestens gleicher Tiefe und Bauart wie der TS unter den Straßen in der Südstadt liegt.
Von den Ausmaßen her sollte er deutlich mehr als ein paar hundert Leuten Schutz geboten haben. Ich meine, auf den Plänen stand was von 2- oder 3000.
 
Ich war ob der Größe auch verwundert, wie viele da nur reingehen sollten. Aber die Pläne sind auch nicht immer 100%ig lesbar bzw. zuzuordnen, so dass ich deine Anzahl unterstützen würde.

Und ich bin der festen Überzeugung, dass der Tunnel nahezu unversehrt noch vorhanden ist. Nur der/die Eingänge sind futsch.
 
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