verloren
erfahrenes Mitglied
1913 wurde dieses ehemalige Kloster der Franziskaner erbaut. Das Gebäude diente unter anderem der Pflege von bedürftigen Männern.
Die Nationalsozialisten richteten in Hostert die "Kinderfachabteilung Waldniel" ein. Hier wurden mindestens 30 Kinder im Zuge des Euthanasieprogramms ermordet.
Ein Auszug aus: http://www.waldniel-hostert.de/geschichte.html
"In Waldniel-Hostert wurde zu diesem Zweck das ehemalige „Schutzengelhaus“ der Franziskaner zu einer solchen Einrichtung mit 200 Betten umgebaut. Hier war zunächst Dr. Georg Renno, Arzt aus der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz in Niederösterreich, tätig. Dort hatte er die Patienten "begutachtetet", die anschließend mit Kohlenmonoxyd vergast wurden.
In Waldniel bat er am 23.2.1942 die Leitung in Süchteln, die Pflegerin D. zurückzuversetzen, weil sie passiven Widerstand leisten und das übrige Personal aufhetzen würde. Dr. Renno schrieb: „Auf Grund einer Äußerung ... ist anzunehmen, dass D. über die in der Kinderabteilung durchzuführenden Aufgaben im Bilde ist. Trotzdem und trotz der Tatsache, dass sie seit längerer Zeit Parteigenossin ist, hat sie sich gegen die hier durchzuführenden Maßnahmen in direkt feindseliger Weise geäußert, indem sie im Verlauf des erwähnten Gespräches befriedigt erklärte, dass Herr von Galen (Bischof von Münster, Hirtenbrief 1941) das Volk diesbezüglich aufgeklärt habe.“
Zum 1. Oktober 1942 wurde Hermann Wesse als Arzt angestellt. 1948 gab dieser vor dem Schwurgericht Düsseldorf zu, in den neun Monaten seiner Tätigkeit in Hostert mit Hilfe von zwei Krankenschwestern dreißig behinderte Kinder durch die Gabe des Schlafmittels Luminal getötet zu haben.
Der Arzt erklärte, er habe, wie vom Reichsausschuss in Berlin vorgeschrieben, die einzelnen Kinder untersucht, den Befund niedergelegt und am Schluss eine für den Reichsausschuss verwertbare Diagnose angefügt, z.B.: „Das Kind leidet an angeborenem Schwachsinn (oder an hirnorganischem Leiden mit Schwachsinn) im Grade einer Idiotie.“ Bei Fällen eines Schwachsinns schweren Grades schrieb er: „Das Kind ist nicht bildungsfähig“. Dies war das Todesurteil für das betreffende Kind in der Fachabteilung. Denn aufgrund dieser Beurteilung erteilte dann der Reichsausschuss die Weisung: „Das Kind ist der Therapie zuzuführen und Sie haben uns von dem Ergebnis in Kenntnis zu setzen.“
Die zur Tötung bestimmten Kinder und Jugendlichen bekamen zunächst jeweils drei bis fünf Luminal-Tabletten. Sie schliefen dadurch ein, bekamen unmittelbar nach dem Erwachen jedoch wieder die gleiche Dosis Luminal.Schließlich wurden sie bewusstlos, bekamen Atemnot, begannen zu röcheln und verstarben unter Schleimaustritt aus Mund und Nase, nach drei bis acht Tagen je nach Konstitution. "
Ab 1953 wurde das Gelände vom Bund an die Briten vermietet, die nach diversen Umbauten das Gelände als Hospital und Schule nutzten.
Wer über die gesamte Historie von Hostert noch mehr wissen will, dem sei oben genannter Link ans Herz gelegt.
Hier einige Bilder, die ich von aussen gemacht habe.
Dies ist die frei zugängliche Gedenkstätte auf dem Anstaltsfriedhof.
Der jetzige Besitzer will das Gebäude schon seit Jahren vergeblich verkaufen - was bei dieser Geschichte nicht ganz einfach sein dürfte.
Daher verfällt das Gelände immer mehr und es tauchen immer wieder Berichte auf, von Leuten die ungefragt das Gelände betreten ( und wie in Hohensyburg Geister sehen... ).
Auf Anfrage an den Besitzer ob das Gelände zu besichtigen sei, verlangte dieser 100€ (!!!). Das war es mir nun wirklich nicht wert, und so gibt es hier leider nur Bilder von aussen.
Da es aber ausreichend Bilder im Netz gibt will ich nicht unerlaubt das Gelände betreten, zumal das gesamte Gelände rundherum mit Wohnhäusern bebaut ist und nur meine Anwesenheit am Zaun schon aus allen Ecken neugierige Blicke hinter Vorhängen auf mich zog. Habe mich lange nicht mehr so beobachtet gefühlt. Ich glaube die haben nur gewartet, das ich dort rein gehe um die grün-weissen bald blauen zu rufen.
Wer die Kontaktdaten des Besitzers von mir haben möchte, um es selbst zu versuchen kann Sie per PM von mir bekommen.
Ich möchte nochmal auf die Homepage http://www.waldniel-hostert.de hinweisen für jegliche weiterführende Informationen. Eine wirklich tolle Site.
Die Nationalsozialisten richteten in Hostert die "Kinderfachabteilung Waldniel" ein. Hier wurden mindestens 30 Kinder im Zuge des Euthanasieprogramms ermordet.
Ein Auszug aus: http://www.waldniel-hostert.de/geschichte.html
"In Waldniel-Hostert wurde zu diesem Zweck das ehemalige „Schutzengelhaus“ der Franziskaner zu einer solchen Einrichtung mit 200 Betten umgebaut. Hier war zunächst Dr. Georg Renno, Arzt aus der Tötungsanstalt Hartheim bei Linz in Niederösterreich, tätig. Dort hatte er die Patienten "begutachtetet", die anschließend mit Kohlenmonoxyd vergast wurden.
In Waldniel bat er am 23.2.1942 die Leitung in Süchteln, die Pflegerin D. zurückzuversetzen, weil sie passiven Widerstand leisten und das übrige Personal aufhetzen würde. Dr. Renno schrieb: „Auf Grund einer Äußerung ... ist anzunehmen, dass D. über die in der Kinderabteilung durchzuführenden Aufgaben im Bilde ist. Trotzdem und trotz der Tatsache, dass sie seit längerer Zeit Parteigenossin ist, hat sie sich gegen die hier durchzuführenden Maßnahmen in direkt feindseliger Weise geäußert, indem sie im Verlauf des erwähnten Gespräches befriedigt erklärte, dass Herr von Galen (Bischof von Münster, Hirtenbrief 1941) das Volk diesbezüglich aufgeklärt habe.“
Zum 1. Oktober 1942 wurde Hermann Wesse als Arzt angestellt. 1948 gab dieser vor dem Schwurgericht Düsseldorf zu, in den neun Monaten seiner Tätigkeit in Hostert mit Hilfe von zwei Krankenschwestern dreißig behinderte Kinder durch die Gabe des Schlafmittels Luminal getötet zu haben.
Der Arzt erklärte, er habe, wie vom Reichsausschuss in Berlin vorgeschrieben, die einzelnen Kinder untersucht, den Befund niedergelegt und am Schluss eine für den Reichsausschuss verwertbare Diagnose angefügt, z.B.: „Das Kind leidet an angeborenem Schwachsinn (oder an hirnorganischem Leiden mit Schwachsinn) im Grade einer Idiotie.“ Bei Fällen eines Schwachsinns schweren Grades schrieb er: „Das Kind ist nicht bildungsfähig“. Dies war das Todesurteil für das betreffende Kind in der Fachabteilung. Denn aufgrund dieser Beurteilung erteilte dann der Reichsausschuss die Weisung: „Das Kind ist der Therapie zuzuführen und Sie haben uns von dem Ergebnis in Kenntnis zu setzen.“
Die zur Tötung bestimmten Kinder und Jugendlichen bekamen zunächst jeweils drei bis fünf Luminal-Tabletten. Sie schliefen dadurch ein, bekamen unmittelbar nach dem Erwachen jedoch wieder die gleiche Dosis Luminal.Schließlich wurden sie bewusstlos, bekamen Atemnot, begannen zu röcheln und verstarben unter Schleimaustritt aus Mund und Nase, nach drei bis acht Tagen je nach Konstitution. "
Ab 1953 wurde das Gelände vom Bund an die Briten vermietet, die nach diversen Umbauten das Gelände als Hospital und Schule nutzten.
Wer über die gesamte Historie von Hostert noch mehr wissen will, dem sei oben genannter Link ans Herz gelegt.
Hier einige Bilder, die ich von aussen gemacht habe.
Dies ist die frei zugängliche Gedenkstätte auf dem Anstaltsfriedhof.
Der jetzige Besitzer will das Gebäude schon seit Jahren vergeblich verkaufen - was bei dieser Geschichte nicht ganz einfach sein dürfte.
Daher verfällt das Gelände immer mehr und es tauchen immer wieder Berichte auf, von Leuten die ungefragt das Gelände betreten ( und wie in Hohensyburg Geister sehen... ).
Auf Anfrage an den Besitzer ob das Gelände zu besichtigen sei, verlangte dieser 100€ (!!!). Das war es mir nun wirklich nicht wert, und so gibt es hier leider nur Bilder von aussen.
Da es aber ausreichend Bilder im Netz gibt will ich nicht unerlaubt das Gelände betreten, zumal das gesamte Gelände rundherum mit Wohnhäusern bebaut ist und nur meine Anwesenheit am Zaun schon aus allen Ecken neugierige Blicke hinter Vorhängen auf mich zog. Habe mich lange nicht mehr so beobachtet gefühlt. Ich glaube die haben nur gewartet, das ich dort rein gehe um die grün-weissen bald blauen zu rufen.
Wer die Kontaktdaten des Besitzers von mir haben möchte, um es selbst zu versuchen kann Sie per PM von mir bekommen.
Ich möchte nochmal auf die Homepage http://www.waldniel-hostert.de hinweisen für jegliche weiterführende Informationen. Eine wirklich tolle Site.