Das was der Bastler sagt, würde ich auch so unterschreiben. Aber ob man "konkretes Opfer wird", das hängt halt immer von diversen Faktoren ab, bei denen man nicht unbedingt über jeden davon die Kontrolle hat.
Habe ich ja schon in meinem Post weiter oben geschrieben. Ich war zwar normal groß, aber stark untergewichtig (=Gene), meine beiden Brüder waren genau so schmal. Dazu eine Brille, weil ich schon frühzeitig kurzsichtig war (ebenfalls die Gene, danke Mama). In der Kombi kannste dir gleich ein Schild auf den Rücken kleben. Ich hatte zwar nie Bock auf Schlägereien, aber es gab doch schon mal Situationen mit Typen, die auch nicht breiter waren als ich und wo ich schon gern mal draufgehauen hätte, es aber wegen dieser dämlichen Brille vermieden habe. Wir waren halt arm und ich wollte nicht mein wichtiges Sehuntensil für irgendein dahergelaufenes A...loch aufs Spiel setzen.
Sagte ich arm? Ja ... eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern. Die ist mit uns, als ich noch kleiner war, von unserem Vater in einer Nacht- und Nebelaktion geflüchtet, weil er gewalttätig wurde; kurz danach die Scheidung. Warum ich das erwähne? Weil ich dadurch ohne Vater(-figur) aufgewachsen bin, was ein weiterer Faktor ist. Denn ein Vater wird dir wohl öfter mal sagen oder zeigen, wie du dich wehrst und grundsätzlich versuchen, ein wenig Härte in die Jungs zu kriegen. Denke ich mal - ich hatte ja nie einen

Von meiner Mutter war das nicht zu erwarten, die hatte eh schon alle Hände voll zu tun um uns Blagen durchzukriegen.
Mit dem von
joschh erwähnten Zusammenhalt im Ruhrpott damals, und ob das in Köln nicht so war, das kann ich weder bestätigen noch dementieren. Wahrscheinlich war es einfach in meiner persönlichen "Bubble" nicht so. Ich war auf einer sehr großen Gesamtschule mit über tausend Schülern. Viele meiner Mitschüler kamen aus anderen Vierteln und sind nach der Schule direkt mit Bus oder Bahn nach Hause gefahren, während eher wenige (wie ich) zu Fuß nach Hause gingen, daher hat sich in meinem Fall auch keine lokale Clique gebildet, die vielleicht etwas Schutz geboten hätte. Ich war eh mehr der introvertierte Einzelgänger. Noch ein Faktor.
Nur, dass ihr das richtig versteht - ich will mich hier nicht als das große arme Opfer hochstilisieren, das jeden Tag auf die Fresse bekommen hätte. Das waren vielleicht etwas mehr als ein Dutzend Vorfälle im Verlauf von mehreren Jahren. Und als ich volljährig wurde und mir einen Bart wachsen ließ, hörte das auch recht schnell auf. Ich denke mal, ab einem gewissen Alter wächst man aus dem "Beuteschema" solcher Typen langsam heraus. Ich selbst hatte schon, bis auf ein paar kleinere Lappalien, seit locker 20 Jahren keinen Stress mehr mit irgendwelchen fremden Honks. Dadurch dass ich damals so dünn war, habe ich heute "Normalgewicht", während meine Altersgenossen oftmals einige Kilos zuviel auf den Rippen haben. Aber ich schweife etwas ab.
Was ich noch sagen wollte ... nicht dass jetzt jemand denkt, ich hasste wegen meiner Erlebnisse in der Jugend alle Menschen aus diesem Kulturkreis. Mitnichten. Ich hatte schon viele türkische Arbeitskollegen, mit denen ich mich blendend verstand/verstehe. Ich wohne auch immer noch in einem Stadtteil (einem anderen als damals) mit recht hohem Ausländeranteil und habe hier keine Probleme. Die meisten sind mir relativ latte, wir leben halt leider aneinander vorbei, da viele von denen in ihren Parallelgesellschaften stecken. Aber die jüngeren Vertreter gehen mir dann doch auf den Zeiger, wenn ich die manchmal in ihren (Talahon-)Grüppchen mit dem typischen "Wallah Alter, isch schwör" - "Ey laber doch nisch" - "Komm, lass Meckes"-Jargon sehe/höre, diese sprachliche Verrohtheit, diese Schmalspur-Grammatik, bar jeglicher sprachlicher Finesse ... da werde ich direkt wieder an die Typen aus meiner Jugend erinnert. Man könnte jetzt dagegenhalten, dass die "biodeutschen" Jugendlichen teilweise auch schon so reden. Kann schon sein. Nur sehe ich die aufgrund der demografischen Entwicklung in meiner Gegend eher selten
