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Verneausouterrain oder von französischen Spalten und Höhlen

Erstklassige Fotos und interessanter Bericht daumen-
Ich hätte mal eine technische Frage: Wie viele Blitze benutzt du meistens? Mehr als 2?
 
Hi,
schön daß Dir die Bilder gefallen. Ich habe meistens drei Blitze mit. Bei den letzten drei Bilder hatte ich aus Gewichtsgründen nur zwei mit.
Ich benutze drei alte Nikon SB28 mit Fernauslöser.
Jonathan.
 
... da es in der Ecke um Deservillers einige Tage recht trocken war, beschloss ich spontan nochmal nach Frankreich zu fahren. Ich hatte da noch eine Rechnung mit dem Verneau-System offen. Es galt dort einen der berühmtesten Tropfsteine bzw Excentrique zu fotografieren. Nachdem ich bei meinem vorherigen Besuch des Systems am Puits du Ballot aus Zeitmangel umkehren mußte, überwand ich diesen und arbeitete mich in Richtung Puits du Legionnaire vor. Wie bei der Falki wird es etliche tausend Meter vom Eingang entfernt erst richtig interessant. Hier gibt es tolle Höhlenpassagen, man weiß gar nicht was man alles fotografieren soll. Ich ließ mich jedoch nicht aufhalten - keine Zeit - sonst wird es wieder nichts mit dem Kleinod des Verneau-Systems. Kurz vor dem salle Belauce mußte ich mich durch eine lange Halle mit großen Steinblöcken kämpfen. Dann kam ich in den salle Belauce. Was für ein riesen Ding. Die Hallen auf dem Hinweg waren schon groß, aber diese Halle toppt alle. Mein Geleucht hatte schon arge Mühe bis zum Ende zu leuchten. Hier in der Nähe muß das Dingen sein. Kurz gesucht - gefunden. In der kleinen Halle, wo sich der Tropfstein befindet, glaubte ich zunächst einer Sinnestäuschung zu erliegen. Ich hörte immer ein Ding .... Dong. Da muß wohl Wasser auf ein Sintergebilde tropfen. Egal, erstmal Fotos machen. Der Rückweg war eine Superschinderei, da half auch das Ravioli-MRE nichts.
.... so jetzt habe ich erstmal für dieses Jahr die Nase voll mit der Kriecher- und Kletterei.
 

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... da es mir in Deutschland für diese Jahreszeit einfach zu heiß war, machte ich mich noch einmal in Richtung Frankreich auf, um das Verneau-System weiter zu erkunden. Diesmal mußte ich mit unheimlicher Luftfeuchtigkeit kämpfen, die Suppe lief mir nur so das Gesicht runter. Die Felsen waren diesmal extrem glatt. Also kostet mich der Weg mehr Zeit als die Male davor. Vor dem Salle du Petit Negro machte ich dann kehrt. Hier ein Bild kurz hinter dem Salle Belauce aufgenommen...
 

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... da ich hier in Deutschland keine gescheite Großhöhle bzw Bergwerke mehr besuchen kann, machte ich
mich wieder mal auf nach Frankreich! Dort ist im Jura ein absolutes Höhlenparadis. Wenn man glaubt, so
einigermaßen eine Übersicht über die dortigen Höhlen zu haben, so tun sich wieder weitere Löcher auf,
die es zu befahren gilt. Als erstes machte ich mich noch einmal in die Gouffre de la Baume des Cretes
auf, um den Zugang zum Verneau zu finden. Diesmal hatte ich einen Long John und eine Neo-Jacke an.
Jedoch plagte mich sobald ein Hitzestau in der großen Eingangshalle, so daß ich ohne Kameraausrüstung
weiter ins System eindrang. Die bekannten Teile bis zum sale du Carrefour waren rasch befahren, weiter
ging es bis zur Galerie des Chinois, da fing das Unglück schon an, ich mußte einige Seile einbauen, die
ich eigendlich für den Abstieg zum Verneau benötigte. Da waren einige Abseilstellen, die nicht in den
Höhlenpläne eingezeichnet sind. Daher konnte ich mir den Verneau dieses Mal nur von oben anschauen. Den
Neo brauchte ich eigendlich nur an einen ziemlich niedrigen Halbsyphon, den hätte ich mir eigendlich
sparen können und damit auch den Hitzestau. Jedenfalls war der Rückweg eine einzige Qual. Als ich aus
der Höhle rausgefahren bin und zum Auto ging, kam mir ein alter Landwirt entgegen, der mir unvermittelt
die Hand gab und versuchte mit mir ein Gespräch anzufangen. Ich des französischen leider nicht mächtig,
konnte nur mit den Schultern zucken. Jedenfalls wollte er mir sagen, daß ich das Gatter ruckzuck
zumachen soll, da der weiße Hengst, ein arger Schlingel darauf aus ist, stiften zu gehen. Und ich solle
mein Auto nicht zu nah am Kuhzaun parken, da die Sauviecher wohl mal die Autos anfressen. Jedenfalls
haben wir beide gelacht. Dann meinte ich verstanden zu haben, daß alle die in diese Höhle steigen,
behämmert sind, dem kann ich nur zustimmen!

Im Netz laß ich über eine kleine ziemlich unbekannte und unabgerockte Höhle mit feinen Tropfstein und
Sinterschmuck. Also mal geguckt und versucht die Lage zu ermittelt. Um dahin zu kommen mußte ich über
einen ziemlich langen und total beschissenen Waldweg fahren. Nach einer kurzen Suche fand ich rasch den
Eingang. Ein kleiner Einstiegschacht und ein ganz kurzer Schluf führte mich direkt in eine kleine Halle, die
nur so vollgestopft mit tollen Fotomotiven war. Ziemlich erstaunlich, daß die Abenteueranbieter diese Höhle
noch nicht für sich entdeckt haben. Das ist aber auch gut so! Die Gouffre X ist wohl schon fast zu so einer
Attraktion verkommen, obwohl der Tropfsteinschmuck immer noch sehr schön ist. Da zog es mich nähmlich
noch einmal hin, um dort ein Foto zu machen.

Meine ganze Aufmerksamkeit schenkte ich danach der Gouffre de Pourpevelle, die eine schöne Mischung
zwischen Falki und eine ganze Reihe anderer Höhlen ist. Da braucht man ordenlich Seil, Neosachen und
Ausdauer. Übelste, lehmige, hunderte Meter lange Kriechstrecken, wo sogar der Schleifsack hängen bleibt,
sind da nur kleine Highlights. Ich konnte mein Ziel, daß ich mir gesteckt habe leider noch nicht
erreichen, aber ich arbeite dran.

Mein Einleitungssatz und die Erwähnung der Falki hatten schon einen besonderen Grund. Leider kann diese
Höhle nicht mehr so ohne weiteres befahren werden. Man benötigt jetzt eine Sondergenehmigung und muß
eine Versicherung nachweisen, die die kompletten Bergungskosten übernimmt. Schade ich würde sehr gerne
noch mal ein paar Tage in die schwäbische Alb fahren. Aber ohne Falkibefahrung, macht das für mich
keinen Sinn. Somit entgehen der Region schon ein paar Euros. Aber ich denke mal, das ist den
hypersensiblisierten Entscheidern wurst. Warum hat das Ganze denn jahrzehnte lang auch so geklappt? Wie
sollen junge Höhlenforscher denn Erfahrungen mit Flußhöhlen sammeln?
Ich könnte meine Touren im Verneausystem oder in der Gouffre de Pourpevelle nie ohne diese Erfahrungen
machen...
 

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Servus Jonathan,
schöner Bericht und auch wieder sehr schöne Bilder hast mitgebracht.

Ja möchte man in der Cretes bis runter zum Verneau, braucht es neben dem Seil dafür noch min. ein weiteres, besser aber gleich zwei (10 und 15).

Pourpevelle ist auch sehr schön, vor allem schön anstrengend. Waren wir im August und wollten eigentlich in den „Avenue Sud“. Wir sind dann aber
in der „Galerie de la Voute Mouillante“, also eigentlich schon kurz vorm Ziel, wieder umgekehrt. Man muss einfach wissen wann es genug ist, schließlich
muss man den gesamten Weg ja auch wieder zurück. Von Einstieg bis Ausstieg waren wir 10 Std. unterwegs. Mal schauen, vielleicht stell ich zur Pourpevelle
noch ein Paar Bilder ein.

Ja das mit der Genehmigung der Falki ist ärgerlich, war für uns aber kein Problem da wir diese über unseren Höhlenverein bekommen haben. Es reicht aber
auch eine Unfallversicherung oder anderweitige Versicherung, die Höhlenunfälle abdeckt. Bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich meine gelesen zu haben,
dass die Gemeinde Grabenstetten eine Deckungssumme von 25.000.- verlangt.

Alternativ gäbe es da im Jura was, nicht so groß bzw. lang wie die Falki, dafür von Anfang bis Ende der Sinter Overkill.

Gruß aus Bayern
 
... schön, daß Euch die Bilder gefallen. Ich bin auch bis zur Galerie de la voūte mouillante. Ich bin jedoch an der Station plaisance umgekehrt. Mir war der Weg zur Avenue Sud unklar. Daher bin ich umgekehrt, um am Anfang der Autoroute ASCO Bilder zu machen. Da ich nur einen Long John anhatte und das Poolbild mich auskühlen lies, gab ich auf dem Rückweg Gummi. Ich benötigte von dort aus bis zum Auto ca 2 Stunden.
Da war ich erstmal fertig und habe mir eine Fertigmahlzeit warmgemacht. Danach ging es heimwärts, zufrieden und mit einem Lausbubengrinsen...
 
... hier ein Foto, das ich vergessen hatte. Da jetzt bei uns die ?x*#' Fledermausschutzzeit beginnt - ab nach Frankreich!
 

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    Gouffre de Poupevelle Reseau Sud_3.jpg
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... da sich wieder ordentliches Wetter einstellte und ich ein paar Tage freihabe, machte ich mich wieder nach Frankreich auf, um dort zu wandern und natürlich in ein paar Höhlen einzufallen. Ein paar tolle Höhlenfotos aus dem Netz machten mich neugierig auf eine kleine, aber feine Höhle, der ich einen Besuch abstattete. Aus einer kleinen geplanten Befahrung wurde jedoch eine tolle Trainingseinheit. Die Höhle sollte eigendlich einen Eingangsschacht von 25m haben. Da muß wohl mein Seil spontan geschrumpft sein, so daß ich wieder hoch mußte und das Seil diesmal nicht so großzügig einbauen. Da fehlten doch glatt 5m. Aber egal, Übung macht halt den Meister (was gibt es doch für tolle Ausreden für Blödheit). Unten angekommen folgte ich einen kurzen Gang, der in eine reich geschmückte Halle führte. Es gibt zahlreiche Befahrungspuren, aber die Tropfsteine sind trotzdem noch schön. Also Sachen raus und Fotos machen. Beim Wiederaufstieg passierte dann das zweite Malheur. Ich dachte, daß unten liegende zu lange Seil würde sich gut als Seilpuppe machen und mir als Gewicht dienen, um den Aufstieg zu erleichtern. Das tat es auch, aber um sich beim Versuch es rauszuziehen, unten in einer Spalte zu verklemmen. Tolle Wurst, also noch einmal runter und wieder rauf. So wurden aus 25m Höhenmetern Aufstieg mal eben 75m. Schweißegal, soll eben als Training für die kommenden Tage dienen....
 

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Servus,

ja die lieben Seilangaben, hatten da auch schon unsere Erlebnisse.

Wir wollten kürzlich eigentlich auch zum Höhlen nach Frankreich, eine fiese Erkältung die mich ein paar Tage vorher erwischte, machte leider alles zunichte.
Nun gut, jetzt geht es im Mai nach Slowenien.

Schöne Bilder hast übrigens wieder mitgebracht, wenn auch nur zwei. Muss ich mal mit meinen Vergleichen, bin mir nicht sicher ob ich die Höhle kennen.

Gruß
 
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