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Kaserne im Duisburger Norden? Teil 1

joschh schrieb:
Gaaanz blöde Idee von mir. Wenn es so wäre hätte man davon gehört.
Aber trotzdem:
Die Form , die Aufteilung hat was von Behelfs/Feldflughafen. kratz-
In der Tat. Das käme von den Gebäuden her grob hin.

Man könnte natürlich auch spekulieren, daß der südliche Gebäudekomplex der "T"-Bereich ist und oben das Stabsgebäude fertig ist und die Kompaniegebäude noch fehlen.
Dann wäre das mittige Gelände mal der Explatz geworden.

Flak kann zwar nach oben und nicht so sehr in die Weite schießen, aber eigentlich immer mit zerplatzenden Geschossen, außer im Erdkampf, zB die 8,8. Und diese Sprengsplitter regnen über ein großes Gebiet ab. Die Bevölkerung müßte sich also in Sicherheit bringen. Jede Flak hat ihren Sektor und die Granaten haben ihre Höhenangabe.
Natürlich kann man im Kasernenbereich aber auch das Verlegen und Abtarnen etc üben. Es muß ja nicht immer geschossen werden. Man wüßte mehr, wenn man die Kaliber wüßte, das könnte bestimmte Aufstellungsformen bedingen, die man in den Kringeln erkennen könnte. Wenn es Objektschutz wäre.
 
Ich merke ihr dreht euch wie ich im Kreis grins Gut, auf Behelfsflugplatz bin ich bislang noch nicht gekommen.

Das DP- Lager stand ja Ende der 60er Jahre noch und wurde wohl erst für das Hagenshof- Projekt abgerissen. Da scheinen also noch Leute gewohnt zu haben obwohl die Lager Ende der 50er aufgelöst wurden??? Grade dieser Personenkreis dürfte doch am ehesten wegen der Nähe zum Objekt gewußt haben was da mal war, oder?

Bin wirklich gespannt ob eure Recherchen mehr zutage bringen wie meine prostt- Ich stecke in einer Sackgasse fest weinen-
 
Grade gefunden... zwar schon etwas älter
https://www.geschichtsspuren.de/forum/viewtopic.php?t=14540

Der Ersteller ist auch hier im Forum unterwegs und hat die Kaserne auch hier mal in einem Beitrag erwähnt.
https://bunker-nrw.de/forum/viewtopic.php?t=8181

Hier noch etwas aus der Westfalenpost
https://www.wp.de/staedte/duisburg/nord/menschen-in-duisburg-hamborn-sahen-den-krieg-voraus-id9764701.html
"Schon ab 1937 war an der Essen-Steeler-Straße in Neumühl mit dem Bau einer Kaserne für die Flugabwehr begonnen worden. Offenbar rechnete die Nazi-Regierung schon früh mit Luftangriffen aus Westeuropa, die dann aber erst 1941/42 einsetzten."

Auch hier in diesem Buch der Zeitzeugenbörse wird direkt am Anfang des Buches im Zusammenhang mit Haus Hagen der Bau einer Kaserne ab 1937 erwähnt. Leider auch ohne Bilder der Kaserne...
https://books.google.de/books?isbn=3954004240

Können sich soviele Quellen irren?
 
xfekbm schrieb:
Ich merke ihr dreht euch wie ich im Kreis grins Gut, auf Behelfsflugplatz bin ich bislang noch nicht gekommen.

Ich sach ja: Blöde Idee.
Obwohl die Ähnlichkeit da ist, macht es keinen Sinn.
Gab schließlich in Duisburg-Neuenkamp den Paul-Bäumer-Flugplatz. Während der Westfeldzüge waren da Stuka stationiert und als es zu Ende ging war es ein Notlandeplatz für Jäger.
Was will man da mit einem zweiten Platz ?
 
joschh schrieb:
xfekbm schrieb:
Ich merke ihr dreht euch wie ich im Kreis grins Gut, auf Behelfsflugplatz bin ich bislang noch nicht gekommen.

Ich sach ja: Blöde Idee.
Obwohl die Ähnlichkeit da ist, macht es keinen Sinn.
Gab schließlich in Duisburg-Neuenkamp den Paul-Bäumer-Flugplatz. Während der Westfeldzüge waren da Stuka stationiert und als es zu Ende ging war es ein Notlandeplatz für Jäger.
Was will man da mit einem zweiten Platz ?

Keine Idee ist so blöde dass man nicht drüber reden sollte prostt- Nur so kommt man irgendwann hoffentlich ans Ziel winke-

Mehrere Quellen erwähnen daß es eine Flakkaserne gewesen sein soll. Auch wenn das was im Lubi zu sehen ist nicht an eine komplette Kaserne erinnert. Der Baubeginn soll wie bei der Kaserne im Duisburger Süden 1937 gewesen sein. Damit wirft die Diskussion wieder eine neue Frage auf grins Die Kaserne in Wanheim war 1938 nach einem Jahr Bauzeit fertig, warum war es die in Neumühl dann nicht auch? Immerhin hatten wir Friedenszeiten und es standen noch genügend Resourcen zur Verfügung.
Und nach wie vor meine Fragen vom Anfang... wo sind die Pläne, wo gibt es Bilder? Irgendwo im Stadtarchiv verschollen in einem Fach wo sie nicht hingehören? Vernichtet im Bombenhagel? Warum findet diese Kaserne eigentlich nirgendwo Erwähnung während um die im Süden jede Menge Brimborium gemacht wurde?
 
Letzte Idee die ich habe.
All deine Fragen sind auch die Antwort.
Eine Scheinanlage ???
 
Ne Scheinanlage für ne Kaserne, die sowieso Nachts unbeleuchtet wäre macht wenig Sinn. Und die Optik paßt ja eben nicht zu einer typischen Kaserne.
Bleibt nur: Lubis aus der Kriegszeit besorgen oder Archivarbeit, aber vermutlich nicht bei der Stadt sondern bei der LuWa.
Warum waren die Offizierswohnungen so weit weg? Generäle waren dort sicher nicht, vielleicht ein Oberstleutnant als Kasernenkommandant. Normal entstehen die Offzwohnungen parallel zum Bau der Kaserne in fußläufiger Entfernung.

Vielleicht wurde die Kaserne nicht weitergebaut, vielleicht aber auch Gebäudeteile weggebombt.
Wenn ich mir das 52er Bild nochmal genau anschaue...die zwei langen hohen Gebäude, die mit den Giebelseiten zur Essen-St. Str. stehen sind oben durch Gebäude verbunden. Wo keine Gebäude sind, sieht man aber Mäuerchen (Grundmauern?). Ebenso in entsprechender Entfernung die Grundmauer (?) für ein weiteres Quergebäude und eines mit gleichem Grundriss sieht flacher aus.
Das könnten dann 4 Kompaniegebäude sein mit durchgehendem Gebäudetrakt nördlich quer. Wäre dann ein großes Battaillon oder zwei Kleine, oder sogar ein kleines Regiment.
Aber diese ganzen quadratischen und rechteckigen Grundrisse im unteren Bereich...was soll das sein? Die hatten doch keine bestellten Felderchen oder Gärtchen um die Kompaniegebäude. Zumal vor jeder Kompaniefront ja auch ein Platz zum Antreten der Kompanie sein muß...
Ist das wirre...
 
Soweit ich weiß gibt es bei der Stadt Duisburg selber nichts was auf dieses Gelände hindeutet zur Zeit des dritten Reiches hindeutet. Selbst Archivwühler und kompetente Personen in der Duisburger Militärgeschichte sprechen da von einer ominösen Sache. Man liest immer wieder irgendwo das es da eine Kaserne gab aber nirgendwo ist das durch etwas anderes als Zeitzeugenberichte untermauert. Genau durch die bin ich ja damals auch auf diese Kaserne gestoßen... bzw. ich habe da nichts mehr gefunden. Logisch, als ich da rumlief waren die Gebäude schon seit Jahren abgerissen ratlos-

Aber wie es nun mal so ist... wenn man zu einer Sache überhaupt nichts findet dann kommt einem irgendwann der Gedanke das da vielleicht absichtlich ein Mäntelchen drüber gehängt wurde. Und es überkommt einen der Wunsch da mal ein Zipfelchen von zu lüften grins

Naja, die bestellten Felderchen und Gärtchen von PGR... warum auch nicht. Das Lubi ist von 1952 und ich kann mir vorstellen daß da irgendwelche Leute jedes Fleckchen ausgenutzt haben um irgendetwas Essbares anzubauen. 1944 sind diese Gärtchen jedenfalls noch nicht da und das ist ja für mich das entscheidende Luftbild.

Was haltet ihr denn von meinen Kennzeichnungen auf dem Bild betreffs der Geschützstellungen, Gräben oder Bunkereingängen?
 
Hast Du das Bild in besserer Quali? Bzw. wurde es vor oder beim Hochladen verkleinert? Dann Pnne ich Dir meine Email.
Ich lade es auf jedenfall heute Abend mal runter und zeige es jemanden, dessen Hobby Aufklärungsbilder aus dem WKII sind. Und vergleiche mal mit Bildern anderer Flak Kasernen.
Ein großer Teil der Transportleistungen im WKII wurde, von der Bahn mal abgesehen, von Pferdegespannen bewältigt. Je nach Kaliber sollte man also Stallungen etc. vorgehalten haben.
Eine Bombe, 250-500kg, hat offenbar den Bereich zwischen den Gebäudeflügeln im Süden getroffen. Der Treffer könnte für die unhomogene Bauhöhe dort verantwortlich sein.
 
Klar habe ich die verkleinert weil das Hochladen ja sonst Ewigkeiten dauert.
Habe sie Dir in 2 Mails gepackt...
 
Ich habe die Bilder jemandem geschickt, dessen Hobby das Geschehen im Raum Arnstadt, Ohrdruf, Luisenthal im WKII ist. Seine Spezialität sind Luftbilder von Aufklärungsflugzeugen in dieser Zeit. Wer sich auch für die dortige Thematik interessiert, dem ist der Nick "Augustiner" in dieser Hinsicht sicherlich ein Begriff.
Es ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, aber ich fasse unsere Korrespondenz mal zusammen:

Michael_Neumühl 1944 (1).jpg

Zusätzlich noch eines der Bilder, die der Funker schon gebracht hatte:

Neumühl_1936.jpg

Das Objekt ist definitiv eine militärische Einrichtung/Kaserne. Ebenso definitiv war sie noch nicht fertig. Das erklärt wohl den unfertigen Explatz,
den fehlenden Sportplatz, die weit außerhalb liegenden Offz-Wohnungen (siehe Link vorne zu einem anderen Forum), die ungetarnten Flak-Splitterschutzwälle.
Es gab wohl damals auch Kasernen, welche keine LS-Bunker hatten, offenbar war dies eine davon. Davon zeugen die vielen Deckungslöcher beiderseits der Essen-Steeler-Str. sowie einige Gräben oberhalb der Verwaltungsgebäude.
Die Splitterschutzwälle für die schwerere Flak sind anscheinend nicht belegt. Es könnte sich dabei um Wechselstellungen handeln oder die entsprechenden Kompanien befinden sich schlicht im Einsatz.
Ich hatte mich ja über die seltsame Aufteilung gewundert. Eventuell ist die Ursache dafür im Rittergut Haus Hagen zu finden. Durch das Gut gab es mit der Hagensallee eine gute vorhandene Zuwegung ab von der Durchgangsstraße. Das konnte man günstig als Haupteingang nutzen, der dadurch an der Querseite der Kaserne lag.
Vielleicht ist das abgedeckte Gebäude in der Verlängerung des Einganges noch ein Teil des Rittergutes. In der Nähe ist auch kein Einschlagskrater zu sehen, der das Haus hätte abdecken können. Die Schräge des Gebäudes paßt auch eher zum Rittergut als zu den Kompaniegebäuden. Das Ensemble des Rittergutes ist auf Geoportal Lubi von 1926 zu erkennen. Man muß genau hinsehen, aber dann ist es klar zu sehen.
Ob jetzt die Anlage definitiv eine Flak-Kaserne war, läßt sich nicht so einfach entscheiden. Die Flak-Stellungen könnten auch als Objekt-Schutz gedacht sein.
Irritierend ist weiterhin die große Anzahl von Fahrzeughallen/Schleppdächern, zumal diese auch nach dem Krieg stark weitergenutzt wurden. Das sieht man gut am 52er Lubi.
Das Ganze scheint erstmal so auszusehen, als hätte es einen Baustop gegeben, ungefähr (!)1939. Trotzdem sind die Wege häufig genutzt worden.
Oder wurde das Areal nur noch für Wechselstellungen intensiv genutzt und die Kaserne war gar nicht eigenständig belegt?
Es gibt jedenfalls noch massig Fragen, die das Bild nicht beantworten kann.

Wer weitere Infos findet- her damit!
 
Schöne Zusammenfassung so weit. Wundert mich aber, dass dieses Dokument hier noch nicht erwähnt wurde (falls ich es nicht übersehen habe).
 

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Ja guck, das Dokument zeigt, daß wir richtig lagen.
Jetzt wäre noch interessant, für welche Einheit die Kaserne geplant war (Flak ist ja erstmal nur die Waffengattung) und wer im Krieg die Anlage teilweise nutzte.
Ersteres könnte dann eventuell die vielen Fahrzeughallen erklären, eventuell auch, warum bereits vor 39 der Bau stoppte und letzteres die starke Nutzung mancher Bereiche, zu erkennen am hellen Weiß der Wege/Straßen.
 
PGR 156 schrieb:
[...] warum bereits vor 39 der Bau stoppte

Vor 1939 kann der Bau zumindest nicht vollständig gestoppt worden sein, wurde doch z.T. nach Nachtragsangeboten aus Ende 1939 gearbeitet. Da wurden dann z.B. anscheinend die Decken der Luftschutzkeller abweichend vom Ursprungsplan verstärkt. Vergleiche dazu mal die Positionen 20 und 39. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, dass bei einem Baustopp vor 1939 die Rechnung erst im Februar 1940 erstellt wurde.
 

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