Bunker-NRW

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Abriss Schacht 6 Auguste Viktoria

Könnte neben der Wasserhaltung auch kosmetisch sein, Radbod Schacht 2 hatte trotz Verfüllung Seile aufliegen, diese waren mit dem inder Verfüllung eingearbeiteten Förberkorb verbunden. Fand ich persönlich verdammt schön.
 
peter45 schrieb:
Weil da noch wasserhaltung ist

Welche Abbaufelder müssen denn da trocken gehalten werden? Kleine Grundwasserpumpen möglicherweise - Zechen die im Umkreis noch eine Wasserhaltung benötigen kenne ich da Keine
 
Wird die Wasserhaltung nicht auch genutzt um das salzhaltige Grubenwasser vom Grundwasser und Trinkwasser fernzuhalten?
 
Es wird erst salzig nachdem es alle Schichten bis auf 1200m durchwandert hat. Bis zum Tage wird es ohnehin nicht steigen - das vermute ich - wissen tue ich es nicht.
 
So hat zumindest die RAG die Wasserhaltung erklärt, offensichtlich kann man nicht einfach alle Schächte irgendwann dicht machen und sich selbst überlassen.
 
Auf Heinrich muss das Wasser abgepumpt werden da sonst Oberhausen überflutet wird Vlt bei Heinrich Gustav auch so ?!
 
Der Hintergrund ist ein Anderer. Du sprichst davon das das komplette Ruhrgebiet im Zuge des Bergbaus über 20m abgesackt ist. an allen Autobahnen stehen ab und an kleine Häuschen - an den Strassen - in Städten - überall. das sind Grundwasserpumpen - fallen die aus steht Essen 18m unter Wasser. Das war schon immer so.

Heinrich hat mit der Überflutung von Oberhausen nichts zu tun - da ist schon vor 60 Jahren gepumpt worden. Naja - vielleicht werden die alten Schächte ja jetzt umgerüstet zu Grundwasserpumpen um ein paar dieser Häuschen abreissen zu können. Mag auch sein.

Aber ob Heinrich pumpt oder nicht pumpt ist völlig egal für Oberhausen - das saugen die paar Hundert anderen Pumpen weg
 
DerIngo schrieb:
... - fallen die aus steht Essen 18m unter Wasser.
Das Wasser müßte dann aber eine immense Oberflächenspannung haben, ansonsten fließt das locker nach Norden und Süden über Ruhr, Emscher und Lippe in den Rhein. ... kratz-
 
PGR 156 schrieb:
DerIngo schrieb:
... - fallen die aus steht Essen 18m unter Wasser.
Das Wasser müßte dann aber eine immense Oberflächenspannung haben, ansonsten fließt das locker nach Norden und Süden über Ruhr, Emscher und Lippe in den Rhein. ... kratz-

Dann schau mal im Raum Duisburg, Moers, Kamp Lintfort die künstlichen Dämme an. Man fühlt sich schlecht wenn man unten auf der Wiese steht und 15m höher fliesst der Rhein. Da gab es damals Ärger weil die Leute unterhalb der Dämme für lächerliche Beträge Häuser gekauft haben - eben billig wegen der unangenehmen Lage im Dammbereich. Danach haben sie die Ruhrkohle wegen Bergschäden verklagen wollen
 
Das hat aber nix mit Essen zu tun kratz- . Der Rhein hat sein Bett im Laufe der letzten 2000 Jahre mehrfach geändert. Die alten Schleifen sieht man noch fein in Gurgel Örß. Unter anderem ist der heutige Innenhafen künstlich gebaggert, ursprünglich lief hier auch der Rhein her. Als er sich verlagerte, war's Essig mit dem Hafen und es wurde ein künstlicher Hafen an gleicher Stelle gebuddelt.
Ebensolches Problem hatte ein paar Hundert Jahre vorher das römische Kastell Asciburgium. Die Rheinschleife, an der es lag, ist noch gut in DU-Burgfeld zu sehen. Das Kastell wurde aufgegeben und ein neues Kleines bei Werthausen errichtet.
Das ist auch kein alter Kaffee, noch im 17/18. Jhr. wechselte ein Dorf mehrfach die Rheinseite, wurde zur Insel und schließlich vom Rhein bei Hochwasser weggerissen.
Jetzt hat der Rhein zwar sein Bett begradigt, dafür hat natürlich die Strömungsgeschwindigkeit drastisch zugelegt. Entsprechend wird im gesamten Niederrheingebiet Hochwasserschutz betrieben. Überall sind da Dämme.
Natürlich hast Du Recht, der ganze Grundwasserpegel im Ruhrgebiet inkl. der anderen Rheinseite wird künstlich durch Pumpen niedriger gehalten und sicherlich würden einige Teile unter Wasser stehen, vor allem die Flußauen und große Gebiete der anderen Rheinseite würden versumpfen. Aber wenn ich mir so die Topo-Karten mit den Höhenlinien ansehe und mit den Flußhöhen abgleiche, dann gehe ich davon aus, daß das erhöhte Grundwasser schlicht größtenteils über die tiefer liegenden Flüsse abgeleitet werden würde.
Einige müßten sich eine Pumpe in den Keller bauen, beim Neubau eine Wanne einziehen. Aber das haben hier auf der Höhe auch fast alle Häuser, hier steht das Wasser tharsisch an.
Einige würden nasse Füße bekommen, aber welcher Blödmann kauft auch Bauland in einer Flußaue, die Jahrtausende lang auch Überflutungszone war. Da kann ich gleich in Ostfriesland bei Ebbe Land kaufen gehen.
Mein Einwand galt den "Essen 18m unter Wasser". Was sollte das Wasser am ablaufen/abziehen hindern, schon bevor es bis zur Erdoberfläche kommt aber spätestens danach :wink: ?
Immerhin liegt Essen mit dem größten Teil 60 bis ca 145m ü.M. Das heißt, wenn Essen 18m unter Wasser steht, ist Richtung Westen nach Mülheim das erste feste Land wieder Großbritannien. Da hat's dann ganz andere Probleme als Bergschäden...
 
Ähm Micha - das ist nicht von mir das das Ruhrgebiet fast 20m durch Bergbau abgesackt ist. Das waren Menschen mit Messgeräten - woraufhin hunderte von Pumpen installiert worden sind. Das macht Niemand umsonst. Essen liegt im Ruhrgebiet - daher von mir als Beispiel genannt. Ob man in Essen in der Fussgängerzone mit Wathose beim Einkaufen auskommt und dafür Bochum weg ist spielt im Endeffekt keine Rolle
 
Jaja die sog. Ewigkeitslasten des Bergbaus

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/12/steinkohle-pumpen-muessen-ewig-laufen-sonst-versinkt-das-ruhrgebiet/
 
Gern! :)


https://www.youtube.com/watch?v=Qnuj5kd6iNY" onclick="window.open(this.href);return false;

Sehr gute Doku zum Thema. Wasserlösung ab Minute 24:05
Viel Spass!
 
Also ist laut dem Link nicht etwa das Ruhrgebiet um 20-30m abgesackt, wie ich mir auch nicht vorstellen konnte. In der Einleitung steht noch "große Gebiete um bis zu 30m abgesackt". Was ist ein "Großes Gebiet"? Was meint "bis zu 30m"? 1m? 2m? 29m?
Im Text geht es dann plötzlich nur noch um "...einige Fälle bis 30m ab...". . Hört sich eher nach Orakel als nach Messung an.
Das der Grundwasserspiegel schon lange künstlich gesenkt wird, ist ja unstrittig und daß die tieferen Teile ein Wasserproblem bekommen, wenn die Pumpen (oder der Strom) ausfallen, auch.
Aber Essen 18m (oder gar 30m) unter Wasser ist für mich was anderes. Geht der Baldeneysee eben von Essen bis zum Hengsteysee, die Flüsse werden breiter und es bilden sich wieder ein paar versumpfte Flußufer und Teiche. Mit etwas Glück verschwindet auch das häßliche CentrO dann wieder.
Es muß dann auch keine brachliegende Infrastruktur zurückgebaut werden, sondern man verlagert in die höheren Gebiete und es wird wieder dezentraler und ländlicher. Prima.
 
Hallo PGR156,

Naja, doch schon....aber nicht gleichmässig, nicht gleichzeitig, sondern zeitlich versetzt und über 3 Jahre nach dem Abbau verteilt und regional unterschiedlich stark ausgeprägt, aber: ja!

Wir "gruben" weit über 1000m Tief und nun dürfen wir damit leben, dass der Boden unter unseren Füssen nachgiebt.

Eine einzelne Landsenkung heißt im Bergjargon Senkungstrog und kann bei einem einzelnen Ereignis durchaus größere Gebiete auf einmal betreffen, oder auch nur ein einzelnes Haus verschlucken.
Man muss sich das als stetigen, aber ungleichmäßigen Prozess über bis zu 3 Jahre nach dem Abbau vorstellen.
Es entsteht eine ungleichförmige Landsenkung, deren Entwicklung letzlich abhängig ist, von der Mächtigkeit der Lagerstätte, ob Versatz eingebracht wurde und wenn ja, welcher Art und der Bodenbeschaffenheit.

Details dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergsenkung

Aufgrund der stark wechselnden Anzahl von Flözen, unterschiedlicher Gesamtmächtigkeiten der Lagerstätten und unterschiedlicher Anzahl übereinander gebauter Hohlräume, ist die Gesamtabsenkung regional stark unterschiedlich. In den Hauptgebieten aber immer am stärksten. 20m-24m wurden z.B südlich der Ruhr erreicht. In den älteren Gebieten sind es hingegen "nur" einige wenige Meter.

Zitat:
"Die Fläche der Grubenfelder
aller Bergwerke der Ruhrkohle AG
betrug im Jahr 1988 insgesamt 3.044
Quadratkilometer; davon waren zu
diesem Zeitpunkt 794 Quadratkilo-
meter in Betrieb. So hat die bishe
-rige Steinkohlenförderung zu einer
Veränderung des landschaftlichen
Reliefs und des gesamten ober- und
unterirdischen Wasserhaushalts auf
mehreren tausend Quadratkilome
-tern Fläche geführt."

Aus "Geofaktor Mensch" von Diethard E. Meyer

Das Ruhrgebiet sinkt/sank also ab. Das ist der Grund warum z.B. Essen heute bis zu 20m-30 Tiefer liegt als vor dem Bergbau.
Ohne die Pumpen, hätten wir über kurz oder Lang eine große Seenplatte in dem Bereich.

3.044 Quadartkilometer entsprechen 304.400 Hektar. Ganz prima! :)


Best regards!
 
Auch nett: "Seit Beginn des Steinkohlenbergbaus an der Ruhr wurden aus dieser Lagerstätte rund 9 Milliarden
t
v
Kohle
gefördert. Wenn man in einer groben Überschlagsrechung
t
v
= m³ setzt und einen erheb
l
ichen Versatzanteil
unterstellt, so resultiert hieraus ein Massendefizit von 7
-
8 Milliarden m³, das sich in Form von groß
räumigen
Senkungsmulden an der Tagesoberfläche au
s
gewirkt hat.
Die Senkungen, sofern sie gleichmäßig verlaufen, sind für die Entste
hung eines Bergschadens unproblematisch.
Die meisten Tagesanlagen, wie
Wohnhäuser, Industrieanlagen und Leitungen überstehen diesen gleichmäßigen
Boden
bewegungsvorgang ohne Schaden zu erleiden. So sind im Ruhrgebiet ganze Stadtteile gesunken, ohne
daß die
ses Senkungsmaß irgend jemandem be
son
ders bewußt geworden ist. Die absoluten Senkungen
gewinnen nur dann Bedeutung, wenn
Wasser im Spiel ist und bei Ver
kehrs
anlagen, deren Gefälle sich nur
geringfügig ändern darf."

http://www.dugs.de/Papers/Wassberg2002.pdf
 
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