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Das Tor zum Sauerland...

Ryuk

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... ist der Titel des Bahnhofes, dessen östlicher Bahnhofskopf bis Ende 2007 von diesem Stellwerk aus gesteuert wurde.

Zur Historie

Das Stellwerk wurde im Jahre 1964 in Betrieb genommen. Es handelte sich hierbei um ein Elektromechanisches Stellwerk der Bauform "E43" (Elektromechanisches Stellwerk, Bauform 1943). Bei dieser Bauform handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Bauform "Siemens und Halske 1912", wobei der Hauptunterschied zwischen den beiden Bauformen in der Überwachungstechnik liegt: kamen beim Stellwerk von 1912 noch magnetisch gesteuerte Farbscheiben für die Überwachung zum Einsatz, erfolgte die Überwachung beim E43 schon mit Leuchtmeldern. Unter Überwachung versteht man in diesem Zusammenhang die optische Rückmeldung der Zustände der Fahrwegelemente für den Bediener (Fahrdienstleiter bzw. Weichenwärter): Statusmeldungen von Signalen, Weichen, Gleissperren, usw.

Das hier gezeigte Stellwerk beherbergte zudem den Arbeitsplatz des Zugmelders für den gesamten Bahnhof. Somit wurden von dort aus auch die Ansagen auf den Bahnsteigen getätigt und die Zugzielanzeiger gesteuert. Das Stellwerk war daher überwiegend mit zwei Personen besetzt. Damit beiden Personen gleichzeitig eine reibungslose Kommunikation ermöglicht werden konnte, gab es eine recht umfangreiche Kommunikationszentrale. Diese beinhaltete zwei sog. Allfernsprecher als Abfrageplätze für die Verbindung zu den Nachbarbahnhöfen, zum Zugfunk, zur Steuerstelle für die Fahrleitung (im Bahnbeamtendeutsch: "Fahrdienstleiter-Fernsprechverbindung für die elektrische Zugförderung" - kurz: Fde) und zur Ansteuerung der Durchsage- und Wechselsprechanlage im Bahnhof.

Im Jahre 2007 wurde dieses Stellwerk (und damit 4 weitere Stellwerke in der Umgebung) - durch Neubau einer Stellrechner-Station und Anschluss der Strecke an ein größeres elektronisches Stellwerk in der Nachbarstadt - stillgelegt. Die leit- und sicherungstechnische Einrichtung wurde ausgebaut und der Aufarbeitung in den Fachabteilungen der DB Netz AG zugeführt.

Die Kommunikationszentrale wurde im Februar 2014 abgebaut und wird derzeit in einem Stellwerksmuseum in Köln wieder aufgebaut.

Die Zukunft des hier gezeigten Stellwerksgebäudes sieht nicht gut aus, schwere Schäden an der Gebäudesubstanz haben das Schicksal des Stw. schon so gut wie besiegelt.

Viel Spaß beim Betrachten der Bilder - auch wenn es leider nicht mehr so viel zu sehen gibt.
 

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Jaja...dieser Bhf hat ja SO EINIGE interessante Objekte zu bieten...schleiche da schon seit Jahren immer wieder mal rum.

Nur an der Zugänglichkeit hapert es doch ganz extrem,genauer gesagt,außer in ein paar langweilige Kellerräume kam man da noch nie und nirgends rein kopfwand-

Aber wie´s scheint,hab ich ja zumindest bei diesem Stellwerk auch nix verpasst... :roll:
 
Inzwischen sind die Stw. im Bahnhof wirklich so ziemlich leergeräumt ;)
 
Hallo,


ein paar Richtigstellungen.........:)


Das markante Stellwerk plus der Name "Tor zum Sauerland" machen eine Geheimniskrämerei unnötig.....es handelt sich um Schwerte (Ruhr) mit seinen ausgedehnten Bahnanlagen.

Das hier gezeigte Fahrdienstleiterstellwerk Ost war eines von 2 Fahrdienstleiterstellwerken des Bahnhofes.Aufgrund des großen Güteraufkommens und der Ausfädelung des Güterverkehres von der Hauptstrecke Hamm (W) - Unna- Schwerte-Hagen auf die ab Schwerte paralell dazu laufende Güterstrecke nach (früher Hagen-Henstey Verschiebebahnhof /Siegen) Hagen/Siegen verlaufende Güterstrecke waren in Schwerte zwei
Fahrdienstleiter-Bezirke eingerichtet.
Einmal der "Westkopf" (Stellwerk Swf) mit den Strecken nach
-Iserlohn
-Hagen Pbf
-Hengstey und Siegen

und der "Ostkopf" (Stellwerk Sof) mit den Strecken nach
-Fröndenberg /AW Schwerte
-Holzwickede
-Dortmund-Aplerbeck

In Abhängigkeit mit diesen beiden waren die Wärterstellwerke
Sg
das heute noch gegenüber dem Gleis 1 am Bahnsteig steht.
und
Sn
das sich im Güterbereich neben dem Sozialgebäude befand und 2006 abgerissen wurde.

Daneben gab es noch eine sogenannte Weichenstellbude auf der Ladestraße (gegenüber Swf),wo die Weichen der Übergabe ins Werksgelände gestellt wurden.


Das Stellwerk wurde übrigens 1934 erbaut,wie man in Das Stellwerk Datum 20.08.1934 Nr. 11]


auf einem Bild sehr gut sehen kann.

Auch das Stellwerk Sg stammt aus dem Zeitraum.......lediglich Swf und Sn sind Nachkriegsbauten für die durch den 2. Wk zerstörten Anlagen.
 
@Lampenputzer: Ich wollte mich halt an die hier übliche Vereinbarung halten, keine konkreten Namen zu nennen ;) - Das Stellwerksgebäude an sich ist von 1934; das dort bis 2007 verwendete E43 jedoch von 1964 ;)
 
Naja... Schwerte kann man auf dem Bild ja ablesen - vondaher wär die Geheimniskrämerei heirbei eh umsonst ;)
 
Der Schriftzug ist mir jetzt erst aufgefallen :O - Ja, dann hätte ich mir das wirklich sparen können ;)
 
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