Bunker-NRW

Bunker-NRW ist die größte deutschsprachige Lost-Place Community. Bei uns findest du zahlreiche Themen zu Bunkern, U-Verlagerungen, Ruinen, Industrieanlagen, Lostplaces, und vielem mehr.

Ehemalige Tierpension in Bad Oeynhausen

xenon-kid

erfahrenes Mitglied
Servus in die Runde :)

Auf der Suche nach dem Stellwerk in Löhne sind wir zufällig an einem leer und offenstehendem Gebäude vorbei gekommen.
Wir haben nicht viel herausfinden können. Die letzten Briefe sind von Mai 2007, das Gebäude soll wohl zwangsversteigert werden. Es befinden sich dort Unterlagen aus 45 und älter, demnach muss das Haus damals als Tierpension oder dergleichen genutzt worden sein. Die Frau die dort wohnte hatte wohl was bei 20 Katzen und diverse andere Tiere. Im Keller finden sich Schallplatten, Eier die bei dem leisesten Windwehen zerplatzen und innen grün statt gelb sind etc. Ab dem EG aufwärts ist das gesamte Treppenhaus mit Maschendrahtzaun abgeschottet, sämtliche Türen oberhalb des EG sind mit zusätzlichen Schlössern versehen. Kühlschrank ist noch voll, Getränkekisten stehen dort rum. Es ist ziemlich verwahrlost.
Am Hintereingang erwartet einen eine Kiste mit jede Menge Spritzen, Medikamenten, Valium etc. Auch finden sich dort teilweise Kratzspuren auf Höhen, wo normal kein Tier hinkommen könnte. Schon leicht gruselig wenn man keine Erklärungen dafür hat.

Das Gelände ist recht klein, außen ist ein Gehege am Haus sowie starke Strahler an der Hauswand. Im Obergeschoss gibt es eine Tür mit dem Namen "Anja" dran, welche mit einem Riegel verschlossen ist und einen Durchgang auf den Dachboden hat über eine kleine Luke. je weiter man nach oben kam, desto stärker ist es "gesichert". Dafür, dass da nur Katzen gehalten wurden scheint mir das alles ein bisschen zu krass - mal sehen ob ich noch mal ein paar Bilder mache oder evtl noch brauchbare habe.

Einige wenige Bilder, vllt kennt ja jemand das Haus bzw die Geschichte dazu?

Gruß,
Jonny
 

Anhänge

  • 331831_2295844245057_1517637859_32497628_326564_o.jpg
    331831_2295844245057_1517637859_32497628_326564_o.jpg
    67,3 KB · Aufrufe: 479
  • 290714_2295877365885_1517637859_32497677_3781667_o.jpg
    290714_2295877365885_1517637859_32497677_3781667_o.jpg
    26,8 KB · Aufrufe: 479
  • 290714_2295877405886_1517637859_32497678_4599982_o.jpg
    290714_2295877405886_1517637859_32497678_4599982_o.jpg
    49,6 KB · Aufrufe: 479
  • 322386_2295862125504_1517637859_32497648_3181726_o.jpg
    322386_2295862125504_1517637859_32497648_3181726_o.jpg
    36,1 KB · Aufrufe: 479
  • 290714_2295877245882_1517637859_32497675_3458709_o.jpg
    290714_2295877245882_1517637859_32497675_3458709_o.jpg
    30,6 KB · Aufrufe: 479
Sehr schön. Da freu ich mich ja über etwas völlig Neues. Spannende Fotos und eines sehr spannende Erzählung. Weiter so daumen-
 
la louve schrieb:
Sehr schön. Da freu ich mich ja über etwas völlig Neues. Spannende Fotos und eines sehr spannende Erzählung. Weiter so daumen-

Was soll man dazu noch ergänzen?! zunge- daumen- daumen-

Allenfalls dieses:
Dieser Drahtverhau im Treppenhaus....das sieht ja fast nach "Knast" aus.... Professor- :lol:
 
Dann möchte ich mal noch meinen Teil dazu beitragen, der sich die Akten und Zettel durchgesehen hat... und etwas von der Geschichte zu erzählen vermag.

Zunächst scheint das Haus unberührt. Auf den zweiten Blick fällt aber auf, dass dort auch schonmal Stühle gerückt worden sind^^
Im Wohnzimmer dann jedenfalls näheres zur Geschichte.
Es handelte sich um eine Frau, die eine Tierpension eröffnet hatte. Dazu mehrere Leitz Ordner mit Unterlagen zu Steuererklärungen und Briefen sowie allen Schriftstücken die eigentlich "höchst" privat sind. Es gibt wohl keine Angehörigen die sich darum zu kümmern vermochten.
Anfangen tut es mit einem Fotoalbum das zum Teil beschriftet ist und chronologisch geführt worden ist.
Es handelt sich um langweilige Familienbilder vor dem Krieg bis im Krieg.
Unter 1000ten von Bildern ist lediglich eines worauf ein Soldat einer Fernmeldeeinheit zu sehen ist und das nur ganz klein. Im Hintergrund HJ-Jungen. Da dieses das einzige Bild ist was diese Zeit typisiert, kann man davon ausgehen, dass die Familie kein Befürworter der damaligen Politik gewesen ist.
einzeln verstreut finden sich noch alte Ausweise und Fotografien aus den 50ern.
Modernere Bilder sind keine vorhanden. Ebenso keine Hinweise auf Nachfahren.
50 Euro Cent konnte ich erbeuten, das war es bereits.
Das Interieur ist vollständig erhalten, sagen wir mal, es war jemand dort und hat nur das aller nötigste entwendet.
Mit vollständig, meine ich vollständig. Das gilt auch für den Bereich Küche, werden wir genauer, den Kühlschrank.
Warum ich diese Tür öffnen musste weis ich nicht, das ist diese unheimliche menschliche Neugier. FATAL. Hier ein Auszug aus dem Menü:


Orangensaft aus 2006, dazu reichlich Butter und Schmelzkäse sowie unerkennbare Dinge. Fanta, verliert im Laufe von vielen Jahren ihre Farbe und kann weis werden wie Wasser.... Ungeöffnet versteht sich.


Im Keller wie gesagt, wurden wohl Hühner oder Enten gehalten. Dort befindet sich ein selbst gebauter Stall in welchem.... noch Eier liegen... nichtmal wilde Tiere haben sich also dorthin verirrt.
Öffnet man ein derartiges Ei stirbt man fast den tödlichsten Tod aller Tode. Nie wieder.
Oben in der ersten Etage stinkt es nach Tierleiche... Dort sind Katzenbäume und sonstiges Equippment.
Dort war eben auch Anja zu Hause... Trotzdem macht der Türriegel misstrauisch. Für eine Katze hätte normaler Weise der Schlüssel gereicht, auch für einen Hund. Was der Riegel soll.... ich weis es nicht...
Die Chance dort Obdachlose anzutreffen ist garantiert gering. Da wollte ich nicht wohnen.
Edles Geschirr gibt es nicht. Nur Schrott und alte gammelige Hüte.
 
Interessanter Bericht!
Verzeiht mir, falls ich es überlesen habe, aber wie weit seit ihr denn nach oben gekommen, bzw. wart ihr überall drin, wegen den verriegelten Türen?
 
Irgendwie find ich das extrem gruselig.. "Anja", verriegelt, Gestand nach Kadaver..kann jedenfalls nix Schönes sein.. angts-
 
Interessanter Bericht! Macht mich irgendwie stutzig, denn Bad Oeynhausen liegt doch einige km von Löhne entfernt. In welchem Umkreis hast du denn das Stellwerk gesucht? Ist diese Tierpension echt in B.O. ? Trotzdem: Bei den Bildern kommt man aus dem Staunen nicht raus. Was es nicht alles (und dazu noch in unmittelbarer Nähe) gibt! rock- klatsch-
 
wir hatten es ganz naiv mit google maps mit "Stellwerk Löhne" probiert und naja.... das war dann ein Restaurant in Bad Oeynhausen... aufm Rückweg haben wir das Haus dann gesichtet und eine Begehung durchgeführt. Die Türen sind soweit alle unverschlossen wenn verschlossen nur durch Riegelschlösser und ermöglichen einen Rundgang bis in die Keller und Dachgeschossräume. Interessant war auch, dass die Schallplatten meistens Marschmusik und dergleichen bespielt hatten.
 
Rasierer schrieb:
Dann möchte ich mal noch meinen Teil dazu beitragen, der sich die Akten und Zettel durchgesehen hat... und etwas von der Geschichte zu erzählen vermag......

Eine nette Ergänzung des Freds....und teils ja ganz schön launig geschrieben.... lach- lach- daumen-
 
Interessanter Beitrag O-Saft von 2006 Butter usw nette Bilder daumen- klatschen- klatschen-
 
hehe, ja Danke. Denke ein wenig Laune macht ... Laune :mrgreen:

Ich denke laut meiner Einschätzung handelt es sich um die klassische, tierliebe alte Frau. Körperlich ähm, monumental, alt, einen behinderten Ausweis besitzend und naja, das typische Geschirr im Wohnzimmer. Ebenso diese typischen DDR Tapeten aus alter alter Zeit. Die Frau muss sehr angagiert gewesen sein, denn die tausende von Dokumenten die teils Kopien ihrer Antworten oder Bitten und Anfragen sind ebenfalls in Ordnern enthalten.
Man konnte wirklich nur grob durchfliegen und nach dem aller wichtigsten schauen. So viel Text verarbeitet Cornelsen nicht einmal am Tag...
Auch eben dieses viele selbst gebaute Interieur ist irgendwie typisch wie ich finde.
Die Zäune, Gitter und sonstiges muss der Mann gebaut haben.
Ich denke am Ende wird die tierliebe Dame aufgrund von Krankheit in ein Krankenhaus eingewiesen worden sein und die Wohnung nach ihrem Verscheiden recht allein verfallen sein. Ihr Gatte muss vorher gestorben sein. Von ihm gibt es keinerlei Zeugnisse, bis.... bis auf einen alten grünen Jägerhut. Da sonstige Kleidung nicht vorkam, gehe ich von einem viel früherem Abtreten aus.
Die einzigen, die die Wohnung wohl am Ende betreten haben werden, werden die Tierschützer gewesen sein, die von den Nachbarn wohl alarmiert worden sein müssten. Es muss derbe gestunken haben, als sämtliche Tiere dort irgendwann durch Hunger oder ähnliches angefangen haben zu sterben und zu verwesen. Ich rechne im Fall der Katzen oben aufgrund des absolut bissigen Geruches und dem vorfinden von Knochen im Entengehege im Keller, mit dem Tod der Tiere.
Die Frau wurde wie gesagt, medikös stark behandelt.

So weit meine Illustration des Ganzen.
 
*auskram*

Hi Leute

wenn mich nicht alles täuscht ist das die Location die ich mir unbedingt ansehen wollte :D

Wenn ich mir so die Bilder anschaue bekommt mich nen schauriges Gefühl, sieht ja schon recht gruselig aus mit den Absperrungen und den von euch beschriebenen Kratzspuren. Aber ich denke mal ein Besuch wird sich durchaus lohnen!

LG
 
Toller Fund und schöner Beitrag. daumen- Würde mich auch über ein Update mit neuen Bildern, auch mit Aussenaufnahmen wenns geht, sehr freuen...... :wink: zunge-
 
Wenn alles glatt geht bekommt ihr am WE neue Bilder!

Bin schon sehr gespannt auf die Location!
 
Also wenn was ekelhaft ist,dann DIESE Hütte. Echt mal , obwohl überall im Haus die Fenster offen stehen , STINKT es bestialisch nach Katzenkacke und Verwesung. Pääh finger-

Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lasse ein paar Fotos zu machen :p

unterwegs 482.jpgunterwegs 452.jpgunterwegs 441.jpgunterwegs 503.jpgunterwegs 502.jpgunterwegs 494.jpg
 
Oben