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Eisenbahnwerk Bodenwerda

dejalo

erfahrenes Mitglied
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Rundgang an den alten Lokschuppen vom ehemaligen Eisenbahnwerk Bodenwerda-Linse im Kreis Holzminden in Niedersachsen. Leider waren die Schuppen geschlossen..alle Bilder habe ich von außen durch zerbrochene Fensterscheiben gemacht..

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Bei dem kleinen Schuppen mit dem Wasserturm ist das Dach schon teilweise eingestürzt..

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Wer Lust hat, kann am alten Bahnhof Bodenwerder-Linse Draisine fahren. daumen-

Info: http://www.3sine.net/bodenwerder/

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Netter Fred von einem netten Objekt, Dejalo... klatschen- daumen-

Auffallend m.Ea.:
Die Gebäude sind in einem völlig anderen Stil errichtet worden als in unserer Region üblich... kratz- Professor-
 
Schmunkmueller schrieb:
Teilweise verfallend/verfallen...teilweise Nutzung durch einen Verein....richtig?

..jau stimmt, so kann man es sagen/beschreiben..

Übrigens, der alte Lokschuppen war einst das Ausbesserungswerk der Deutschen Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft AG

Weitere Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Vorwohle-Emmerthaler_Eisenbahn-Gesellschaft

Danke auch an combo.. :wink: daumen-
 
Hallo dejalo,


zu deinem Bildbeitrag und deiner(n) Frage(n) :

Deine ersten 3 Bilder zeigen wohl eine Quellstation, das heißt eine Wasserquelle für die Versorgung der Dampflokomotiven mit Wasser.
In solchen wurde das Wasser gefiltert und wenn nötig auch enthärtet,deswegen auch die Warnschilder wegen der dabei zum Einsatz kommenden
Chemikalien und der chemischen Reaktion.

Das 4.Bild zeigt eine sogenannte TRAPEZ-TAFEL, die auf Nebenbahnen das Einfahrsignal ersetzt.

Das 5.Bild ist eine Langsamfahrscheibe und bedeutet für den Lokführer,das er ab hier nur 10 Km/h fahren darf.

Das 6.Bild sieht nach einer Propanbeleuchtung aus.
 
Noch als Ergänzung zur Trapeztafel. Grundsätzlich markieren Sie die Stelle an der Züge vor einer Betriebsstelle zu halten haben. Wie Lampenputzer schon richtig geschrieben hat können Sie an Nebenbahnen das Esig ersetzen. Dies geschieht meistens in Komination mit dem sogenannten Zugleitbetrieb. Eine weiter Einsatzmöglichkeit ist auf Hauptbahnen. Hier steht die Trapeztafel (Ne1) im Gegengleis in Höhe des Einfahrsignals und sichert somit den Bahnhof vor Zügen des Gegengleises. Der Triebfahrzeugführer darf auf besonderen Auftrag an der Trapeztafel vorbeifahren, nachdem der Fdl notwendige Maßnahmen getroffen hat.
 
Lampenputzer schrieb:
Hallo dejalo,


zu deinem Bildbeitrag und deiner(n) Frage(n) :

Deine ersten 3 Bilder zeigen wohl eine Quellstation, das heißt eine Wasserquelle für die Versorgung der Dampflokomotiven mit Wasser.
In solchen wurde das Wasser gefiltert und wenn nötig auch enthärtet,deswegen auch die Warnschilder wegen der dabei zum Einsatz kommenden
Chemikalien und der chemischen Reaktion.

Das 4.Bild zeigt eine sogenannte TRAPEZ-TAFEL, die auf Nebenbahnen das Einfahrsignal ersetzt.

Das 5.Bild ist eine Langsamfahrscheibe und bedeutet für den Lokführer,das er ab hier nur 10 Km/h fahren darf.

Das 6.Bild sieht nach einer Propanbeleuchtung aus.

daumen- daumen- daumen- Meister- Meister- Meister- klatschen- klatschen- klatschen-
 
Schöner Beitrag! Danke dafür.

Schade dass das das alles so extrem runtergekommen ist.
Ich habe in den 90ern da oft auf meinen Touren in den Harz Pause gemacht. Damals fuhr die VEV noch gelegentlich und die Trasse lag auch noch vollständig.
Die Bahngesellschaft Waldhof übernahm 1999 die Betreibsführung und nutzte teilweise den Lokschuppen.
Von 1985 an hatte die Dampfzug Betriebsgemeinschaft Hildesheim dort ihr Domizil.

Mehr und übersichtlicher demnächst!

Grüße, S4Mog
 
Denn auf in die Details!

Ich zitiere erst einmal aus d e m Standartwerk von Gerd Wolf "Deutsche Klein- und Privatbahnen; Band 11; Niedersachsen 3; Südlich des Mittellandkanals"

Vorwohle-Emmertaler-Eisenbahn
Ausstattung:
[...]
km 17,94 Bodenwerder - Linse
78 m ü.N.N. Langgezogene, umfangreiche Gleisanlagen, mehrfach erweitert. Einfahrtsignale. Kopf- und Seitenrampe.
Großes Bfsgebäude und Gschp. Gleiswaage
Eingleisiger VT- und Draisinenschuppen (1923), zweigleisiger Lok- und VT-Schuppen mit Wasserturm
(2009 vermietet an Spediteur) 1923 viergleisiger Lokschuppen mit Hauptwerkstat für die beiden
niedersächsischen Bahnen VEE und VDD (zeitweilig vermietet an Dampfzug-Betriebsgemeinschaft
Hildesheim), Bahnmeistereigebäude (ehemaliges BFGeb Emmertal, entf.),
AGl Weserhafen, 2 Kaigleise, Bockkran, Gschp. (aufg.1984, Lagerschp. Landhandel und Hauptgen.
Hannover, Lager Linse

Soweit Gerd Wolf.

Hier der Gleisplan:VEV BF Bodenwerder.png
Nach Emmertal hin schloss sich direkt die Hafenbahn und das Industriestammgleis Bodenwerder an.
Siehe hierzu: https://bunker-nrw.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=20056.
 
Zu "Was ist das?" könte ich noch weiterhelfen:

Die Bilder 1-4 zeigen den ehemaligen "Ölkeller"! Dort wurden Schmierstoffe gelagert. Zu Dampflokzeiten ein sehr wichtiger Bau, wegen der Brandgefahr abseits der Lokschuppen gebaut.

Anders als "Lampenputzer" vermutet hat.

Die Speisewasseraufbereitung erfolgte erst auf der Dampflok durch Zugabe verschiedener pulverförmiger Enthärter direkt in den Tender. An jeder Wasserzapfstelle war ein Schild mit der Dosieranleitung angebracht. Das Kesselspeisewasser für die Dampfloks in Bodenwerder wurde direkt der Weser entnommen und im Hochbehälter nur zwischengespeichert.
 
Ich hätte da noch ein paar Bilder aus Betriebszeiten dazu :
(Quelle: Gerd Wolf, Deutsche Klein- und Privatbahnen Band 11)
610090.jpg
Personenzug nach Vorwohle, 17.09.1963; Zuglok 43 o. 44 ex VDD
5.jpg
VEV T1² ex. HZL/DB VT 98 vor der Hauptwerkstatt, 19.07.1982
6.jpg
Ehemaliger Triebwagenschuppen als Bushalle genutzt, 17.09.191966
Im Vordergrund kreuzt links das "Hafengleis" die Straße
7.jpg
geliehene VT95 Garnitur der Hümmlinger Kreisbahn, 24.07.1976
10.jpg
DB-Köf 335 238 In Bodenwerder-Linse, 19.07.1995
Seit 02.01.1986 erbrachte die DB die Zugförderung auf der VEV. Betrieb gab es nur noch von Emmertal nach Bodenwerder-Linse und Vorwohle nach Eschershausen. Dazwischen fiel keine Ladung mehr an.
Für den Museumsbahnbetrieb und eventuell anfallende Umleitungszüge wurde die Strecke aber weiter unterhalten.
11.jpg
VEV 22-01 am 23.08.1985 in Bodenwerder-Linse.
Die Lok (Henschel 25098/1955, BDh 220 Ps) steht seit 2000 als Denkmal in Broistedt
 
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