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Magazin der Ruhrorter JHH-Werft, Duisburg Ruhrort

Grauer Wolf

erfahrenes Mitglied
Zwei schlichte Backsteingebäude und die Ruhrorter JHH-Werft

Die Begegnung mit James Watt jr. und seinem Raddampfer „Caledonia“ habe ihn angeregte, selbst Dampfschiffe zu bauen, berichtet Franz Haniel in seinen Lebenserinnerungen. Maßgeblich war es Haniel, der die Gründung der JHH-Werft betrieb, welche 1829 mit Hilfe englischer und niederländischer Schiffsbauer ihre Arbeit aufnahm. Von dieser erfolgreichen Werft sind nur wenig Spuren erhalten. Neben dem heute teilweise zugeschütteten Inselhafen mit den Resten der Werftinsel zeugen zwei der ältesten Gebäude des Ruhrorter Hafens vom Schiffbau-Engagement Haniels und der JHH. Das Magazin (Lagerhaus) von 1862 und die Schmiede von 1871 wurden ursprünglich nicht durch die JHH selbst, sondern durch Franz Haniels Familienbetrieb, den er neben seiner JHH-Miteigentümerschaft leitete, errichtet. Die Gebäude sind jedoch höchstwahrscheinlich ab einem unbekannten Zeitpunkt Teil der benachbarten JHH-Kesselfabrik und der damit verbundenen JHH-Werft gewesen. Die zwei schlichten Zweckbauten erinnern an den Beginn der Industrialisierung Ruhrorts, an den dortigen Schiffbau und an die Entstehung des heute größten europäischen Binnenhafens.

Das Schmiedegebäude von 1871 ist ein im Stil der Zeit gestalteter zweieinhalbgeschossiger Backsteinbau mit Satteldach. Seine vermutlich im Zweiten Weltkrieg zerstörte und danach vereinfacht wiederaufgebaute südliche Giebelseite weist zum Wasser und zur Werftinsel. Die Giebelseiten und die siebenachsigen Längsfronten besitzen rundbogige Fensteröffnungen, Werksteinsolbänke und Überfangbögen. Lediglich ein Zahnschnittfries zwischen Erd- und Obergeschoss sowie ein Traufgesims unter der Dachzone schmücken das schlichte Gebäude als horizontale Gliederungen. Ein eingeschossiger Anbau mit Rundbogenöffnungen war einst das Kesselhaus; eine stehende Dampfmaschine im Schmiedegebäude trieb die Transmissionswelle an.

Rechtwinklig zur Schmiede liegt an der Straße das zweieinhalbgeschossige hanielsche Magazin mit Satteldach. Seine siebenachsige Längs- und zugleich Hofseite ist dem Werfthafen zugewandt. Hier befindet sich über dem Portal eine gusseiserne Platte mit den Initialen Franz Haniels im Lorbeerkranz und der Jahreszahl 1862. In der Traufzone verweist eine Maueröffnung mit Gaube und Kranbalken auf die einstige Funktion des Gebäudes. Auch auf der Straßenseite ist eine Ladeluke erhalten. Die Gestaltung ähnelt bis auf die stichbogigen Fensteröffnungen jener der Schmiede. Die auf allen vier Seiten befindlichen hochrechteckigen Portale weisen Sandsteinrahmungen auf. Magazin und Schmiede stehen heute leer; wie auch der Hafeninsel-Rest sind sie für neue Nutzungen vorgesehen und in das umfassende städtebauliche Konzept eines Masterplans für diesen Hafenteil einbezogen.

Quelle: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/frem...rt-Haniel/JHH-Werft-Schmiede-Magazin-Duisburg


Leider ist die alte Schmiede 2010 abgebrannt und wurde abgerissen, nur das Magazin steht heute noch und gammelt vor sich hin

Von der Straße aus gesehen
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Von der Rückseite aus betrachtet
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Ein Blick in den Keller lässt nichts gutes ahnen
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Der Blick durch´s Gitterfenster enhüllt das Ausmaß der Zerstörung im Inneren
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Ich hab das Gebäude schon oft im Vorbeifahren gesehen, aber früher nie so wirklich beachtet. Trotz seiner interessanten Geschichte, glaube ich kaum an eine positive Zukunft für das alte Magazin ratlos-
 
Ein Bunker soll sich laut einiger Zeitgenossen unterhalb des Gebäudes befinden.
 
Also in dieser Lage sind Bunker nicht abwegig.
Allerdings wurde in der ganzen Gegend seit dem Krieg einiges umgebaut und ich finde das Häuschen an sich schon interessant.
Egal was darunter ist, dass es jetzt so aussieht wusste ich nicht.
Das sind sehr schöne Bilder.
Besonders gefällt mir die Aufnahme mit der Jahreszahl daumen-
Ich kenne es auch nur vom Vorbeifahren, dachte aber, dass es noch aktiv ist.
 
Hmmm, kann ja demnächst nochmal ein wenig genauer in der Umgebung gucken.
Reinkommen ist wohl nur mit nem Brecheisen möglich, da die Türen entweder vernagelt oder zugemauert sind. Vor ca 3 Monaten war mal eine Lücke in der Vernagelung der seitlichen Tür, aber ich hatte kein Fahrradschloss dabei und unbeaufsichtigt lass ich mein Rad nirgends stehen ^^
Wenn da noch ein Bunker sein sollte, steht der aber vermutlich unter Wasser, ist ja direkt am Hafenbecken.
 
Vor c.a. 3 Jahren habe ich durch einen Spalt eine Kamera in das Treppenhaus b.z.w. den Abgang zum Bunker gehalten.Deutlich zu sehen war das es dort noch etliche Meter nach unten ging,leider war das Foto nicht sehr gelungen,so das nicht erkennbar war ob dort Wasser drinn stand.
 
Soweit ich mich erinnere ging es hinten rein,das ist auf den Fotos zu sehen.Dort wo der Schutthaufen ist,dahinter müsste es runtergehen.Hinter den Eisentüren.Kann aber auch sein das es dort nur in den Keller ging.
 
Interessanter Ort, Die Architektur erinnert mich doch irgendwie an die alte Pflanzenöl-Firma bei uns in Krefeld-Uerdingen.
 
schickwiepapa schrieb:
Soweit ich mich erinnere ging es hinten rein,das ist auf den Fotos zu sehen.Dort wo der Schutthaufen ist,dahinter müsste es runtergehen.Hinter den Eisentüren.Kann aber auch sein das es dort nur in den Keller ging.

Das Bild nach der Tür mit dem Schutthaufen davor zeigt die Treppe, die dahinter liegt. Da runter zu kommen dürfte noch schwieriger sein als die vernagelte Seitentür auf zu bekommen
 
schickwiepapa schrieb:
Soweit ich mich erinnere ging es hinten rein,das ist auf den Fotos zu sehen.Dort wo der Schutthaufen ist,dahinter müsste es runtergehen.Hinter den Eisentüren.Kann aber auch sein das es dort nur in den Keller ging.

Richtig, da geht es in den Keller. Ein Bunker ist da nicht, nicht mal ein kleiner Luftschutzkeller. Nur ein leerer, alter Gewölbekeller. Die Bude war schon vor 8 Jahren von außen interessanter als von innen. Aber immerhin steht sie im Gegenteil zur Schmiede noch, und das sollte auch so bleiben. Solche Gerüchte sind da leider wenig produktiv...

So sah es dort 2007 aus - leer und langweilig, das Interessanteste war noch der Steinpilz am Geländer...
 

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Hi Gottenolm
Danke für die Bilder aus dem Keller, dann brauch ich ja nicht buddeln ^^

Das mit dem Bunker könnte auch einfach ein Missverständnis sein. Ein Teil des Hafens wurde, aufgrund der dort stehenden Kohlebunker, als Bunkerhafen bezeichnet
Hafen 037.jpg

Ich bin heute noch ein wenig da herumgewandert, aber habe Nichts gesehen, was an einen Eingang erinnern würde
Hafen 025.jpgHafen 024.jpg

Hier noch ein wenig "Kunst" die "Blaue Grotte"
Hafen 016.jpg
 
Grauer Wolf schrieb:
Danke für die Bilder aus dem Keller, dann brauch ich ja nicht buddeln

Das mit dem Bunker könnte auch einfach ein Missverständnis sein. Ein Teil des Hafens wurde, aufgrund der dort stehenden Kohlebunker, als Bunkerhafen bezeichnet


Nicht buddeln ist eine Spitzenidee! daumen-

Richtig, "Bunkerhafen" hat natürlich nix mit Luftschutz zu tun. Der nächste Deckungsgraben stand vorne bei Kleinholz, wurde aber kurz nach dem Krieg abgerissen.
 
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