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Raketensilo in der Ukraine

photolurch2016

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Das letzte, noch erhaltene Raketensilo der Sowjetunion in der Ukraine ist heute ein sehr interessantes Museum, welches auf jeden Fall einen Besuch lohnt. Stationiert war zum Schluss die R-36M (NATO-Codename SS-18 Satan) Sie war eine ballistische Interkontinentalrakete aus sowjetischer Produktion. Nette Anekdote am Rande, die SS-18, mit ihren vergoldeten Leitungen etc., kam auf ein Netto Goldgewicht in Höhe von 20kg. Jede einzelne Rakete. Unfassbar.

In einem solchen Raketensilo arbeiteten ausschließlich sowjetische Offiziere, der normale Soldat hatte hier keinen Zutritt. In einem gewissen Rhythmus wurde der Stationierungsort geändert um Freundschaften mit der hiesigen Bevölkerung zu verhindern.

Es gab in einer solchen Anlage immer zwei gleiche Silos. In dem einen Silo wurde die kommplette Technik untergebracht. Ganz unten in der vorletzten Etage waren der Kontroll- und Abschussbereich. Darunter der Ruhe und Schlafbereich. In dem zweiten Silo war die SS-18 untergebracht.

Die Arbeitsumstände in einem solchen Silo kann man nur als katastrophal bezeichnen. Extrem laut durch die Belüftung, extrem wenig Platz und unvorstellbare Aufgaben in den Schichten. Alle 7 Sekunden kam von Moskau aus ein neuer Abschusscode, der dann in die Geräte eingegeben werden musste.

Wäre jemals der Befehl von Moskau gekommen, die SS-18 zu starten, wäre alles sehr schnell gegangen. Wenige Sekunden um das obere Schott zu öffnen, der Abschuss erfolgt danach sofort und die SS-18 hätte um die 22 Minuten gebraucht, um ihre Ziele in den USA zu erreichen.

Nach dem Abschuss wären die Offiziere für knapp 45 Tage in ihrem Silo autark gewesen. Danach hätten sie aber auch nach oben gemusst. In eine völlig verstrahlte Umgebung, denn die Antwort der USA hätte nach einem Abschuss natürlich wenige Minuten später erfolgt.

Auf unserer Webseite findet sich ganz unten noch ein Video eines Testabschusses einer SS18 Satan.

http://deep-darkness.org/wpdeepdarkness/raketensilo-in-der-ukraine/

Grüße
Micka
(Team Deep Darkness)
 

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Wozu wurden denn die 20 Kilo Gold gebraucht ? blabla-

Vergoldungen hat man in der Elektronik ja oft,aber in solchen Ausmaß ?!
Was war denn der technische Grund dahinter ?
 
Interessante Bilderserie...Bild 13 und 15...das sieht ja fast wie ein Holzfußboden/Schiffsbodendielen aus?!

Täuscht das?! kratz- ratlos-
 
Sehr nette Bilder! Die Feuerleitzentrale ist für mich eigentlich das Highlight der Bilder, auch hier merkt man gut bei der Konstruktion die damalige Zugehörigkeit zur UdSSR :)
 
Schmunkmueller schrieb:
Interessante Bilderserie...Bild 13 und 15...das sieht ja fast wie ein Holzfußboden/Schiffsbodendielen aus?!

Täuscht das?! kratz- ratlos-

Ich dachte spontan: Oh mit eigener Kegelbahn. grins
 
Danke an Alle. Freut mich, dass euch die Fotos gefallen.


Bastler schrieb:
Wozu wurden denn die 20 Kilo Gold gebraucht ? blabla-

Vergoldungen hat man in der Elektronik ja oft,aber in solchen Ausmaß ?!
Was war denn der technische Grund dahinter ?

Kann ich leider nicht sagen. Es wurde uns bei der Führung so erzählt. Keine Ahnung ob es stimmt. Wenn man aber die Größe der Rakete bedenkt..... Hab mal unten einen Größenvergleich angehangen...


Schmunkmueller schrieb:
Interessante Bilderserie...Bild 13 und 15...das sieht ja fast wie ein Holzfußboden/Schiffsbodendielen aus?!

Täuscht das?! kratz- ratlos-

Ist ein billiger Kunsttoff Boden.
 

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1 Wäschekorb voll Stecker und Buchsen mit vergoldeten Kontakten,3 Wäschekörbe Platinen mit vergoldeten Leiterbahnen und Bauteilen...ich hätte da jetzt auf 20 Gramm Gold getippt kratz-

Wenn das wirklich 20 Kilo sind,sollte man sich vieleicht mal schlaumachen wo die Proberaketen aus der Entwicklungsphase runtergekommen sind...da mal buddeln/tauchen und den ganzen zerkrümelten Schrott nach Goldnuggets durchsieben :p



Unterm Strich eine höchst unerfreuliche Angelegenheit...eigendlich ein Wunder das die Menschheit diesen Wahnsinn überlebt hat...war ja so einige Male kurz vor Knapp staunen-

Dagegen sind unsere heutigen Problemchen mit den durchgedrehten Moslemspinnern Pillepallekram...

Bleibt nur zu hoffen das Putin,Trampeltier&Co es nicht doch noch schaffen dieses Kapitel wieder aufleben zu lassen angts-
 
Sehr interessanter Bericht. Warum wurde denn alle 7 Sekunden ein neuer Abschusscode eingegeben? Das ja echt krass. Ich hätte mir die Arbeit in einem solchen Silo eher extrem langweilig und eintönig vorgestellt, aber stressig?
 
Zu der Zeit war der Goldpreis ja noch recht human. Wie gesagt. Ich kann nur sagen, was bei der Tour erzählt wurde. Ob es stimmt..... staunen-

Ja, auf den Stressfaktor wurde extra eingegangen. Dann in Verbindung mit der extrem lauten Belüftung (beim Besuch wurde nur eine der drei eingeschaltet, das hat aber schon gereicht) war es wirklich kein toller Arbeitsplatz. Alle 7 Sekunden einen neuen Code einzugeben ist wohl der Paranoia geschuldet...

Wie gesagt, wer mal in der Gegend ist, ein Besuch lohnt sich definitiv. Das Mittagsessen, stilvoll in einem Militärzelt :wink:, war auch sehr lecker.

Ist noch der übliche Militärkram ausgestellt. Von allen möglichen Waffen, selbstverständlich auch Reichswehr Kram :lol:, bis zum atomaren Übungssprengkopf, siehe Foto.

Das Englisch der Führerin war auch sehr angenehm zu verstehen.

Grüße
Micka
Team Deep Darkness
 

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Bastler schrieb:
1 Wäschekorb voll Stecker und Buchsen mit vergoldeten Kontakten,3 Wäschekörbe Platinen mit vergoldeten Leiterbahnen und Bauteilen...ich hätte da jetzt auf 20 Gramm Gold getippt kratz-

Wenn das wirklich 20 Kilo sind,sollte man sich vieleicht mal schlaumachen wo die Proberaketen aus der Entwicklungsphase runtergekommen sind...da mal buddeln/tauchen und den ganzen zerkrümelten Schrott nach Goldnuggets durchsieben :p

In der kasachischen Steppe warten heute auch Trümmerjäger, und halten nach einem Raketenstart Ausschau wo die abgetrennten Stufen herunterkommen, um dann die Metallteile einzusammeln und zu verwerten. Gabs mal eine Dokumentation im Fernsehen dazu, das waren schon sehr "spezielle" Menschen die da auf Jagd gehen.
Bei der Sojus mit Kerosin/LOX-Triebwerken mag das noch gehen, aber bei welchen die mit Hydrazin betrieben werden wäre ich da etwas vorsichtig. Glaub das war denen aber egal.
 
Thomas_v2 schrieb:
Bastler schrieb:
1 Wäschekorb voll Stecker und Buchsen mit vergoldeten Kontakten,3 Wäschekörbe Platinen mit vergoldeten Leiterbahnen und Bauteilen...ich hätte da jetzt auf 20 Gramm Gold getippt kratz-

Wenn das wirklich 20 Kilo sind,sollte man sich vieleicht mal schlaumachen wo die Proberaketen aus der Entwicklungsphase runtergekommen sind...da mal buddeln/tauchen und den ganzen zerkrümelten Schrott nach Goldnuggets durchsieben :p

In der kasachischen Steppe warten heute auch Trümmerjäger, und halten nach einem Raketenstart Ausschau wo die abgetrennten Stufen herunterkommen, um dann die Metallteile einzusammeln und zu verwerten. Gabs mal eine Dokumentation im Fernsehen dazu, das waren schon sehr "spezielle" Menschen die da auf Jagd gehen.
Bei der Sojus mit Kerosin/LOX-Triebwerken mag das noch gehen, aber bei welchen die mit Hydrazin betrieben werden wäre ich da etwas vorsichtig. Glaub das war denen aber egal.

Ja, bei meinen Besuch in der Ukraine ist mir mal wieder klar geworden, wie gut es uns hier in Deutschland geht... Da steht an der "Autobahn" alle 2 km eine alte Frau und versucht ein paar Blumensträuße zu verkaufen..... Ist wirklich schlimm.... :shock:

Grüße
Micka
Team Deep Darkness
 
Schlumpf schrieb:
Wirken fast, wie die amerikanischen Silos...

Aber nur ganz entfernt. Der Startsilo in etwa, das war´s auch schon!! Die Feerleitung/Technik/ unterkünfte ist bei den Ammis etwas abgesetzt
in einem Bunker unter gebracht. Bei älteren Einrichtungen (US) drei Reketensilos mit einem "Feuerleitbunker" in einigen hundert meter Umkreis.
Später wählte man eine Varanter in der die feuerleitbunker weiter (mehrere Kilometer) entfernt von den Silos liegen und vom Bunker aus bis zu
20/30(?) Raketen abgefeuert werden können.

@ photolurch2016: schöner, informativer Bericht! Und sehr schöne Bilder!! rock-
 
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