Bunker-NRW

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Seltsame Senken im Wald entdeckt

RolliHSK

erfahrenes Mitglied
Hallo Gemeinde

Neulich durch Zufall beim spazieren querfeldein im Wald entdeckt.
Im oberen Bereich sah es recht unspektakulär aus, ein Hohlweg, welcher bergab verläuft.
Diesem dann mal gefolgt bis er sich dann teilt (sieht zumindestens so aus).
20150414_162848.jpg

Hier im Bild stehe ich in dem Hohlweg, rechts und(!) links davon ein Wall
20150414_163014.jpg

Mittig auf dem linken Wall stehend wiederum links, ein kleiner Bachlauf, rechts der bereits
erwähnte Hohlweg ...
20150414_163137.jpg

Mittig auf dem rechten Wall stehend wiederum rechts, ein weiterer Hohlweg oder sonst etwas ratlos-
20150414_162737.jpg

Von unten nach ober fotografiert ergibt sich dieses Bild ...
20150414_162509.jpg

... und in entgegengesetzter Richtung laufen die Wege ect. dann als freie Fläche aus
20150414_163359.jpg


Unterhalb der hinteren Fichten verläuft ein gut ausgebauter Waldweg.
Eine Wegeverbindung zum Waldweg liegt nicht vor, im Gegenteil, direkt neben dem
Waldweg befindet sich ein relativ tiefer Graben.

Zwei(!) Hohlwege nebeneinander finde ich schon recht merkwürdig.
Bergbautechnisch war hier definitiv nichts, kann es vielleicht ein
Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg sein, hat da vielleicht Jemand eine Erklärung für? ratlos- kratz-
 
Puuuuhhh das ist ne gute Frage .
Stellungsgräben? Vielleicht . War da mal was? Ist da was bekannt ?
Wo ist das denn genau ? Gab es da Auffangstellungen?
Rückzugsgefechte?
Kann ich dir so jetzt auf Anhieb auch nicht beantworten.
 
Hohlwege verlaufen oft mehrfach nebeneinander. War ein Hohlweg zu schlammig, zu eng, zu tief etc. wurde daneben eine neue Fahrspur gesucht, die sich mit der Zeit wieder zum Hohlweg entwickelt hat.
Schau Dir die Stelle mal in TIM Online mit "DGM Schummerung" an, da müßte man es erkennen können.
Pingen sind aber natürlich auch möglich !

Hier mal ein Beispiel:

 
Ein Hohlweg kann zwar schonmal mehrere Trassen haben, aber niemals Wälle.
Ein Hohlweg entsteht ja durch Druck auf den Boden, der dadurch verdichtet und eingetieft wird.
Wälle dagegen können nur absichtlich aufgeschüttet sein und erheben sich latürnich über das Umgebungsniveau hinaus.
Parallele Graben/Wallsysteme ergeben für den WKII keinen Sinn, schon gar nicht mit mittlerem Wall, wohl aber für: Wallburgen, Motten, Abschnittsburgen und
Landwehren.
Also erstmal den TIM fragen. Online. Deutsche Grundkarte 1:5000. Und dann eventuell den Ortsheimatpfleger.
 
an steigungen bei früher stark frequentierten hohlwegen gibt es öfters 2 parallele wege, der eine rauf der andere runter. stell dir vor die sind was länger und man sieht das andere ende nicht und zwei kommen sich entgegen. mit nem pferde-oder ochsenkarren rückwärts wird was schwierig!
 
consolamentum schrieb:
an steigungen bei früher stark frequentierten hohlwegen gibt es öfters 2 parallele wege, der eine rauf der andere runter. stell dir vor die sind was länger und man sieht das andere ende nicht und zwei kommen sich entgegen. mit nem pferde-oder ochsenkarren rückwärts wird was schwierig!
Bei uns im Wald gibt es solche Hohlwege. Und auf den Schautafeln davor steht genau das was der Conso schreibt. Wenn ich mal wieder in der Gegend bin mach ich mal Bilder.
 
roll- Hohlwege gibt es aber nicht mit Wällen außen. Liest meine Worte oben.
Da habe ich doch explizit parallele Hohlwege bejaht, aber nur ohne Wälle! Wo soll bei einem Hohlweg der Wall herkommen?
Oder sind die "Wälle" keine Wälle, sondern normales Bodenniveau? Dann sind es nämlich keine "Wälle".
 
Ich gehe mal davon aus, das Dein Fund hier im Sauerland war. Da gibts einige dieser Hohlwege, nach Soest rüber, dann den Kriegerweg, der über Meschede führt, usw
Ich zitiere mal aus Wikipedia:
Die Heidenstraße führte von Leipzig, wo die Straße eine zusätzliche Verbindung nach Breslau und Thorn hatte, über das Eichsfeld weiter nach Kassel. Die Strecke verlief dann durch Korbach und die Sauerländer Orte Medebach, Winterberg, Nordenau, Westfeld, Oberkirchen, Winkhausen, Gleidorf, Schmallenberg, Wormbach, Bracht, Elspe, Grevenbrück, Attendorn, Valbert/Grotewiese und Meinerzhagen. Der Heidenstraße folgend gelangte man dann über Marienheide, Wipperfürth nach Köln. Von der Luftlinie zwischen den Endpunkten weicht der Trassenverlauf der Heidenstraße geländebedingt nur wenige Kilometer ab.

Wegen ihrer Anbindung war die Heidenstraße im Mittelalter die wichtigste Straße für das Sauerland. Durch den Bau von weiteren Landstraßen im 19. Jahrhundert verlor die Heidenstraße ihre besondere Verkehrsbedeutung. Sie ist im Sauerland an vielen Stellen noch in Form von Hohlwegbündeln oder Gehölzstreifen im Landschaftsbild erkennbar und stellenweise als Bodendenkmal geschützt[4].
 
PGR 156 schrieb:
roll- Hohlwege gibt es aber nicht mit Wällen außen. Liest meine Worte oben.
Da habe ich doch explizit parallele Hohlwege bejaht, aber nur ohne Wälle! Wo soll bei einem Hohlweg der Wall herkommen?
Oder sind die "Wälle" keine Wälle, sondern normales Bodenniveau? Dann sind es nämlich keine "Wälle".


hab schon viele hohlwege mit wällen gesehen und trotzdem sind das hohlwege. evtl haben die den schlamm nach regenfällen raus geschaufelt, damit die wagen nicht dauernd stecken bleiben, somit sind die auch gleichzeitig immer tiefer geworden. aus bergbaugebieten ist es bekannt das es bautrupps gab, die den zustand der wege kontrollierten und gegebenenfalls ausbesserten. oder vlt. gar als sichtschutz, damit man es den wegelagerern nicht so leicht macht beute zu erspähen.
 
Hihi... daß die Wälle irgendeinen Vorteil für die Reisenden hatten, glaube ich nicht.
"Hohlwege waren zu allen Zeiten bei Kaufleuten gefürchtet und bei Räubern beliebt"
(Zitat aus: http://www.striethteich.de/entdecken_hohlwege.html )
 
So ist das. Der Reisende will offenes Gelände. Er will sich auf Räuber vorbereiten können.
Irgendwo auf dem Weg lauern sie, denn sie wissen, ein Reisender kann nur hier entlang. Ist der Weg übersichtlich, entfällt das Überraschungsmoment und der Reisende geht ein paar restliche eventuell unübersichtliche Passagen mit gezücktem Messer/Pistole/Schwert an. Er kann auf langem Weg aber nicht durchgehend wachsam bleiben.

War ein Hohlweg matschig und unpassierbar, zog man parallel dazu an diesen Passagen vorbei. Das ist der Grund dafür, daß viele alte Wege mehrere Trassen haben. Das ist sehr gut auf dem Beispielbild von Kbär zu sehen. Die Paralleltrassen wurden höher im Gelände angelegt, da die unteren Wege zum Hohlweg wurden und bei Regen nicht mehr passierbar waren.
Ein Ausschaufeln hätte den Weg nur noch tiefer und matschiger gemacht. Wenn instand gehalten wurde, dann schaufelte man Schotter in die tiefsten Stellen.
Wie auch heute bei unbefestigten Wegen noch. Ein Hohlweg ist ja nicht der Idealzustand eines Weges, sondern ein Verschleißbereich eines Weges.

Hohlwege mit Wällen wären selten und eventuell situationsbedingt. Ich habe viele Hohlwege gesehen, auch gezielt gesucht. Aber Wälle außen habe ich noch nie gesehen.

Rolli, vielleicht kannst Du mir mal die Position dieser Wege PNnen, dann sehe ich mir das mal auf TIM Online an.
 
chk schrieb:
Ich gehe mal davon aus, das Dein Fund hier im Sauerland war.

Richtig, bei Bödefeld, in einem Seitental.
Es sind definitiv Wälle und kein Bodenniveau, das ist es ja,
was mir direkt auffiel und sehr stutzig machte.
Zur Aufklärung sei noch anzumerken, dass hier in und um Bödefeld
herum in den letzten Kriegstagen heftige Kämpfe und Beschuss
stattgefunden hat.
 
Das glaube ich nicht, das das Schützengräben sind, so breit graben, wofür ? Panzersperren ? Irgendwo im Wald ? Wer sollte in de Ruhrkesselschlacht soviel Zeit gehabt haben, mal eben 3 fette Gräben hintereinander zu buddeln, geschweige denn zu besetzen ? Zumal die Deutschen Truppen hier eh sehr schwach besetzt waren. Der Ami ? Eher weniger, die haben hier öfters die Ari vorgeschickt, wenns Probleme gab, und keinen Stellungskrieg geplant.
Den Fotos nach sieht das eher nach Bodenniveau aus, wenn ich da so links und rechts den Waldboden sehe.
Auf der eine Seite fließt der Bach, der sich auch eingräbt, auf der anderen sieht schon sehr nach Bodenniveau aus.
 
Och, hier bei Fröndenberg haben die auch noch Schützengräben ausgehoben, sowohl beim RAD-Lager als auch wacker bei den Artilleriestellungen bei Hohenheide als auch neben den Wegen Frömern-Kessebüren.
Aber wenn es Wälle sind, würde ich eher an Wallburg oä denken.
 
Dort wurde Plum-Bum abgebaut, so scheint es.

http://195.202.41.53/geko-download/Geko_Aktuell/Geko-Aktuell2004.pdf
 
combo schrieb:
Genau, und dort sind bei Bödefeld Bleivorkommen eingetragen daumen- klatschen-

Richtig, die Lage beschreibt die heute noch vorhandene Silberkuhle, die ich unter
dem Thread "Stollen" vor ein paar Jahren bereits vorgestellt habe.

Die Lage der Hohlwege liegt nicht nördlich sondern südlich von Bödefeld ...
 
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