Habe hier noch was zum Stadtbad gefunden was ich hier noch nicht gelesen habe ist vielleicht Interessant für die einen oder anderen.
Vor 80 Jahren ist der Grundstein für das Stadtbad ******* gelegt worden. Ein Becken für Männer, eins für Frauen
Das Jubiläum ist verpennt worden. Aber noch nicht so lange her, dass man sich nicht daran erinnern müsste: vor rund 80 Jahren, am 27. März 1929, ist der Grundstein für das Stadtbad Hamborn gelegt worden. Hamborn bewilligte damals die unvorstellbare Bausumme von 2,5 Millionen Reichsmark, doppelt soviel wie damals die Stadt Essen für ihr Hallenbad.
Seit Jahren ist es nun schon stillgelegt und die Zukunft ist in Zeiten leerer Kassen ungewisser denn je. Aber auch nach langen Jahren des Leerstands ist – trotz allen Gerümpels und der vielen Scherben – der alte Glanz immer noch sichtbar. Und Fans hat das Gebäude im Backsteinexpressionismus bis heute.
„Vor allem der Haupteingang hat mich immer beeindruckt”, erinnert sich eine städtische Mitarbeiterin. Und auch sonst hat jeder hier so seine Erinnerungen an den Prachtbau. Die Stadt ******** hatte das Grundstück an der ************ Straße gekauft, um die Lücke zwischen Rathaus und Bahnhof ********* zu schließen.
„Mich hat immer meine Mutter hierhin getrieben”, erinnert sich Gerd Steck. Wehmut ist unverkennbar, als er gemeinsam mit Dirk vom Scheidt mal wieder durch das alte Schätzchen geht. Beide haben oder hatten bei der städtischen Immobiliengesellschaft IMD mit dem Stadtbad zu tun. Aber beide kennen das Bad noch aus Kinder- und Jugendzeiten. Aber, so wie es derzeit aussieht, wird kein Kind je mehr hier schwimmen lernen. Das kann man ohnehin nur von einem der beiden Schwimmbecken sagen. Nicht jeder weiß heute noch, dass in beiden Flügeln des V-förmigen Gebäude ein Schwimmbecken vorhanden ist. Ursprünglich war eines für Männer, das andere für Frauen gedacht. Aber dazu ist es nie gekommen. Über eines der großzügigen Bäder im Olympia-Maßstab von 25 Meter Länge ist eine Decke gelegt worden, um den Raum als Sporthalle zu nutzen.
Geldmangel war die Ursache, weshalb nach der Grundsteinlegung 1929 nicht weitergebaut wurde. Erst 1931, nach der Zusage zahlreicher Verbände und der Thyssen Gas- und Wasserwerke, gratis Heißwasser zu liefern, ging es weiter. Der Bau ist übrigens untrennbar mit dem ******** Stadtbaurat Franz Steinhauer (anfangs neben Stadtbaurat Spelsberg) verbunden. Was er in der selbstständigen Stadt ******** begonnen hatte, setzte er als Leiter der Baupolizei in der neuen Stadt Duisburg ********* fort. 1938 konnte dann tatsächlich das erste Mal hier geschwommen werden.
Nach 1945 wurde Steinhauer Hochbauamtsleiter in ******** und sorgte dafür, dass ein Schwingboden über dem zweiten Becken angebracht und eine Besuchertribüne errichtet werden konnte. Erst nach Steinhauers Pensionierung 1958 ist die Eingangshalle verändert worden. Steinhauer ist 1985 mit 95 Jahren gestorben.
In der Nachkriegszeit war es nicht nur ein Schwimmbad, es war auch wichtig für die Hygiene der Menschen: Hier konnte man sich in der Badewanne säubern, als es noch nicht üblich war, in der eigenen Wohnung Bad oder Dusche zu haben. Damals gab es höchstens einen Zuber mit Wasser, erhitzt auf dem Kohleofen. Später kam dann noch eine Sauna dazu. Wer heute auf das Dach des Gebäudes klettert, bekommt einen Eindruck von der Schönheit und Ruhe der Lage hoch über den Dächern von ********, auch wenn die ******** und die Stadtautobahn unten liegen.