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brody-b schrieb:Sind auch die Gitter neben dem Pförtnerhaus zu?
cane schrieb:oh mann....der schöne bunker
Tunnelblick schrieb:cane schrieb:oh mann....der schöne bunker
Seit dem die Kabelratten da alles aufgerissen haben, ist er nicht mehr so schön! weinen-
xfekbm schrieb:Bastler schrieb:Einschusslöcher in der GICHTGASLEITUNG ?!
Also hier bei Hoesch ist die Wandstärke 1,5cm,wenn das dort genauso ist,will ich unbedingt mal das zu den Löchern gehörige Schiessgerät sehen rock-
Hast Du die Leitung schon gesehen? Also diese Leitung ist noch genietet, hat einen Durchmessser von max. 800mm und dürfte aus der Gründerzeit des Gasverbundes zwischen den einzelnen Hochofenwerken gehören. Und jetzt kriegt der Jens mal eine kleine physikalische Abhandlung über Druck und Hüttenkunde grins- Ich machs auch ganz ganz einfach lach- Bin zwar seit 9 Jahren aus dem Metier raus aber ich hoffe ichs kriegs trotzdem noch auf die Kette und es wird nicht zu lang bier- Und es ist vielleicht etwas interessantes für zukünftige Exkursionen dabei
Der GG- Druck wird in der Regel in mm/Ws gelesen. Dies bedeutet mm/Wassersäule. Wenn man sich jetzt vor Augen hält daß ca.9,82m Wassersäule einem Bar entsprechen könnte man schon ohne die Materie zu kennen durchaus auf die Idee kommen daß der Grund dafür in einem sehr niedrigen Druck liegen könnte den man messen will staunen-
Bei modernen Hochöfen beträgt der Druck des austretenden Gichtgases bei guter Durchgasung normalerweise um die 800mm/Ws was im Umkehrschluß also 0,08 bar bedeutet. Wenn man schon mal in der Warte eines GG verbrauchenden Betriebes gestanden hat wird man feststellen daß die Anzeigegeräte meistens nur einen Meßbereich bis max. 1200mm/Ws haben, sprich 0,12 bar. Natürlich ist es bei einer Gasleitung so daß mit steigendem Durchmesser eine größere Wandstärke von Nöten ist wegen der anteiligen Druckbelastung pro qcm, sprich je größer die Innenfläche des Rohres desto höher die Belastung da ja mehr qcm. Laienhaft ausgedrückt: Der Innendruck erhöht sich nicht (logischerweise) sondern die von diesem Druck belastete Fläche wird bei steigendem Rohrdurchmesser größer und somit muß die Wandstärke ebenfalls dicker werden. Menge und Fließgeschwindigkeit lasse ich mal außen vor...
Jetzt kommen wir mal zu dem Werksbereich um den es geht...Bis zur Inbetriebnahme der schwarzen Riesen in Schwelgern gab es bei Thyssen nur "alte" Hochöfen. Das heißt jetzt nicht daß sie qualitativ schlechteres Roheisen erzeugten sondern einfach nur daß sie technisch noch nicht so ausgereift und auch kleiner waren. Die Hochöfen des LaPaDu ehem. Hüttenwerk Ruhrort-Meiderich stammen irgendwann aus der Zeit nach dem 1.WK und sind auch ziemlich kleine Töpfe was der Hauptgrund der Schließung des Werkes war. Nicht sehr viel jünger waren die HOs von Thyssen Ruhrort ex Phoenix Rheinrohr und auch die Öfen 3 bis 9 im Hauptwerk Hamborn waren aus heutiger Sicht schon Großväter (heute teilweise abgerissen oder Neubau). Alte Hochöfen erzeugten in der Regel nur einen Gasdruck von ca. 600mm/Ws (0,06 bar) und hatten einen für die Gichtgaslieferung großen Nachteil gehabt...sie waren äußerst anfällig für starke Gasschwankungen nach unten.
Je kleiner der Hochofen desto geringer die Roheisenmenge und desto kleiner die Gasmenge.
Irgendwann um den 1. Weltkrieg herum kam ein findiger Kopf auf die Idee das GG nicht mehr abzufackeln sondern als Brennstoff zu nutzen. Mit dieser Idee wurde dann quasi der ganze Duisburger Norden verrohrt und alle Werksbereiche gastechnisch verbunden und man konnte das Gas kreuzknobel zu den Endverbrauchern hin- und herschieben. Der Durchmesser der Verbindungsleitung zwischen Hamborn und Ruhrort betrug 2400mm, nach Neubau der schwarzen Riesen wurde eine zusätzliche Leitung von 3600mm gelegt. Wandstärke der Leitungen ca. 12mm. Die zum Hüttenwerk betrug 800mm Durchmesser mit einer Wandstärke von 6- 8mm. Zur Stabilisierung des Gasdruckes bei den langen Wegen waren im Hamborner Bereich Kolbendampfmachinen als Gasdruckerhöhungsmaschinen in den 3 Gaszentralen in Betrieb, heute übernehmen diese Aufgabe 3 moderne Gasturbinen.
Gichtgas ist nicht nur saugefährlich sondern auch ziemlich dreckig. Heutzutage kein großes Thema da es gereinigt wird, früher wurde der Dreck eben mit durch die Leitungen transportiert und die Leitung wurde halt öfters von innen gereinigt. Der Nachteil des Drecks war daß er sich abrasiv auf die Rohrleitungen auswirkte, sprich er rasierte im Laufe der Zeit die Wandstärke kleiner. Und so eine alte verkommene Leitung haben wir hier und da schieße ich allemal mit einer ganz normalen Knarre durch. Habe schon Leitungen gesehen die papierdünn waren staunen-
Achja, auch die heutigen Leitungen haben trotz des sauberen Gases ebenfalls Wandstärkenabnutzung und müssen regelmäßig Wandstärkenmessungen unterzogen werden damit nicht Beeck oder Laar plötzlich vergast werden.
Wenn die GG- Leitungen bei Hoesch tatsächlich 15mm WD haben sollten muß es sich um ziemlich dicke Klopper von ca. 4m Durchmesser handeln...da schieß ich natürlich nicht so einfach durch.
Noch eine kleine Anmerkung weil ich eine Frage danach in diversen Foren schon öfter gelesen habe und es ganz gut hereinpaßt...Im Ruhrorter Werkbereich liegt einsam und verlassen ein noch aktiver Gasometer von Thyssen oberhalb der Laarer- Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es bis vor ein paar Jahren noch die Gasdruckerhöhungsstation. Jene stammte aus der Zeit als der Gasdruck noch um die 600mm/Ws lag, der Weg von Hamborn aber sehr lang war und sich so der Druck auch abbaute. Also wurde hier der Gasdruck extra für das Kraftwerk Ruhrort mittels Gasdruckgebläse auf den erforderlichen Druck gebracht. Und da unsere Vorfahren nicht ganz doof waren bauten sie noch einen Gasometer davor, nicht als Speicher sondern als Puffer um Gasdruckschwankungen aufzufangen. Als sich der Druck im Gasnetz auf erwähnte 800mm/Ws erhöhte wurde der Gasometer in den 80ern aufwendig auf diese Druckstufe umgebaut. Die Gasdruckerhöhungsstation gibt es nicht mehr, aber der Gasometer ist nach wie vor noch als Puffer aktiv, wird gewartet und kontrolliert. Die um ihn herum liegenden Gebäude sind aktiv in Benutzung, auch wenn sie anders wirken mögen und sollten einen Schleicher nicht dazu verlocken sich Eintritt zu verschaffen. Das könnte schwer ins Auge gehen...
Sorry Meister- das ganze ist jetzt länger geworden als ich wollte nono- bitte um Verzeihung Meister-
Bragol schrieb:xfekbm schrieb:Bastler schrieb:Einschusslöcher in der GICHTGASLEITUNG ?!
Selten solch eine gute Erklärung gelesen...Gruß Bragol
Gehört glaube ich schon hierhin...ohne den ganzen Thread jetzt rückwärts durchlesen zu wollen glaube ich mich erinnern zu können daß es sich hierbei eigentlich darum ging daß auf dem Bunkergelände hinter der Sinteranlage noch Schienenverkehr von Thyssen herrscht. Aus diesem Grunde wird dieser Bereich auch noch vom Werkschutz bzw. einer privaten Wachfirma überwacht weil...gewisse Anwohner mit Migrationshintergrund (ich liebe dieses unsinnige Wort) ansonsten ihren Müll dort illegal entsorgen und Schießübungen veranstalten. Glaube das war damals der Anfang bzw. Grund meines geistigen Ergusses lach- lach- lach-delle69 schrieb:@Bragol
Stimmt, muss ich ohne Einschränkung zugeben, sogar für mich!
Aber klär mich mal auf, das ist doch irgendwie völlig aus dem Zusammenhang gerrissen hier, oder? :roll:
Gehört das hierhin oder ist das aus einem anderem Fred? kratz-
Kommt nicht klar, da fehlt die Vorgeschichte! ratlos-
Danke
LG
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