Bunker-NRW

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Kalkspat und Schiefer im Raum Brilon

Unsere vorletzte Station waren der Willibaldstollen III + IV.
Die Überwachung des Stollens Nr. III war schon beachtlich. Bewegungsmelder mit angeschlossenem Scheinwerfer und Kameras... Das hatte schon was von der Grube Wohlverwahrt in Porta blabla-

Diese beiden Stollen befinden sich direkt dort, wo einst die große Erzaufbereitungsanlage "Willibald" stand. Das Werk wurde 1890 fertig gestellt.

Hier mal ein Auszug aus dem Verarbeitungsprozess:

[glow=red]Erzaufbereitungsanlage Willibald

Hier am südwestlichen Hang des Dörnbergs stand die Erzaufbereitungsanlage „Willibald“.
Baubeginn der riesigen, terrassenförmig am Berghang errichteten Anlage war 1889/90 unter dem damaligen Bergwerksdirektor Carl Haber.
Sie wurde in den nachfolgenden Jahren nach dem jeweiligen Stand der Technik ausgebaut und erweitert.

Um das im Ramsbecker Bergwerk geförderte Erz mit einem Metallgehalt von etwa 1,7% Blei und 4,8% Zink verhütten zu können, musste es
erst in dieser Anlage für das Schmelzen aufbereitet werden. Mit Hilfe von physikalischen und chemischen Prozessen wurden
dabei ca. 93% des im Roherz vorhandenen Bleis und ca. 97% des vorhandenen Zinks in verhüttungsfähige Endprodukte übergeführt.
Zeitweilig waren bis zu 90 Arbeiter und 10 Aufsichtspersonen in der Aufbereitung tätig.
Der Betriebsablauf kann vereinfacht wie folgt dargestellt werden:

1.
Das Rohhaufwerk wurde untertage bis 1962 im Stollen III (Hauptförderstrecke), danach am Blindschacht (Eickhoffstollen)
in einer Vorbrecher Anlage auf unter 80mm zerkleinert.

2.
Das so zerkleinerte Gut fiel in einen Grubenbunker (Fassungsvermögen 1.000 Tonnen).

3.
Vom Grubenbunker gelangte das Erz auf einer ca. 15% ansteigenden Bandstrecke nach über Tage zur Aufbereitung.

4.
Nach fortlaufender Registrierung wurde die Roherzmenge dem Aufgabebunker zugeführt.

5.
Auf dieser Ebene befand sich die Vorklassierung und Zwischenzerkleinerung. Dort brachte man
das Erz auf eine Körnung unter 40 mm.

6.
In den sich anschließenden Sink- und Schwimmanlagen erreichte man auf Grund der
unterschiedlichen Dichten von erzführendem und taubem (kaum erzführendem) Gestein, dass bis zu 60% des Roherzes als
taubes Gestein abgeschieden wurden.
Die anfallenden groben „Schwimmberge“ aus taubem Gestein kippte man auf Halde und verwendete das Material danach
größtenteils zum Straßenbau.

7.
Das auf etwa 4% Blei und etwa 10% Zink angereicherte Erzprodukt (Sinkgut) wurde danach in einem Brecher auf unter 10 mm zerkleinert und

8.
durch vier mit Stahlkugeln gefüllten Mühlen unter Wasserzugabe auf eine Korngröße unter 0,3mm noch feiner gemahlen.

9.
Durch Zusatz von speziellen Chemikalien trennte man in der so genannten Flotation nacheinander aus dem in der Feinmahlung gewonnenen
Feststoff/Wassergemisch (Trübe genannt) Bleiglanz und Zinkblende. Das Ergebnis waren Konzentrate mit einem Gehalt von ca. 65% Blei
und 50-55% Zink.
Die bei der Flotation anfallenden, so gut wie metallfreien „Berge“ (Schlämme) wurden anfangs aus der Aufbereitungsanlage durch Rohrleitungen zu
Klärteichen am Hang des Dörnbergs, später in das Bilmecketal (unterhalb von Andreasberg) gepumpt. Hier allein sollen
etwa 2 Millionen Kubikmeter „Berge“ als Sand liegen.

10.
Als nächster Arbeitsgang folgte die Entwässerung der Erzkonzentrate.

11.
Anschließend wurden sie thermisch getrocknet.

12.
Über einen Kanal mit Förderband gelangten sie schließlich zum

13.
Konzentratbunker, der etwa zwei Tagesproduktionen aufnehmen konnte.
Mit einer Lorenbahn transportierte man die Erzkonzentrate zum so genannten Bremsberg
(Verladestation) am Abhang des Scheidtberges (s. Station Bremsberg!). Anschließend gelangten sie
mit der Grubenbahn („Bähnchen“ genannt) zum Bahnhof Bestwig. Ab 1952 übernahmen Spezial-Büssing-LKW den gesamten Transport.
Mit der Bundesbahn erreichten die Blei- und Zinkkonzentrate schließlich von Bestwig aus die werkseigenen Hütten in Nievenheim am Rhein
bzw. in Stolberg bei Aachen.[/glow]
 

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Letzter Stop für uns war auf der gegenüberliegenden Talseite der Venetianerstollen. Den gabs sogar mit funktionierendem Lichtschalter am Stollenmund klatsch-

Der Venetianerstollen am Bastenberg gehört zum Ramsbecker Hauptgangzug. Dies ist eine Erzlagerstätte mit Blei- und Zinkvorkommen. Der Stollen erreichte eine Länge von 154m. Die Anlage des Stollens soll im 10. bis 12. Jahrhundert angelegt worden sein.
 

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Der Wasserstand im Januarius-Stollen ist aber ziemlich hoch jetzt aufgrund der Regenfälle. Als wir da vor ca. 2 Wochen waren, waren die ersten 5 Meter im Inneren komplett trocken.
 
das jute alte ramsbeck, da haben doch mit sicherheit noch einige bilder von innen, bevor der verschluß- und überwachungswahn von der crew mit dem kölner geländewagen begann :D :D :D
 
Ich hätte da auch mal eine Frage: Wieso wurde der Beitrag von Horten gelöscht? Besonders der Teil mit den Handyfallen hat mir sehr gefallen. Ich war die Tage mal im Besucherbergwerk und habe mal gefragt, ob noch Touren über den Besucherteil hinaus gemacht werden.
Nach ungläubigen Gucken, sagte ich daß diese doch stattgefunden haben (mit Besucherbergwerkspersonal). Antwort war: "Wir wollen da nicht mehr hin". Auf die aktuellen Verschlüsse hin angesprochen wurde es noch interessanter. "Wir haben alles verschlossen, weil dort schwarze Messen abhalten worden sind." Dann erzählte man mir noch eine Räuberpistole von Unfällen. Man warnte mich ausführlich vor der Grube Ries, da soll alles mit Meldern gespickt sein. Ich muß sagen, daß ein aufkärendes, vernünftiges Gespräch nicht möglich war. Das sollte bei Personen die mit Publikum arbeiten doch möglich sein. Ein kleiner Hinweis noch: Man hüte sich vor Leuten, die von den Spielplätzen anderer Leute reden, jedoch selbst maßgeblich an Verschlüssen beteiligt sind und das Netz hauptsächlich nutzen um "aufzuklären".
 
Das mit den meldern an der ries kann ich bestätigen. Wir earen tagsüber etwa 10min vor ort . Nur mal so zum gucken , da kamm schon ein förster auf nem Quad angefahren...
 
consolamentum schrieb:
... bevor der verschluß- und überwachungswahn von der crew mit dem kölner geländewagen begann :D :D :D

... in der Tat Conso ... nichts ist in unserer Szene schlimmer als übergelaufene (Ex) Schwarzbefahrer .
Ähnlich wie Ex-Raucher (diese werden nach meiner Beobachtung die militantesten Nichtraucher).

In Ramsbeck nimmt das Geschehen indes groteske Züge an. Grüße an die Mitleser (nicht nur) im Sauerland :)
Fast wie ein Hase- und Igelspiel. Dabei könnte es so ein so gutes Miteinander sein.
Meins, meins, und wenn ich auf der einen Seite nicht mehr weiterkomme mache ich auf der anderen mit.
Erinnert an Starwars. Es menschelt halt überall.

Und alles im Namen der Sicherheit - für die exklusiven Rechte im Berg und am Bild. Meister-
 
Jonathan E. schrieb:
...: Man hüte sich vor Leuten, die von den Spielplätzen anderer Leute reden, jedoch selbst maßgeblich an Verschlüssen beteiligt sind und das Netz hauptsächlich nutzen um "aufzuklären".

.. wir alle müssen uns immer wieder bewusst machen, daß das Studium dieses und anderer themenverwandter Foren tägliche Pflichtlektüre gewisser Institutionen und Interessenkreisen ist,
die den unseren meist genau entgegengesetzt stehen.

Das ist Fakt, da hilft kein "ach, wird schon nicht so schlimm sein".
Zahlreiche Beispiele von Verschlüssen in den letzen Jahren sprechen hier für sich.

Das Netz schafft bislang ungeahnte Möglichkeiten der Kommunikation und des Wissenstransfers - mit dem bekannten Nachteil, daß kein noch so geschütztes Forum wirklich sicherstellt, daß interne Informationen auch intern verbleiben.

Ungeachtet dessen - mit gebotener Sorgfalt weitermachen - der Vorteil überwiegt. Dann wird's halt sportlich.
 
Besser hätte man/frau es nicht schreiben können. daumen-
Trifft den Nagel auf den Punkt.
Da du kein Premium bist,und ich keine BNRW App nutze,
lass ich dir mal ein klassisches Old Skool Dankeschön zukommen... prostt-
 
chrissi76 schrieb:
Besser hätte man/frau es nicht schreiben können. daumen-
Trifft den Nagel auf den Punkt.
Da du kein Premium bist,und ich keine BNRW App nutze,
lass ich dir mal ein klassisches Old Skool Dankeschön zukommen... prostt-

Vielen Dank für die freundliche Rückmeldung.
Premium wird noch. Überweise in Kürze meinen Beitrag.

Glück Auf!
 
Es gibt mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Sauerland.

In der Nähe von Bestwig fanden wir diesen Mini-Stollen. Falls das überhaupt als solcher gelten kann. Der Sinn bleibt mir irgendwie verborgen grins
 

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Nur rund 200m entfernt, gelangten wir zur Veleda-Höhle.

Leider war sie verschlossen. Aber es gibt festgelegte Termine, zu denen man dort eine Führung mitmachen kann. Wir waren ein paar Tage zu früh vor Ort, daher gibs nur Bilder von außen...
 

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Bei dem kleinen Örtchen Helmeringhausen fanden wir noch ein weiteres, verschlossenes Stollenportal. Wie sich vor Ort heraus stellte, befindet sich dahinter ein Quelle.
Durch das obere Gitter der Tür konnte man leider nicht hindurch schauen nono-
 

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Etwas erfolgreicher waren wir dann nochmal in der Nähe von Antfeld.
Der Eingang mutet zwar wie ein Stollen an, aber die inneren Strukturen sahen doch eher nach einer Kalksteinhöhle aus.

Einen Namen scheint das Objekt nicht zu haben...
 

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last embrace schrieb:
Es gibt mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Sauerland.

In der Nähe von Bestwig fanden wir diesen Mini-Stollen. Falls das überhaupt als solcher gelten kann. Der Sinn bleibt mir irgendwie verborgen grins

könnte ein sprengstofflager gewesen sein.
 
ja, Sprengstofflager. Die Zünderkammer ist doch zu sehen bzw. die Tür davon. Das Gelände ist ein ehemaliger Steinbruch und wurde mit Erdreich (oder als Mülldeponie) bin mir grad nicht sicher, Aufgefüllt
 
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