Hallo PGR156,
Naja, doch schon....aber nicht gleichmässig, nicht gleichzeitig, sondern zeitlich versetzt und über 3 Jahre nach dem Abbau verteilt und regional unterschiedlich stark ausgeprägt, aber: ja!
Wir "gruben" weit über 1000m Tief und nun dürfen wir damit leben, dass der Boden unter unseren Füssen nachgiebt.
Eine einzelne Landsenkung heißt im Bergjargon Senkungstrog und kann bei einem einzelnen Ereignis durchaus größere Gebiete auf einmal betreffen, oder auch nur ein einzelnes Haus verschlucken.
Man muss sich das als stetigen, aber ungleichmäßigen Prozess über bis zu 3 Jahre nach dem Abbau vorstellen.
Es entsteht eine ungleichförmige Landsenkung, deren Entwicklung letzlich abhängig ist, von der Mächtigkeit der Lagerstätte, ob Versatz eingebracht wurde und wenn ja, welcher Art und der Bodenbeschaffenheit.
Details dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergsenkung
Aufgrund der stark wechselnden Anzahl von Flözen, unterschiedlicher Gesamtmächtigkeiten der Lagerstätten und unterschiedlicher Anzahl übereinander gebauter Hohlräume, ist die Gesamtabsenkung regional stark unterschiedlich. In den Hauptgebieten aber immer am stärksten. 20m-24m wurden z.B südlich der Ruhr erreicht. In den älteren Gebieten sind es hingegen "nur" einige wenige Meter.
Zitat:
"Die Fläche der Grubenfelder
aller Bergwerke der Ruhrkohle AG
betrug im Jahr 1988 insgesamt 3.044
Quadratkilometer; davon waren zu
diesem Zeitpunkt 794 Quadratkilo-
meter in Betrieb. So hat die bishe
-rige Steinkohlenförderung zu einer
Veränderung des landschaftlichen
Reliefs und des gesamten ober- und
unterirdischen Wasserhaushalts auf
mehreren tausend Quadratkilome
-tern Fläche geführt."
Aus "Geofaktor Mensch" von Diethard E. Meyer
Das Ruhrgebiet sinkt/sank also ab. Das ist der Grund warum z.B. Essen heute bis zu 20m-30 Tiefer liegt als vor dem Bergbau.
Ohne die Pumpen, hätten wir über kurz oder Lang eine große Seenplatte in dem Bereich.
3.044 Quadartkilometer entsprechen 304.400 Hektar. Ganz prima!
Best regards!