Bastler schrieb:
Du hast natürlich recht,die Ammis haben die letzten 70 Jahre einen Stellvertreterkrieg nach dem Anderen vom Zaun gebrochen..."gegen den Kommunismus" oder später "gegen den internationalen Terrorismus" ratlos-
Mit der Pinzette meinte ich eher den Umgang der Ammis mit Europa,gerade in den letzten 30 Jahren...vieleicht mal abgesehen von der Jugosache...
Westeuropa steht, verschieden graduiert, immer noch unter Besatzungsrecht. Deutschland als besetzter Feindstaat, aber auch die anderen Länder sind rechtlich bis zu einem Friedensvertrag an den US-Oberbefehl gebunden. Daß aus Deutschland massiv Geld und Know How in Richtung USA, Israel und über die EU in deren Länder abfließt, sollte wohl jeder mitbekommen haben. Hinweis: Außenhandelsüberschüsse, Gold, Fort Knox, physische Kontrolle nicht erlaubt, Daimler Chrysler, Thyssen...wo sind die hunderte Milliarden nun?
Ein militärisches Eingreifen der USA in Europa war schlicht nicht nötig. Stehen ja immer noch ca. 50-80.000 Mann Besatzungstruppen in Deutschland.
Bastler schrieb:
Das meinte ich auch mit vermeiden...sie vermeiden zwar keine Kriege,aber sie vermeiden bislang konsequent einen direkten Krieg mit Russland selbst.
Halten die Russen bisher genauso...
Und ich bin mir sicher das liegt an den Kernwaffen,an was auch sonst.
Dachte ich auch mal, aber so monokausal ist das nicht.
Beachte die unterschiedlichen Voraussetzungen zu den unterschiedlichen Zeiten: Mal hatte die NATO atomar die Nase vorn, war konventionell aber hoffnungslos unterlegen. Mal waren beide Seiten konventionell und atomar gleich hoch gerüstet.
Aber: Die USA als Imperium mußten bis vor kurzem nie fürchten, daß sie selber ausradiert oder auch nur empfindlich getroffen wird. Einfach, weil die NATO-Raketenstationen nahe der russischen Haustür liegen. In Reichweite von Raketen mittlerer und großer Reichweite.
Die SU hätte die USA zwar mit Langstreckenraketen treffen können, aber da bestand die große Chance, daß die vorher in ihren Silos getroffen - oder auf dem langen Weg teilweise abgewehrt worden wären.
Die Positionen der strategischen U-Boote waren früher kaum wirklich zu verheimlichen. Das ist auch nicht mehr so. Die sind jetzt weitgehend tatsächlich unsichtbar. Wie unsere süßen Brennstoffzellenboote.
Und Deutschland hat das Passivradar. Russland aber zumindest bei ihrer Luftwaffe auch.
Warst Du mal in einer US 747 AWACS? Man fühlt sich in eine 70er Jahre Küche zurückversetzt, mit Commodore C64 Charme...
Das Risiko für die USA selber war also damals nie wirklich groß. Im Gegensatz zur SU. Deren Westen wäre wie der Rest Europas eingeäschert worden.
Europa ist in den westlichen Planspielen immer nur als Aufmarschgebiet interessant gewesen. Ein großer Trübpl.
Angst vor einem Atomschlag mußten nur die Russen und die restlichen europ. Staaten haben.
Vieles der Drohkulisse war auch nur aufgebauter Popanz, an dem der militärisch-industrielle Komplex massiv Steuergelder abschöpfen konnte.
Zumal die USA und die kommunistische Führung der SU immer mal wieder prächtig zusammenarbeiten konnten. Antarktis, Weizen, "Raumfahrt"...von wegen Konkurrenz.
Bastler schrieb:
Ein ausgewogenes Gleichgewicht gab oder giebt es vieleicht nicht die ganze Zeit,aber die meiste Zeit bewegten sich die Abweichungungen nur im "overkill Potential",und die GANZE Zeit gab es auf beiden Seiten leider mehr als genug,von Allem,bis heute...und einen wirksamen Schutz dagegen gab es nie und wird es wohl auch nie geben...dazu ist einfach VIEL zuviel von der Scheisse im Umlauf schreck-
Das Thema darf man meiner Meinung nach auf keinen Fall verharmlosen,Kernwaffen SIND UND BLEIBEN mit Abstand die größte Bedrohung für Alles und Jeden auf diesem Planeten
Wie oben beschrieben gab es eben nie ein wirklich ausgewogenes Gleichgewicht, was das Risiko betrifft, bis vor kurzem. Erst jetzt muß das Imperium damit rechnen, tatsächlich so komplett vernichtet zu werden wie der Rest Europas.
Und deshalb muß Russland diesen Umstand nutzen. Und zwar schnell, bevor die Bedingungen sich ändern. Noch haben Europa und das Imperium etwas zu verlieren. Vergiß Europa dabei...Putin hat zurecht gesagt, daß er Wichtiges nur mit den USA direkt verhandelt, da die westeuropäischen Staaten eh nichts entscheiden dürfen... Er kennt eben auch den Deutschland-Vertrag.
Er muß jetzt schnell die NATO zurückdrängen, bevor die USA auf dumme Gedanken kommen und alle mit in den Abgrund reißen, eben weil sie
1. jetzt bei einem großen Konflikt direkt involviert werden würden und sie so dämlich wären, Putin zuvorkommen zu wollen, weil sie glauben, er wäre genauso wie sie, und will das.
2. sie sich vielleicht mit dem selbstproduzierten Abstieg nicht abfinden wollen werden und alles auf eine Karte setzen.
Anders gesagt: Russland und China bauen seit Jahren an einem Ablösesystem zum Imperium und Putin will uns als Juniorpartner oder meinetwegen Europaführer mit dabei haben. Diese Rolle wird dann wohl auch der Iran für das dortige Gebiet haben und vielleicht Brasilien für Südamerika.
Daß dieses Imperium von innen her zerfällt, ist ihre eigene Schuld. Die Natur läßt ein Macht-Vakuum nicht zu, das weiß jeder.
Ein Atomkrieg muß auch nicht zwangsweise in einem großen, thermonuklearen Krieg enden. Schon seit den 50ern gibt es taktische Nuklearwaffen:
Davy Crockett
Auch wichtige Autobahnpunkte und Brücken wären hier per taktischen A-Bomben vernichtet worden. Stichwort: Wallmeister
Schlimmer als die Atombomben wären getroffene AKWs, dann blieben die Gebiete dauerhaft verseucht.
Ein zerbombtes Land ist für beide Parteien sch...suboptimal. Für die USA aber bislang kein Problem, sie hat immer gut an den Wiederaufbauten
verdient. Das ist jetzt aber anders, da muß sich das Imperium darauf einstellen, selbst zerbombt zu werden.
Früher hätten wir mit dem Pseudo-Balance-Status Quo gut weiterleben können, aber hier geht doch eigentlich fast jeder Bereich den Bach runter, von Bildung, Wirtschaft, Infrastruktur über Gesundheitssystem bis Energieversorgung, und da ist der Alternativplan für mich als Perspektive deutlich attraktiver. Ich habe hier noch ein paar Kinder rumspringen, die noch eine vernünftige Zukunft haben sollen, auch wenn sie dafür härter arbeiten müssen, als wir.
Bastler schrieb:
Putin hält es mit der Ukraine genauso wie die Ammis früher mit ihren Stellvertreterkriegen...er WEISS das der Westen und die Ammis voran sich aufregen und rummotzen werden bis zum gehtnichtmehr,aber das KEINER,DESWEGEN gegen Russland in den Krieg ziehen wird...das er sein Ding also unterm Strich einfach durchziehen kann.
Ja. Aber für Putin ist dieser Krieg nicht gewollt und nicht langfristig vorgeplant. Er hat da nichts zu gewinnen, außer den Dank und Respekt der Leute im Donbass. Aber strategisch nicht.
Er kann mit der Aktion jetzt nur nicht verlieren. Was nämlich sonst passiert wäre.
Aber was soll er jetzt auch sonst tun? Das fragt er nicht umsonst die ganzen bei ihm auflaufenden Marionetten.
Was soll er tun, damit die Ukraine den Donbass leben läßt und nicht boykottiert, gängelt und beschießt?
Zur Erinnerung: Bis vor dem Putsch durch die US- und EU-gesteuerte Farbenrevolution war der Donbass kein Thema.
Auch hier reagiert er nur auf die westlichen Aktionen. Er hat den dortigen beginnenden Völkermord an den Russen gestoppt und sie unterstützt, die Parteien in Minsk an den Verhandlungstisch gebracht. Aber sie machten trotz Abkommen weiter. Dann hat er 2020 zum Waffenstillstand gedrängt. Das wurde nun auch wieder gebrochen. Unser Außenkobold läßt sich dann sogar noch strunzedämlich mit ukrainischem Militär in der demilitarisierten Zone beim Völkerrechtsbruch filmen.
Jetzt sammelte sich seit Wochen die Hälfte der ukrainischen Armee plus ausländischen Beratern von u.a. "Blackwater" (oder deren Nachfolgeorganisation) am Grenzgebiet zum Donbass.
Was hätte Putin jetzt tun sollen?
Selbst der Evakuierungsbeginn hat den Westen nicht zum Umdenken bewegt. Also was hätte er tun sollen?
Die Landsleute verrecken lassen? Das hätten unsere Politdarsteller getan...keine Frage. Aber das machen die Russen nicht.
Keiner, wirklich keiner will die Ukraine heute seinem Staat einverleiben. Einen so bankrotten, abgewirtschafteten und korrupten Staat kann keiner brauchen. Der macht nur Ärger und kostet Unsummen Geld und Nerven.
Als neutraler Pufferstaat wäre die Ukraine für Russland wertvoller gewesen. Das hätten sie sich zB an Gas was kosten lassen.
Die Ukraine hängt übrigens mit im russischen Verbundstromnetz... :mrgreen:
Trotz eigener AKWs sind sie auf russischen Strom angewiesen :mrgreen:
Ich glaube, als nächstes passiert NS1 etwas dauerhaftes.
Wie schon gesagt, unter Trump wäre die ganze Transformation so sozialverträglich wie möglich kontrolliert umgesetzt worden. Das Trumpeltier hätte wie gewohnt gepokert und verhandelt wie der Teufel um für das Kernland der USA möglichst viel herauszuholen. Das hätte man von ihm auch erwartet. Aber es hätte kein Kriegsrisiko gegeben. Trump hat, ein ziemliches Unikum unter den US-Präsidenten, keinen neuen Krieg vom Zaun gebrochen, aber mehrere Konflikte zurückgefahren oder beendet.
Glorios doch die Korea-Nummer:
Freitags noch Nord-Korea anpöbeln und mit Atomkrieg drohen, die Wertewesten-Presse jubelt! Montag: Ich muß mal mit dem reden!
Presse ?! Dann Treffen der Nord- und Südkoreanischen Präsidenten mit Seitentausch an der Grenze und ein begonnener Entspannungskurs. Genial!
Oder die Erklärung Jerusalems zur Hauptstadt Israels. Einfach so!
So haut man gedachte und konstruierte gordische Knoten durch.
Wir verlieren über den Failed State Ukraine das wichtige aus dem Auge:
China verkündet Sanktionen gegen die USA und China hat Argentinien in seinem Anspruch auf die Falklands bestärkt.
Na, wo bleiben die Strategen?
Ich weiß, das hört sich nach Lobhudelei an Putin an, aber ich nehme einfach nur dieselben Maßstäbe, die ich auch an den Westen lege.
Und momentan schneidet er da bei mir vergleichsweise gut ab. Na gut. Auf der anderen Seite stehen Biden und Harris, Macrönchen und Cum-Ex-Scholz. Dagegen schneidet selbst unser Sussex-Hahn im Garten klar besser ab.
Ja, er ist auch ein Machtmensch und mag Luxus. Aber er ist/war KGB-Mann und muß Chefoligarch für die russische Upper-Class einerseits, Zar für die Massen andererseits und Schachweltmeister gegen die US-Think-Tanks sein. Seine Berater stehen im Hintergrund. Er wird sie auch haben.
Die US Beratergruppen sind mit ihren Aussagen und Plänen lange bekannt. Und da ist mir open end lieber.
Und der Luxus in seiner begrenzten Freizeit sei ihm gegönnt.