Nur blieb die Stuka aus, und eine Idee fiel ihm auch nicht in den Schoß. Also was tun wenn Abwarten jetzt die einzige Option zu sein scheint?
Langsam kommt >Irina< zum Stillstand. Wladimir, der in zwischen in den Panzer gestiegen
war, fragte: „Was sollen wir tun?“
„Igor, stell den Motor ab, Wladimir…“ Karskow, der Kommandant, atmete langsam den beißenden Rauch seiner Zigarre aus um ihn gleich wieder zu iInhalieren, „…du gehst raus und siehst nach dem rechten.“
Wladimir stampfte auf den Boden; „Warum ich schon wieder kann Jewgeny nicht dieses mal raus?“
Er und Jewgeny waren schon in der Schule gute Freunde doch jetzt da einer den anderen vor schicken wollte entbrannte ein wilder Streit zwischen den Genossen.
„Schluss ihr Idioten!“ brüllte der durch Krieg und Kälte gezeichnete Karskow.
Wieder stieß er den Rauch aus und sprach „Ihr werdet beide gehen, aber seid vorsichtig das könnte ein Hinterhalt sein.“
Wladimir lud seine PPSh durch und griff sich noch zwei Granaten. Jewgeny steckte sich noch drei Ladestreifen für sein Mosin Nagant ein und beide begaben sich nach draussen.
Weiter oben am Hang hatte sich der junge Major von seinem Loch kriechend weiter bewegt, und lag nun neben einer Fichte. Die MP im Anschlag wartet er ab. Was passiert jetzt?
Haben die mich gesehen? Aber ich musste da weg! Sein Adrenalinspiegel steigt mit seinem Puls.
Da die Luke geht auf, langsam kommt einer der Sovjets hervor gekrochen, dann ganz schnell
springt er raus und vom Panzer runter – sprintet nach hinten und sucht Deckung.
Dort! Noch einer auch dieser springt wie ein angestochener heraus und folgt dem Vorgänger.
Jetzt ist nicht mehr viel zu sehen da die Rauchschwaden der brennenden deutschen Fahrzeuge
den T-34 zum Teil verdecken.
Wladimir hat schon seine toten Kameraden am Hang und auf der Straße entdeckt.
„Ist das ein Hinterhalt? So lange kann das Gefecht noch nicht her sein, sie sind nicht mit Schnee oder Reif bedeckt.“ Stellt er fest während er die Gegend über sein Korn weiter
beobachtet. Jewgeny stubst ihn mit seinem Gewehrkolben an, „Du, meinst du wir können hingehen und nachsehen, vielleicht haben sie was zu rauchen oder gar zu essen dabei!“
Wladimir hat den Streit von vorhin schon vergessen und ist angetan von der Idee. Hatte er schon seit Wochen keine Zigarette mehr geraucht und auch keinen Drang danach gehabt, so wollte er es aber auch nicht weiter missen.
„Ok, pass auf! Die Gegend scheint ruhig zu sein, ich renne vor zum Wrack und du gibst mir Deckung. Dann kommst du nach und wir klären dort wie wir weiter machen.“
Beide nicken sich zu und kriechen rechts an >Irina< vorbei zum vorderen Kettenschutz.
Wladimir beobachtet wie ein Tiger die linke Straßenseite und den Hang. Dort sieht er das MG. Er deutet Jewgeny die Richtung und rennt los, Jewgeny beobachtet zwischen Kette und erstem Laufrad die Stellung. Nichts, keine Regung. Wladimir erreicht den Panzer III und wirft sich sofort in den Dreck. Schnell hat er alle Himmelsrichtungen mit seinem Adlerblick und der PPSh im Anschlag abgesucht. Er winkt Jewgeny zu sich der auch sofort nach kommt.
Richard hat genau beobachtet was vor sich ging. Jetzt muss er aufpassen, 2 Russen am Panzer III, und der T-34 in dem wohl mindestens noch 2 sassen. Er muss jetzt auf der Hut sein. Ein Plan muss her. Was haben die vor? Er beschließt, sich weiter zu bewegen. Der hohe Schnee versperrt Ihm die Sicht. Zwei Fichten und er macht halt neben einem umgestürzten Baum. Jetzt ist er oberhalb schräg links und etwas hinter dem T-34. Jetzt kann er die Russen weiter beobachten und ist außerhalb der Reichweite des Bord- MGs.
Er friert, der Boden und er scheinen eins zu werden, sein Puls rast weiter und das Adrenalin in seinem Blut vermag ihm das Herz aus der Brust zu sprengen.
Wladimir und Jewgeny beratschlagen was zu tun ist. „Wenn wir was finden kriegen die Durraks nichts ab! Die sitzen da und haben es warm und wir frieren uns den Arsch ab!“
Jewgeny nickt zustimmend. Sie stürmen los, jetzt haben sie keine Deckung mehr, Richards Zeigefinger zuckt, doch Stopp! Wenn er jetzt schießt sind seine Chancen hier lebend raus zu kommen gleich null. Er beschliesst noch etwas zu warten, zitternd, und kann sich kaum noch halten, am liebsten würde er los stürmen und sie alle umbringen!
Aus >Irina< dröhnt schallendes Gelächter, Igor , Karskow und Walodja der Bordschütze haben es sich bei Wodka und Karten gemütlich gemacht. Draußen in der bitteren Kälte suchen Wlad und Jewgeny weiter nach Beute. Wlad der endlich was zu rauchen und ein paar Briefe und Marken gesammelt hatte lugt immer wieder in Richtung Böschung, ihm ist als würde er beobachtet. Sicher nur die Feiglinge im Panzer. Jewgeny Freut sich und ruft Wlad zu sich.
„Schau her! Trockenfleisch und Schokolade!!“ Den Komissar, dem sie gerade die Habseligkeiten wegnahmen, hatte es schwer im Unterleib getroffen. Sie suchen weiter.
Richard hat nun einen Plan, wo ist die Granate? Ok, an der Koppel. Ich renne jetzt da runter und verstecke mich hinter dem Panzer. Wenn die Luft rein ist klettere ich drauf schmeiss` die Granate in die Luke und nehm die beiden roten unter Feuer. Der Plan scheint ihm perfekt und so beschließt er los zu robben. Unten im Graben angekommen schaut er noch mal rüber zu den beiden Rotarmisten. Sie sind so sehr mit plündern beschäftigt, dass sie nichts mitbekommen haben.
Er rennt los, einer der beiden dreht sich um. Richard schmeisst sich zu Boden und kriecht wie ein Irrer weiter Richtung Panzer. Als er den Russen nicht mehr sehen kann steht er wieder halb auf um geduckt weiter zu rennen. Sechs Meter der Panzer - ist greifbar nah.
Wo komme ich am besten drauf? Da am Treibrad und am Tank scheint man sich gut festhalten zu können. Zwei Meter noch, er zieht den Kartoffelstampfer aus der Koppel und streckt den linken Arm aus um die Tankhalterung zu greifen.
Doch da! Die Luke springt auf!
„Wladimir, Jewgeny!!! Verdammt noch mal was macht ihr da, was ist da los? Schert euch her oder es setzt` was. Wir haben nicht ewig Zeit!“ faucht der Kommandant aus der Turmluke. "Wir müssen noch nach Berlin, Adolf Feuer unterm Arsch machen! HAHAHA!"
Was war das? Hatte er da hinter sich was gehört? Er dreht sich um, nichts zu sehen.
„Komisch, langsam steigt mir der Wodka zu Kopf!“ Die beiden Sovjets, sichtlich erschrocken, nehmen was sie noch kriegen können und machen sich auf den Rückweg.
Karskow zieht sich den Kragen hoch und sinkt wieder in den Turm zurück.
Mit weit aufgerissenen Augen starrt Richard auf seine rechte Hand. Am Mittelfinger baumelt
Der Abreißknopf mit samt Reißschnur seiner M24…
Er kommt zu sich, wie konnte das passieren, und wo ist der Stampfer? Da er erspäht ihn einen halben Meter vor sich. Keine Zeit mehr nach zu denken wie lange ihm noch bleibt. Er hat nur den einen Versuch. Er schnappt sich die grade gezündete M24 springt mit einem Satz auf den Kettenschutz zieht sich am Turm hoch und schleudert die Granate in den Schlund der Luke.
Den Deckel bekommt er grade noch zu fassen und wirft ihn zu.
Gellendes Geschrei und ein heftiger dumpfer Knall hallt aus dem Panzer. Die Luke springt auf und ein Nebel aus Blut und Fetzen schießen empor. Wladimir und Jewgeny trauen Ihren Augen nicht. Beide versuchen die vorhin geschulterten Waffen schussbereit zu machen.
Doch zu spät, der junge Major hatte ist an der linken Seite des Tanks nach vorne geeilt und mit zwei gezielten Salven beide tödlich getroffen.
Er sinkt zu Boden und lehnt sich an das Laufwerk. Die MP rutscht langsam in den gefrorenen Dreck. "Ich hab`s geschafft!"
Sein Puls wird wieder langsamer. Der widerliche Gestank von verbranntem Menschenfleisch der aus der Luke herunter zieht holt Richard in die Realität zurück. Er vergewissert sich vom Tod der beiden Rotarmisten nimmt Ihnen Zigaretten und Schokolade ab.
Und wieder dieser brennende Schmerz in seiner verletzten Hand. Er wickelt sich einen neuen Verband und wirft einen Blick hinter sich zum Panzerwrack...